Princess Band 47
schweigend an und fuhr dann fort: "Als du damals mit mir durch die Stadt gingst, hast du mir zwar in die Hände gespielt, aber ich habe Faisal nicht geschrieben. Ich brachte es nicht übers Herz, dich bei ihm anzuschwärzen. Ich wußte nicht, wovon du sprachst, als du mir sagtest, Faisal wollte dich nicht mehr. Ich hatte seinen Brief noch nicht gelesen. In der Wüste kam ich nicht dazu. Und um ehrlich zu sein, ich war nicht besonders neugierig darauf, weil ich dachte, Faisal würde mich bitten, zu dir zurückkehren zu dürfen. Dabei wollte ich euch so lange wie möglich getrennt halten, damit du dich mir zuwenden würdest." Raschid stieß einen Seufzer aus. "Als ich feststellte, daß du nicht mehr da warst... Nie in meinem Leben habe ich etwas Schlimmeres durchgemacht. Heute morgen habe ich Faisal angerufen und ihm gesagt, daß ich seinen Brief erhalten und gelesen habe. Ich nehme an, daß Yasmin ihm geschrieben hat, nachdem sie uns zusammen gesehen hatte, und ihr Brief lieferte ihm den Grund, den er brauchte. Er hat wohl eingesehen, daß du dich niemals zu einer Beziehung, wie er sie sich wünschte, hergeben würdest." .
Er streichelte ihr zärtlich übers Haar und fuhr fort: "Als Nadia mir sagte, du wolltest fort, mußte ich dich zurückhalten. Mein Stolz war zertreten wie der Sand zu meinen Füßen... Heirate mich, Felicia... Ich will dich heute und morgen und immer für mich haben. Ich will der Mann sein, der die Knöpfe deines Brautkleides öffnet, der den letzten Schleier durchbricht, dessen Kinder du gebärst und dessen Grab du einmal teilst. Ich will dich für mein ganzes Leben, Felicia... meine einzige Geliebte." Raschid drückte Felicia einen Kuß auf die Stirn. "Meine Schwester hat mich oft gedrängt zu heiraten, aber ich konnte nicht. Vielleicht ist es eine Schwäche von mir, aber ich habe immer gewußt, daß es außer der Frau, die ich einmal heirate, keine andere mehr geben wird, und als ich dich sah, wußte ich, daß du diese Frau bist. Ich bitte dich, laß mich dir helfen, den gestrigen Abend zu vergessen und dich die wahre Liebe lehren."
"Aber du hast doch gesagt, daß es niemals eine gute Ehe zwischen Menschen aus dem Westen und dem Osten geben kann."
"Zwischen dir und Faisal nicht", berichtigte Raschid sie.
"Vom ersten Augenblick an wußte ich, daß du nicht die richtige Frau für ihn bist. Wenn ich mir vorstellte, wie du in Faisals Armen lagst... ich wurde fast verrückt vor Eifersucht. Sag mir, daß du mich liebst, Felicia", bat er leise. "Sag mir, daß ich nicht träume, daß ich den Ausdruck in deinen Augen nicht mißdeute." Felicia wußte, daß sie diesmal nicht enttäuscht werden würde, und überglücklich schlang sie die Arme um seinen Hals. Der vorige Abend war nur ein böser Traum gewesen, das, was jetzt geschah, war Wirklichkeit. Wenn sie in Raschids Augen sah und die Angst in seiner Stimme hörte, wußte sie tief in ihrem Herzen, daß er die Wahrheit sprach.
"Ich lasse dich nie mehr fort", flüsterte Raschid. "Du wirst für immer mir gehören..."
Felicias Hände glitten unter sein Hemd, um die warme Haut seines Rückens zu streicheln.
"Nein, nicht jetzt", murmelte er und hielt ihre Hände fest.
"Ich kann dich nicht entehren."
"Aber ich sehne mich so nach dir..."
Raschid sah sie mit ernstem Blick an. "Glaubst du, ich sehne mich nicht auch nach dir?" Dabei zog er sie ganz fest an sich. "Wenn ich dich jetzt nehme, bin ich wie ein verdurstender Mann, dem man nur einen Schluck Wasser gibt. Nein, ich habe bis jetzt gewartet und werde weiter warten. Nur hin und wieder einen Schluck Wasser zu bekommen, würde mich verrückt machen. Verstehst du mich?"
Felicia nickte. Diese Worte überzeugten sie endgültig von seiner Liebe. Sie hatte nie geahnt, daß sie solche Gefühle in ihm erwecken konnte.
"Es wird nicht lange dauern", versprach Raschid, während er sein Hemd auszog und es über sie breitete. Felicia sah das brennende Verlangen in seinen Augen, als sich der dünne Stoff verräterisch an ihre noch feuchte Haut anschmiegte. "Meine Schwester weiß schon von meinen Absichten. Heute abend noch werden wir unsere Hochzeit ankündigen."
Drei Wochen später, nachdem die letzten Hochzeitsgäste gegangen waren, hob Raschid Felicia wortlos hoch und trug sie durch das Haus.
Sie hatte darum gebeten, die Flitterwochen in der Oase zu verbringen. Sie waren allein, das Licht der Öllampen warf flackernde Schatten auf den Mosaikboden.
Schweigend kniete Raschid vor ihr nieder, und Felicia
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