Princess Band 47
schreckte zusammen. Raschid! Er trug wieder arabische Kleidung. Er blieb neben ihr stehen und musterte sie kühl.
"Sie haben es erraten", log sie. Am liebsten wäre sie davongelaufen, doch sie war fest entschlossen, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen.
"Sie wünschen, daß ich Faisal zurückkommen lasse? Zahra hat bei mir ein gutes Wort für Sie eingelegt. Ihr weiches Herz schmilzt bei dem Gedanken an die schmerzliche Trennung zweier Liebender. Ich mußte sie leider ihrer romantischen Illusionen berauben."
Felicias Augen funkelten. "Sie haben Zahra Ihre Interpretation über unsere Beziehung erzählt?"
"Nun regen Sie sich nicht auf", spöttelte Raschid. "Sie haben doch zugegeben, daß Sie mit Faisal geschlafen haben. Sie vergessen, daß ich auch schon in Ihrem Land war. Ich weiß, wie die englischen Frauen über Keuschheit denken."
"Eine Frau Ihres Volkes würde so etwas natürlich nicht tun."
"Was wollen Sie damit sagen? Ich weiß, daß Sie uns heute mittag gesehen haben, mit Ihren Haaren sind Sie nicht zu übersehen. Wenn Sie also meine Begleiterin meinen: Sie bemüht sich nicht vorzugeben, etwas zu sein, was sie nicht ist."
"Im Gegensatz zu Ihnen. Sie sehen nicht aus wie ein Mann, der es nötig hat, die Gunst einer Frau zu erkaufen. Aber ich nehme an, da Sie nur Sex zu bieten haben, muß die bittere Pille irgendwie versüßt werden."
Sein Blick verriet, daß sie zu weit gegangen war. Die Befriedigung darüber, seinen Stolz getroffen zu haben, mischte sich mit der Erkenntnis, daß er sie das sicher büßen lassen würde.
"Ich bin gekommen, weil Zahra sich Sorgen um Sie macht. Sie hat mir erzählt, daß Sie immer blasser werden und kaum noch etwas essen, und sie schreibt das der Tatsache zu, daß Sie Faisal vermissen. Aber mir können Sie nichts vormachen. Ich werde Faisal nicht zurückkommen lassen, nur damit Sie ihn wieder becircen. Wir können jedoch auch nicht zulassen, daß Sie unter dem Mängel an Zärtlichkeiten leiden. Glücklicherweise liegen die Fenster von Zahras Zimmern nicht zur Hofseite. Sie könnte nämlich etwas gegen die Methoden haben, mit denen ich Ihre Bedürfnisse zufriedenstelle."
Felicia riß die Hände hoch, doch es war zu spät. Raschid ergriff sie und drückte ihr einen harten, brennenden Kuß auf den Mund. Das wütende Funkeln in ihren Augen schien ihn nur noch mehr zu reizen.
"Lassen Sie mich los", schrie Felicia. "Sparen Sie Ihre Küsse für die Frauen auf, die bereit sind, sie für ein wertloses Schmuckstück zu ertragen."
"Wertlos sind meine Geschenke nie, Miss Gordon." Im nächsten Augenblick legte er seine Hände auf ihre Hüften und zog sie dicht an sich heran.
Felicia spürte, wie sein muskulöser Oberkörper sich hart gegen ihren Busen preßte, die dunklen Haare, die der offene Kragen seines Gewands freiließ, rieben gegen die Haut, die ihr Ausschnitt freigab. Raschid empfand offensichtlich gar nichts bei diesem engen Kontakt, doch Felicia durchfuhr es wie ein Schock. Die Männlichkeit, die er ausstrahlte, drohte sie zu überwältigen. Sie versuchte mit letzter Kraft, sich von ihm loszureißen, als er begann, die empfindsame Haut ihres Halses mit seinen Lippen zu liebkosen. Doch Felicia kämpfte verzweifelt gegen ihn an, sie würde niemals zugeben, wie sehr er sie erregte und ein immer heftigeres Verlangen in ihr erweckte. Doch so sehr sie sich auch wehrte, sie konnte nicht verhindern, daß er das Kleid von ihrer Schulter streifte und eine Hand über ihren Busen gleiten ließ.
Nicht einmal Faisal hatte sie so intim berührt. Schock und Schmerz standen in ihren weitgeöffneten Augen, ihr Körper schien zu Eis zu erstarren.
Befriedigung lag in Raschids Blick, als er ihr blasses Gesicht musterte. "Jetzt gehören Sie auch zu denen, die von mir berührt worden sind, Miss Gordon... obwohl Sie für Ihre Belohnung nicht viel getan haben."
Sie wich zurück, als er sie losließ, und war fort, bevor er noch etwas sagen konnte. In ihrem Zimmer angekommen, begann sie am ganzen Körper zu zittern. Sie glaubte, die Scham und die Wut nicht ertragen zu können.
Was erlaubte er sich, sie wie eine Frau zu behandeln, die er für eine Nacht gekauft hatte? Er hatte ihren Stolz mit Füßen getreten, grausam die Illusion zerstört, daß es körperliches Begehren ohne Liebe nicht gab. Für einen winzigen Augenblick - und wenn er auch noch so kurz gewesen war - hatte sie genau das empfunden, und die heißen Tränen, die ihr übers Gesicht rannen, galten vor allem dieser
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