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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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dir irgendwie helfen?«, erkundigte Em sich etwas hilflos. Aber da richtete Drea sich schon wieder auf und kam zu ihr herüber. Sie wischte sich die Hände an ihrer schwarzen Jeans ab.
    »Es waren tatsächlich die Bremsen, Em. Die Bremsleitung sieht aus, als wäre sie glatt durchtrennt worden.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ähm, dass du jetzt nicht mehr leben würdest, wenn du die Peaks-Strecke runtergefahren wärst«, antwortete Drea mit einem Schaudern. »Du wärst einfach immer schneller geworden. Wie auf der Achterbahn, ohne anhalten zu können.« In der Ferne heulte eine Eule oder sonst irgendetwas.
    »Aber … aber wie konnte das passieren? Mein Auto war doch gerade erst in der Werkstatt.« Ems Wangen brannten vor Kälte. Sie hatte keine Mütze auf.
    »Ich weiß nicht, wie die Dinge passieren, ich weiß bloß, wie man sie wieder in Ordnung bringt.« Drea lächelte finster. »Mensch. Ich schulde Crow definitiv ein Bier. Und du schuldest mir was, mindestens ’ne ganze Flasche Wodka oder deine Homecoming-Krone oder so was in der Art. Ich hab dir gerade das Leben gerettet, Winters.« Plötzlich verstummte sie. Und als sie sich umdrehte und in die Dunkelheit spähte, beobachtete Em, wie sie für einen Moment ihre Fassade fallen ließ. »Vielleicht bessert das ja meine allgemeine Erfolgsbilanz ein wenig auf.«
    Em war in Gedanken schon wieder bei Sasha. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.« Drea wandte sich ihr erneut zu. Die Mauer um sie herum war wieder da. »Ich mach bloß Witze über die Krone. Die würde jedenfalls überhaupt nicht zu meiner todschicken Kino-Arbeitsweste passen.«
    Em blickte starr, weder auf Drea noch auf den Wagen, sondern nur in die diffuse Dunkelheit, die vor ihr lag. Die Bremsleitung war durchtrennt worden. Auf einmal fühlte sie sich hoffnungslos, resigniert. Es würde etwas Schlimmes passieren. Es passierte bereits jetzt. Und es gab keine Möglichkeit, es aufzuhalten.
    Drea schnippte vor Ems Gesicht mit den Fingern. »Erde an Em. Soll ich dich vielleicht mitnehmen?«
    »’tschuldige. Ja. Danke. Nur einen Moment noch, ich muss bloß schnell meine Tasche aus dem Auto holen«, antwortete Em, während sie sich schon in den Wagen beugte. Drea schien ihr nicht einmal mehr zuzuhören – sie war zu sehr damit beschäftigt, ihren Metallwerkzeugkasten wieder einzuräumen –, doch als Em zurück zu Dreas kleinem Honda Civic kam, erstarrte sie.
    Em blickte hinter sich und war beinah schon darauf gefasst, dort einen Elch stehen zu sehen. Aber Drea schaute gar nicht an ihr vorbei. Sie sah Em an.
    »Die da«, sagte sie und zeigte auf Ems Tasche. »Woher hast du die?«
    Em blickte nach unten und das Blut schoss ihr in den Kopf. Instinktiv streckte sie ihre Hand aus, als wollte sie sich vor dem glühenden Rot der Orchidee schützen. Sie erinnerte sich ganz genau daran, die Blume – die zweite, die Ali ihr auf dem Harvard Square aufgedrängt hatte – in eine Mülltonne geworfen zu haben. Doch jetzt war sie plötzlich wieder da. Und Drea sah sie mit starrem Blick an.
    »Die Blume?« Em spürte, wie ihre Atmung wieder flach wurde. »Ich weiß nicht. So ein Mädchen hat sie mir gegeben. Diese Orchidee ist … sie ist irgendwie unheimlich.«
    »Wie denn unheimlich?«
    Em blies warme Atemluft auf ihre frierenden Fingerspitzen. »Weil ich sie nicht loswerden kann. Zuerst habe ich … ich hab gesehen, wie ein Zug sie überrollt hat. Und danach hat dieses Mädchen sie mir auf einmal wiedergegeben. Ich weiß nicht mal genau, wer sie überhaupt ist …« Sie verstummte und fragte sich, ob das wohl der Moment war, in dem Leute normalerweise in die Klapsmühle verfrachtetet wurden.
    Aber Drea machte sich nicht wie erwartet über sie lustig. Stattdessen nahm sie wortlos mit der einen Hand die Blume von Ems Tasche. Mit der anderen wühlte sie in ihrer schwarzen Jeans nach einem Feuerzeug. Und anschließend steckte sie die üppig gefüllte Blüte in Brand.
    Als sie komplett in Flammen stand, schleuderte sie sie auf den Boden, wo sie verglühte.
    Dann sah sie Em wieder an, das Gesicht von dem winzigen Feuer wie bei Kerzenschein erleuchtet. Em war noch nie aufgefallen, dass Drea so lange und geschwungene Wimpern hatte. In Verbindung mit ihrer markanten Nase ließ sie das auf unerwartete Weise wirklich hübsch aussehen. Was natürlich überhaupt nicht zu ihrem Ruf als knallharte Draufgängerin passte. Em fragte sich unwillkürlich, ob Drea wohl schon jemals verliebt gewesen war.
    »Was hast du getan?« Dreas

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