Princess Band 47
musterte sie ungeniert. "Dann hast du deine Meinung aber gründlich geändert."
Lisa verstand nicht und zog nachdenklich die Stirn kraus. "Soll ich nachhelfen?" fauchte er. "Mich hast du doch wegen meines Geldes geheiratet. Du warst ehrgeizig. Du hast deine Karten clever ausgespielt, als du mich hingehalten hast, bis ich mürbe genug war, dir die Ehe anzubieten. Stammte die Idee von Harrison? Habt ihr das geplant, um von der Abfindung angenehm leben zu können, die du von der Scheidung erwartet hast?"
Lisa war versucht, erbittert zu protestieren. Aber sie beherrschte sich und hob nur desinteressiert die Schultern.
"Gibst du's zu?" Seine Stimme klang beherrscht, aber in seinen Augen blitzte Zorn.
"Ich habe nichts zuzugeben. Bitte geh. Ich habe nicht vor, mit dir zu essen, und ich möchte dich auch nicht hier haben." Sie sah ihm immer noch fest in die Augen.
Jetzt kämpfte er um seine Selbstbeherrschung. Nur langsam entspannte sich sein Gesicht. Er sah sich wieder um. "Kommt Lister auch her?"
"Manchmal", erwiderte sie kalt.
Der dunkle Kopf fuhr herum. "Ah, der neue Harrison, oder? Der zweite lahme Esel. Sag mal, sammelst du so was? Reizen dich Männer, die schwächer sind als du? Brauchst du jemanden, der sich an dich klammert?"
Sie ging wortlos zur Tür. Aber da war Steve schon bei ihr. Er griff nach ihrer Hand, die den Türgriff fassen wollte, und zog sie weg. Dann fuhr seine Hand an ihrem Arm hoch und streichelte zärtlich die warme, braune Haut, bis sich die winzigen Härchen prickelnd hochstellten.
"Hast du mir nicht genug angetan?" rief sie verzweifelt, aber als Antwort bekam sie nur jenes sinnliche Lächeln, das sie zu verhexen drohte. "Ich hasse dich", flüsterte sie mit gesenktem Kopf, weil sie nicht länger wagte, ihn anzusehen. Die männliche Kraft seines sehnigen Körpers hatte aus dieser Nähe eine magische Anziehungskraft auf sie. Am liebsten hätte sie sich an ihn gelehnt und ihren Kopf an der breiten Brust geborgen. Nur die Erinnerung an seine Grausamkeit gab ihr die Kraft, sich nicht wie eine Närrin zu ergeben.
"Wirklich?" fragte er nur, während seine Hände sich in ihre Schultern gruben. Mit gesenktem Kopf stand sie da und wußte, daß die Finger, die jetzt ihren Hals liebkosten, für sie gefährlich wurden. "Ist Lister dein Liebhaber?" fragte er überraschend leise und weich.
Sie schüttelte den Kopf.
Seine Hand legte sich um ihren Nacken und zog ihren Kopf näher an ihn heran. Sie hörte, wie sein Atem schneller ging. Abrupt drehte sie sich aus dem Griff, trat einen Schritt zurück und funkelte ihn mit hocherhobenem Kopf feindselig an. "Nie wieder", murmelte sie ausgelaugt.
Der weiche, sinnliche Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand augenblicklich. "O doch! Ich lasse dich nicht gehen. Bis ich dich leid bin, behalte ich dich."
"Ich laufe wieder davon."
"Kaum", erwiderte er nur mit einem höhnischen Lächeln. "Dafür werde ich sorgen."
Sie sah ihn haßerfüllt an. "Was willst du eigentlich von mir? Du haßt mich, und trotzdem läßt du mich nicht in Ruhe!"
Er kam auf sie zu, das Gesicht von kalter Grausamkeit gezeichnet. "Weil du bezahlen sollst. Für das bezahlen sollst, was du mir angetan hast. Wie, glaubst du, fühlt sich ein Mann, wenn ;er von einem Polizisten erfährt, daß seine Frau mit ihrem Liebhaber auf dem Weg ins Liebesnest verunglückt ist? Wäre Harrison nicht tot gewesen, ich hätte ihn umgebracht. Ich habe dich so geliebt, ich habe nicht im Traum daran gedacht, daß du mich betrügen könntest. Und all die Monate habt ihr euch hinter meinem Rücken über mich totgelacht, mich, den ahnungslosen Ehemann. Hast du eigentlich nie Angst gehabt, ich könnte euch im Bett erwischen?"
"Nein. Weil es nichts zu erwischen gab." Lisa war gegen die Tür zurückgewichen.
"Nein?" Die schwarzen Brauen hoben sich spöttisch. "Ich schätze, seine Liebesbriefe waren auch schiere Einbildung."
Lisa sah mit glühendem Gesicht zur Seite. Denny hatte ihr tatsächlich bittende, leidenschaftliche Liebesbriefe geschrieben, die sie je nach Laune weggeworfen oder achtlos in eine Schublade getan hatte. Das Ausmaß seiner Gefühle für sie hatte sie nicht ahnen können. Irgendwie hatte sie geglaubt, er würde zur Vernunft kommen, wenn sie behutsam und freundschaftlich ihre Beziehungen zu ihm fortsetzte. Sie verdankte ihm so viel. Sie hatte ihn nicht vor den Kopf, stoßen wollen.
"Also war es schiere Einbildung?" herrschte Steve sie an.
"Nein. Aber was hätte ich tun sollen? Denny
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