Prinzen der Nacht (Volume II) (Die Traumdämonen-Saga) (German Edition)
einer OP hatte er sich heute dabei erwischt, wie er an sie dachte. Zugegebenermaßen waren diese Gedanken nicht gerade jugendfrei gewesen. Morris schmunzelte.
Nach dem zweiten Klingeln öffnete Leia die eingedellte Stahltür zu ihrem Apartment und sah ihn mit ihren großen, wunderschönen Augen erstaunt an. Er lächelte verschmitzt, drängte sie ohne etwas zu sagen zurück in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Sie sagte kein Wort, aber ihr aufgeregtes Herz, das wild unter ihrem Brustbein pochte, war für ihn Zeichen genug.
Sanft strich er mit den Fingerspitzen über die Linien ihres Kinns und spürte, wie ein leichtes Beben durch ihren Körper ging. Als er sich ihr weiter näherte, wich sie zurück, bis sie an der Wand stand. Vor lauter Anspannung hatte sie den Atem angehalten. Er lächelte und sagte ruhig: »Vergiss nicht zu atmen, Leia.« Hastig sog sie die Luft ein und ließ sie anschließend wieder langsam aus ihren Lungen weichen.
Ihren Hals küssend, begann er mit seinen Händen ihre Wirbelsäule herunterzufahren. Er achtete darauf, besonders sanft und behutsam mit ihr zu sein, weil es genau das war, wonach sie sich sehnte. Liebe und Zärtlichkeit hatte sie viel zu lange entbehrt und deshalb kopflos Typen wie diesen J.J. an sich herangelassen.
Leias Körper strahlte eine Hitze aus, dass ihre Wangen sich leicht röteten. Er streifte ihr den seidenen Morgenmantel von den Schultern und ließ ihn an Ort und Stelle zu Boden fallen. Sein Blick wanderte von ihren nackten Schultern zu ihren Brüsten, bis hinunter zu ihren Zehen. Sie war von Kopf bis Fuß einfach perfekt. Er begehrte sie so sehr, dass seine Männlichkeit vor Begierde brannte. Er hob sie hoch, trug sie in ihr Schlafzimmer und bettete ihren erhitzten Körper auf die kühlen Laken. Da lag sie. Für ihn bereit und empfänglich, ihn ganz in sich aufzunehmen.
Während er jeden Zentimeter ihrer straffen Haut mit seinen Blicken abtastete, knöpfte er sich langsam das Hemd auf und streifte die Jeans ab. »Du bist sehr schön«, sagte er.
Bei seinem entblößten Anblick hielt sie wieder den Atem an, doch dieses Mal sagte er nichts, legte sich nur auf sie und verlagerte dabei sein Gewicht auf eine Seite, um sie nicht unter sich zu erdrücken. Endlich spürte er ihre nackte Haut auf seiner und es war, als würde er auf purer Seide liegen. Seine Hände wanderten von ihren Brüsten hinunter zu ihren Beinen, küssten ihre aufgerichteten Warzen, ihren Bauch und dann tauchte er in das warme und feuchte Paradies. Sie atmete jetzt schnell und flach und zaghafte Wellen der Lust gingen durch ihren Körper. Als er wieder mit ihr auf Augenhöhe war, sah er ihren flehenden Blick, der qualvollen Lust ein Ende zu machen. Sie reckte sich ihm entgegen und er versank in ihrem glühenden Schoß, bewegte sich in ihr und befreite sich von dem schmerzvollen Pochen des Begehrens in seinen Lenden. Dabei hielt er Augenkontakt mit ihr, bis sie sich in seinem Blick gänzlich verlor.
»Du bist mein«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Ja, ich bin dein«, sagte sie und seufzte, während seine Stöße stärker wurden.
Ein schriller Ton dröhnte in seinen Ohren, als würde er direkt neben dem Klöppel einer Kirchturmglocke stehen und dieser gegen den Schlagring treffen. Er zwang ihn zu einem sofortigen Rückzug.
Morris verschmolz mit der Dunkelheit und beobachtete Leia, wie sie fluchend an ihr Handy ging. »Ja«, sagte sie in genervtem Ton, wurde aber gleich darauf wieder freundlich und entschuldigte sich. »Sorry. Ich war eingeschlafen und hatte vergessen, das Handy leise zu stellen. Es ist auf eine Stufe für Gehörlose eingestellt ... Wie spät ist es denn? ... Doch schon? ... Ich mach mich gleich fertig ... Ja, bis gleich.«
Leia sprang aus dem Bett und sah verwundert an sich herunter. Sie war nackt und fragte sich, ob sie nicht vorhin noch ihren Morgenmantel angehabt hatte. Verwirrt hob sie die zerwühlten Laken hoch, nur um festzustellen, dass das vermisste Stück dort nicht lag. Da war dieser Traum ... der Traum mit diesem schönen, dunkelhaarigen Mann. Leia lächelte vor sich hin und schüttelte über ihre eigene Zerstreutheit den Kopf.
Kaum war sie unten im Bad, verschwand er aus ihrem Loft.
6.
Zurück in seinem Apartment legte sich Morris auf sein Bett, um den Ärger über die unerwünschte Unterbrechung zu verdauen, als sein Handy klingelte. Es war Yven, sein jüngster Bruder. Er meldete sich selten, aber wenn er anrief, hatte er
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