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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder gesund sein würde, und
doch gelang es Brigham nicht, ein Gefühl drohenden Unheils abzuschütteln.
    Und dann die Sache mit Polly ... Sie
hatte ihm in Seattle von dem Betrug an seinem Bruder erzählt und ihn um Arbeit
gebeten. Sie verlangte nichts anderes von ihm, hatte sie gesagt, als daß er
ihr die Möglichkeit gäbe, begangene Fehler wiedergutzumachen und ein neues
Leben zu beginnen.
    Brigham war natürlich sehr
schockiert gewesen und sehr zornig, aber sein Instinkt hatte ihm geraten, der
Frau eine zweite Chance zu geben, und wenn auch nur aus dem einen Grund, weil
Devon sie einst geliebt hatte. Außerdem besaß beinahe jeder, den er kannte,
mindestens ein beschämendes Geheimnis; der Westen übte eine magnetische
Anziehungskraft auf abenteuerlustige Versager aus.
    Wie ihn.
    Er lächelte, legte die Beine auf den
Schreibtisch und verschränkte die Hände im Nacken. Sein liebstes Abenteuer war
Lydia McQuire.
    Brigham war ziemlich sicher, daß sie
es auf ihn abgesehen hatte — immerhin hatte sie sich fast in seinen Armen
aufgelöst, als er sie in jener Nacht in der Hütte in gewisse sinnliche Vergnügen
eingeführt hatte. Die Erinnerung daran erregte ihn heftig, und seufzend
starrte er an die Zimmerdecke.
    Etwas kann mit dir nicht stimmen,
sagte er sich verwundert. Er hätte Lydia in jener Nacht nehmen können, Nie
hätte , ihm freudig den süßen Trost ihres Körpers geschenkt  und
Trost brauchte er wie nichts anderes — aber sein verdammtes Ehrgefühl hatte es
nicht zugelassen. Lydia war keine Hure, wist sein Gewissen hätte es ihm nie
erlaubt, ihre Unerfahrenheit auniu nutzen.
    Nachdenklich runzelte er die Stirn.
Er zweifelte nicht daran, daß Lydia sich zu ihm hingezogen fühlte, wenn auch
vielleicht nur widerwillig, aber er übersah auch nicht die Tatsache, daß sie sich
geweigert hatte, ihn zu heiraten. Nicht nur einmal, sondern gleich bei zwei
Gelegenheiten.
    Vielleicht gefiel ihr McCauley
besser, der galante Doktor aus dem Süden, und sie hatte auch nie ein Hehl
daraus gemacht, wie attraktiv sie Devon fand. Devon war jetzt ein freier Mann,
nachdem Polly ihren Betrug gestanden hatte, und vielleicht würde er sich der
sanften, schönen Lydia zuwenden, sobald er aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte ...
    Brighams rechte Schläfe begann zu
pochen. Dann waren da noch all die ledigen Holzfäller, die an Lydias Tür
klopfen würden, sobald sich herumgesprochen hatte, daß sie frei war und nicht
dem Boss gehörte, wie jetzt viele von ihnen glaubten. Brigham konnte von Glück
sagen, wenn sie ihn jemals wieder in ihre Nähe ließ, geschweige denn zustimmte,
seine Frau zu werden.
    Es klopfte, und Brigham zog rasch
die Beine von der Schreibtischplatte. »Herein«, rief er und schlug eine Akte
auf.
    Der Besucher war Dr. McCauley. »Ich
kann später zurückkommen, wenn Sie jetzt zu beschäftigt sind«, sagte er rücksichtsvoll.
    Brigham deutete auf einen Stuhl.
»Nein, wir können jetzt reden«, erwiderte er und ärgerte sich darüber, wie
heiser seine Stimme klang.
    McCauley nahm Platz. »Sie können
sich wohl denken, daß ich hergekommen bin, um über Lydia zu sprechen«, begann
er in seiner üblichen sanften, offenen Art, die Brigham so an ihm schätzte.
»Wir wissen beide, daß Lydia gestern abend am Tisch sehr impulsiv gehandelt
hat, als sie behauptete, mich heiraten zu wollen. Aber Tatsache ist, daß ich sie
sehr gern zur Frau hätte.«
    Brigham holte tief Atem. »Lieben Sie
sie?«
    Der Arzt zog eine Schulter hoch.
»Ich glaube nicht, daß sich meine Gefühle für Lydia mit einem so einfachen Wort
zusammenfassen lassen. Ihr verdanke ich, daß ich heute noch am Leben bin, und
nicht nur, weil sie meine Wunden versorgte und mich vor diesem Schlächter
schützte, der mir um einer Prämie willen meinen Arm abnehmen wollte. Kein Tag,
keine Stunde ist vergangen, seit ich aus jenem Yankeelager geritten bin, in der
ich nicht an Lydia gedacht hätte. Ihr Name war das Zauberwort, das ich vor
mich hin sagte, wenn die Schmerzen unerträglich wurden und wenn ich zu
entmutigt und hungrig war, um einen weiteren Schritt zu tun. Ich glaube nicht,
daß es ein Zufall war, daß ich ihr hier in Quade's Harbor wiederbegegnet bin.«
    Brigham hob die Hand und massierte
die steifen Muskeln an seinem Nacken. »Warum erzählen Sie mir das alles?«
fragte er, obwohl er die Antwort nur zu gut kannte. McCauleys ausführliche
Erklärung hatte Gefühle in ihm ausgelöst, die Verzweiflung sehr nahekamen.
    »Weil ich ein ehrlicher Mensch

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