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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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hingesetzt.
    »Irgendwas Seltsames ist im Gange«, sagte sie und biss sich auf die Lippe.
    »Sehr aufschlussreich, Em. Hier sind in letzter Zeit eine Menge seltsame Dinge passiert. Könntest du vielleicht ein bisschen präziser werden?«, fragte er und stopfte die Hände in die Taschen seines Hausrocks.
    Er scherzte nur, aber es ärgerte sie. Sie wedelte mit den Händen, so wie sie es immer tat, wenn sie nach den richtigen Worten suchte. »Ich versuch’s ja, JD. Wart’s doch mal ab.«
    »Okay, okay.« Er hob die Arme, als Zeichen für sie weiterzureden.
    Sie legte den Cupcake wieder hin und blickte ihn an. »Jemand hat mich verfolgt.« Sie zeigte in Richtung Kellerfenster, als würde das ihre Geschichte irgendwie glaubhafter machen. »Weißt du noch, neulich in Boston? Da war sie auch.«
    »Wer war da?« JD setzte sich jetzt hin und sah sie sorgenvoll an.
    »Dieses Mädchen. Diese Ali, die auch schon in diversen Glasscheiben aufgetaucht ist. Und an dem Tag in der U-Bahn in Boston. Ich glaube, sie ist hinter mir her, wegen etwas, das ich getan habe …« Em verstummte, als sie sah, wie er sie anblickte. So hatte sie ihn schon Melissa anblicken sehen, wenn sie sich wieder einmal darüber ausließ, wie Tess Hoover und Brian Rinaldi sich in der siebten Klasse bei dem Ausflug in den Freizeitpark zusammen vorgedrängelt hatten, und dass das bedeutete, dass sie ein Paar waren. Milde. Lächelnd. So wie … sind sie nicht süß, die Kiddies?
    »Du glaubst mir nicht, stimmt’s?«, fragte sie matt.
    JD seufzte und setzte sich neben sie. »Em, ich weiß, es ist schwer für dich.« Das Mitleid in seinem Blick wurde noch tiefer. »Ich habe keine Ahnung, was du mit diesem Verfolgungskram meinst, aber ich kann mir vorstellen, dass dich die Sache mit Chase ziemlich mitnimmt. Ich weiß, dass ihr euch ein bisschen angefreundet und geredet habt, aber du darfst nicht vergessen, dass nichts von dem, was passiert ist, deine Schuld ist. Du hättest nichts daran ändern können.«
    Er legte ihr die Hand auf das Bein und streichelte es. Sie zuckte zusammen, als wäre seine Berührung feuerheiß.
    »Nein, davon rede ich nicht. Darum geht es hier nicht.« Sie schüttelte wie wild den Kopf.
    »Sieh mal, nach so einer Tragödie geht öfters die Fantasie mit den Leuten durch. Das hab ich mal irgendwo gelesen. Wenn du mir also deine Geschichten erzählen willst, hör ich dir gern zu. Aber ich will nicht, dass du dich so reinsteigerst.«
    »JD, ich habe ziemlich lange versucht, das Ganze auf meine übersteigerte Fantasie zu schieben«, antwortete sie, inzwischen mit einer Spur Wut in der Stimme. »Darum geht es aber nicht. Es geht um viel mehr. Ich meine, es hat schon mit Chase zu tun, aber …« Sie brach ab, versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    »Genau«, redete JD dazwischen. »Das hat alles mit Chase zu tun. Mit seinem Tod. Wahrscheinlich sogar auch noch mit Sasha. Sind eben beschissene Zeiten. Kein Wunder, dass du langsam durchdrehst.«
    »Nein, JD. Ich drehe langsam durch, weil ich ständig dasselbe Mädchen sehe und weil es mir eine unzerstörbare rote Blume gegeben hat, genau so eine, die zufällig auch Chase in der Hand hielt, als er starb, und weil gerade jemand meine Bremsleitung durchgeschnitten hat und Bereuen offensichtlich nicht genug ist; deshalb drehe ich langsam durch.« Als sie ihre Tirade beendet hatte, war sie schon halb die Kellertreppe hinauf, kämpfte gegen die Tränen und versuchte, halbwegs gesittet in ihren Mantel zu kommen, was sich allerdings als schwierig erwies, weil ihre Sicht so verschwommen war, dass sie noch nicht einmal die Ärmellöcher erkennen konnte.
    JD stand da wie vom Donner gerührt. »Wo willst du hin?«
    »Nach Hause«, fauchte sie ihn an. »Ich gehe nach Hause. Meine Kissen machen sich wenigstens nicht über mich lustig.«
    Doch beschützen konnten die sie auch nicht. Das würde sie schon selbst übernehmen müssen.
    Sie hörte JD hinter sich die Treppe hinaufstürmen und drehte sich an der Tür rasch noch einmal um.
    »Em«, sagte er. »Was hab ich denn verbrochen?«
    »Du hast wieder mal alles besser gewusst, wie immer.« Sie blickte ihn wütend an. »Wieso versuchst du nicht zur Abwechslung mal, ein eigenes Leben zu haben, bevor du Urteile über andere Leute fällst?«
    »Ich habe ein eigenes Leben«, sagte er leise mit düsterem Blick.
    »Stimmt. Du fährst mich durch die Gegend und machst mir Vorschriften, was ich zu tun und zu lassen habe. Tolles Leben«, antwortete sie, während ihr die kalte

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