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Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen

Titel: Quade 01 - Verzaubert von deinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wäre es gewesen,
wenn sie Joe McCauley lieben könnte oder Devon. Aber was für einen Sinn hatte
es schon, sich über Dinge den Kopf zu zerbrechen, die nicht zu ändern waren?
    Zwei gute Stunden später war das
Haus möbliert und aufgeräumt. Charlotte, Millie und Lydia saßen an Tante
Persephones rundem Kirschholztisch und tranken Tee, als ein schüchternes
Klopfen an der Tür ertönte.
    Lydia sprang mit klopfendem Herzen
auf und glättete nervös ihr Haar. Der Besucher mochte Brigham sein, obwohl sie
sich nicht vorstellen konnte, daß er zu einem Höflichkeitsbesuch erschien.
    Als Lydia die Tür öffnete, stand sie
zu ihrer großen Verblüffung einem Fremden gegenüber. Der Mann trug die geölten
Hosen und das Flanellhemd eines Holzfällers, aber sein schütteres graubraunes
Haar war glatt zurückgekämmt, und frische Schnitte auf Wangen und Hals zeugten
davon, daß er sich erst kürzlich rasiert haben mußte. In der rechten Hand hielt
er einen Strauß Feldblumen.
    »Ich wollte Ihnen nur die Blumen
bringen«, sagte er lächelnd und entblößte seine vom Tabak gelben Zähne. »Es
wird erzählt, daß Sie doch nicht die Frau vom Boss sind, und ich glaube, jetzt
können Sie noch mit anderen Besuchern rechnen, Madam.« Er machte eine Pause und
tippte sich an die Krempe seines fleckigen Huts. »Einen tüchtigeren Arbeiter
als Erskine Flengmeir werden Sie allerdings nicht finden«, schloß er stolz und
drückte Lydia die Blumen in die Hand.
    Lydia nahm sie mit einem unsicheren
Lächeln an. »Danke, Mister Flengmeir«, sagte sie und schaute errötend zu, wie
ihr Besucher sich abwandte und auf das offene Gartentor zuschritt.
    Charlotte erschien neben Lydia und
roch an einer Margerite. »Ich habe noch nie gesehen, wie jemandem der Hof
gemacht wird«, sagte sie. »Ich glaube, die nächsten Wochen könnten sehr
interessant werden.«
    Lydia schloß die Tür ein wenig zu
heftig und trat zurück. »Niemand macht hier niemandem den Hof«, meinte sie verärgert.
    Charlotte sah sie erstaunt an.
    »Und ob!« rief Millie, die an Lydias
anderer Seite erschienen war. »Ich wette, daß fast jeder Mann in Quade's Harbor
an deiner Tür erscheinen wird!« Sie nahm Lydia die Blumen ab und ging auf die
Küche zu. »Hast du Vasen?«
    Lydia verdrehte die Augen. »Nein«,
erwiderte sie. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß ihr Auszug aus Brighams
Haus eine solche Reaktion bei den Holzfällern auslösen könnte.
    Charlotte lachte. »Ich glaube, wir
sollten jetzt nach Hause gehen. Millie«, rief sie ihrer Schwester zu, die in
der Küche rumorte. »Lydia braucht Zeit, sich an ihr neues Heim zu gewöhnen.«
    Millie kam mit den Blumen, die sie
in ein Wasserglas gestellt hatte. »Aber du wirst doch keinen heiraten, Lydia?
Ich meine, außer Papa natürlich.«
    Nach einem tiefen Atemzug ging Lydia
zu Millie, nahm ihr die Blumen ab und zog das Mädchen für einen Moment an sich.
»Ich habe keine Heiratspläne, Millie«, sagte sie geduldig. »Aber ich glaube,
dieses Thema haben wir heute bereits besprochen.«
    »Charlotte und ich wären sehr, sehr
brav, wenn du Papa heiraten würdest«, erklärte Millie in einem solch
einschmeichelnden Ton, daß Charlotte und Lydia laut auflachten. Das kleine
Mädchen wandte sich beleidigt ab und stürmte zur Tür.
    »Du kommst doch zum Abendessen?«
rief Charlotte Lydia zu, bevor auch sie das Haus verließ.
    Lydia freute sich darauf, allein zu
sein, obwohl die Aussicht sie gleichzeitig ein wenig schreckte. »Jake hat mir
Brot und kalten Braten mitgegeben. Ich glaube, es wäre am besten, wenn ich
mein Essen hier einnähme.«
    Gegen halb sechs, als Lydia sich zu
ihrer einsamen Mahlzeit niedergesetzt hatte, klopfte es von neuem an der Tür.
Doch als Lydia öffnete, war niemand zu sehen. Sie wollte sich gerade verwundert
abwenden, als sie ein leises Geräusch zu ihren Füßen hörte und ein winziges
gelbes Kätzchen sah, das sich in einer alten Wollmütze zusammengerollt hatte.
    Lächelnd bückte Lydia sich und hob
ihren miauenden Besucher auf. Sie hatte sich immer ein eigenes Heim gewünscht
und eine Katze, die sich abends, wenn sie las, auf ihrem Schoß zusammenrollte.
Jetzt hatte sie beides.

Vierzehn
    »Raus!« Devon hatte kaum die Augen geöffnet
und Polly erblickt, als er schon das Wort hervorstieß.
    Sanft strich Polly ihm eine blonde
Locke aus der Stirn. Ihre Augen schimmerten feucht, vor Freude über sein
Erwachen und aus Schmerz über seine harte Zurückweisung. Leise sprach sie
seinen Namen aus.
    Devon legte den

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