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Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Prinzessinnensöckchen (German Edition)

Titel: Prinzessinnensöckchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Benedikt
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noch nicht so weit war, hat sie sie mal abgesetzt gehabt. Jedenfalls ist sie schwanger geworden. Von mir, verstehen Sie. Ich alter Kauz hab ein Kind gezeugt.«
    »Hanna«, sagte Carmen. Der Konditor nickte. Seine Augen füllten sich wieder mit Tränen.
    »Hanna, ja. Natürlich wollte ich Elke sofort heiraten. Ehrensache. Wollte sie aber nicht. Nee, lass man, geht nicht gut mit uns. Bleiben wir halt Freunde. Sagte sie. Konnte ich nichts machen. Aber das Kind anerkennen, das wollte ich schon, das war mir wichtig. Wurde aber auch nichts draus. Sie hat dann sechs Wochen später den Wollgast geheiratet, dem war egal, von wem das Kind war, der wollte die Elke und der hat sie gekriegt. Ja, und das war's denn auch. Ich hab eine Tochter und außer Elke und mir weiß keiner, dass Hanna meine Tochter ist. Ich bin ihr auch nie nahe gekommen. Immer nur aus der Entfernung, wissen Sie? Klar, ich war stolz und bin es immer noch. Sie hat sich hübsch ausgewachsen, finden Sie nicht auch? So ein schönes Mädchen. Widerborstig wie ihre Mutter, aber da kann man nichts machen. Und jetzt ist sie weg. Jetzt ist sie vielleicht tot und ich werde noch verrückt, wenn ich nicht rausfinde, was passiert ist und wer daran Schuld hat.«
    Sie waren aufgestanden und gingen jetzt durch den Park. Starke wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, zuckte hilflos mit den Schultern und schickte Carmen ein entschuldigendes Lächeln. Die lächelte zurück. War schon in Ordnung.
    »Um Joey tut es mir auch leid. Lieber Junge. Ich weiß nicht, was da los war mit den beiden, der Joey hat's auch nicht leicht gehabt. Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen, dann bei der Tante, aber das klappte nicht.«
    Joey. Carmen blieb stehen. Sie hatte sich noch überhaupt nicht um Joey gekümmert.
    »Wo wohnt er jetzt?«, fragte sie den Konditor. »Lehrlingsheim hier in der Stadt. Hab ich ihm vermittelt, weil ich den Verwalter dort gut kenne. Der Junge liegt noch immer im Koma, die wissen nicht mal, ob er je wieder da rauskommt.«
    »Ich hätte eine Bitte an Sie«, sagte Carmen.

33

    Der unerwartete freie Vormittag traf sich gut. Mit Starke war sie übereingekommen, er solle Kati anrufen und die Sache klären, die wäre heilfroh, ihren Konditor wieder zu haben und morgen ginge alles seinen gewohnten Gang. Sie selbst fuhr in die Redaktion, der Bericht über die ANONYMEN SPIELER musste geschrieben werden, ein Foto ausgesucht, Herr Wolff und seine beiden schweigsamen Sekundanten auf dem Podium, Routinesache.
    »Aha!« Köhler blickte von der Tastatur auf. »Miss Marple kehrt in die öden Niederungen des Lokaljournalismus zurück. Paar tolle Verfolgungsjagden gehabt? Mit mysteriösen Doppelagenten geflirtet? Erzählen Sie halt, das interessiert gelangweilte alte Redakteure.«
    Sie winkte lachend ab und machte sich an die Arbeit. Sie ging ihr schnell von der Hand, das übliche Pipapo, ein paar nachdenkliche Sätze über den inneren Schweinehund in uns allen, der Hinweis auf die geplante Suchtklinik. Viel überraschender, um nicht zu sagen sensationell war, dass Köhler ihr Büro betrat, zwei dampfende Tassen Kaffee in den Händen. »Wären Sie früher gekommen, hätts auch Puddingstückchen gegeben. Die wollten aber beide unbedingt in meinen Magen. Aber ich nehme mal an, Sie können das Süßzeug eh nicht mehr sehen.« Wo er Recht hatte, hatte er einfach Recht.
    Sie druckte ihm den Bericht aus, er las ihn stirnrunzelnd, wie er es immer tat, seine Lippen bewegten sich. Gleich würde er ihr die Rechtschreibfehler vorhalten, über ihre eigenwillige Kommasetzung lamentieren und sowieso über die ungebildete Jugend ein paar wohlbekannte Sätze vom Stapel lassen. Doch Köhler überraschte Carmen auch hier. Er gab ihr das Papier zurück, sagte »schön, schön«, nippte an seinem Kaffee und meinte: »Komische Sache das mit der Klinik.«
    »Ach?« Mehr fiel ihr darauf nicht ein. »Ja«, sagte Köhler, »komisch, weil die zuerst bei uns in Schrammbach gebaut werden wollten. Hat für ziemlichen Wirbel gesorgt damals, drei oder vier Jahre her. Wir hatten nämlich auch ein großes Grundstück und unsere Verkehrsanbindung ist eigentlich noch besser als die von Oberwied. Hm, ja, schien alles in trockenen Tüchern, aber... wurde nichts draus.«
    »Und warum nicht?«
    Köhler lachte. »Ja, warum nur nicht. Angeblich, weil wir ne schlechtere Infrastruktur haben. Totaler Blödsinn. Sehen Sie mal, es ist so. Eine solche Klinik schafft Arbeitsplätze. Hundert vielleicht. Nicht dass uns das

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