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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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aufgebaut hatte, in Trümmer ging, zeigte sie auch Mitgefühl für Ems Schmerz. Vielleicht dachte sie sogar mehr über die Empfindungen anderer nach, als sie zugab. Das begriff Em jetzt. Von nun an würde sie mit all ihrer Kraft für Gabby einstehen – das war sie ihr schuldig.
    Aber würde sie auch die Kraft haben, sich selbst zu retten?

Kapitel 23
    Schließlich blieb Gabby über Nacht. Ems Eltern kamen gegen elf nach Hause, und obwohl am nächsten Tag Schule war, hatten sie (genau wie Gabbys Eltern, als sie ihnen simste) nichts dagegen einzuwenden, dass die Mädchen unten im Keller schliefen. Em hatte das Gefühl, dass sie froh waren, Gabby wieder bei ihnen zu sehen. Obwohl sie, dem Gesichtsausdruck ihres Dads nach zu urteilen, sicher noch einige Erklärungen dazu würde abgeben müssen, weshalb es schon wieder nötig war, ihr Auto abschleppen zu lassen.
    Am nächsten Morgen wachten sie auf und beschlossen, bei Gabby vorbeizufahren, damit sie ihre Schulsachen holen und sich umziehen konnte. Eine Jeans von Em hätte sie mit Stelzen kombinieren müssen.
    »Coole Halskette«, sagte Gabby, als sie zur Haustür hinausgingen, und zeigte auf den Schlangenanhänger, der an Ems Hals baumelte.
    Em hatte die Kette in letzter Minute noch umgelegt. In der jetzigen Lage war ihr jedes Mittel recht.
    Nachdem Gabby sich zu Hause rasch umgezogen und ihre Tasche geschnappt hatte, fragte Em zögerlich, ob sie bei Dunkin’ Donuts vorbeifahren wollten.
    »Ähm, klar!« Es war deutlich zu sehen, dass Gabby auf ihren Jetzt-erst-recht-Modus geschaltet hatte. Ihr Make-up war heute Morgen einfach perfekt und sie war fast eine ganze Stunde früher als Em aufgestanden, um ausgiebig zu duschen. Was auch passierte, sie würde auf jeden Fall erhobenen Hauptes aus dieser demütigenden Situation, in die Zach sie gebracht hatte, herausgehen.
    »Weißt du, was echt schlimm ist?« Gabby nippte an ihrem heißen Getränk und blickte aus dem Fenster. Ascension sah grau und kalt aus. Der aufsteigende Dampf der heißen Kaffee-Kakao-Mischung ließ einen kleinen Ausschnitt der Scheibe beschlagen.
    »Was denn?«
    »Ich weiß, das hört sich jetzt furchtbar an und ich sage es auch nur dir, aber … zurzeit passieren wenigstens so viele andere schreckliche Dinge, als dass es die Leute großartig interessieren würde, was mit mir und Zach ist. Belangloser Tratsch zählt im Moment irgendwie nicht. Schließlich sterben Menschen.«
    »Da hast du recht.« Em nickte. »Jeder, der sich über euch das Maul zerreißt, sollte dringend mal seine Prioritäten neu sortieren.«
    Und dann trafen sie eine stillschweigende Übereinkunft: allgemeine Informationssperre. Je weniger über die Gabby Dove-Zach McCord-Trennung bekannt wurde, umso besser.
    Kurz bevor sie aus dem Auto stiegen, drehte Gabby sich noch einmal auf ihrem Sitz um. »Du kommst doch heute Abend zur Schulversammlung, oder? Ich schaff das nicht alleine.«
    Em zögerte einen Moment. Die Schulversammlung für das Footballteam war wirklich das Letzte, worauf sie Lust hatte. Aber sie würde Gabby nicht noch einmal im Stich lassen. »Klar komme ich«, antwortete sie.
    Und während sie gemeinsam über den Parkplatz zur ersten Unterrichtsstunde liefen, dachte Em, dass sie bestimmt eine eindrucksvolle Zwei-Frauen-Armee abgaben.
     
    Noch vor dem ersten Klingeln machte Em sich auf die Suche nach Drea, ohne Erfolg. Das Gleiche in der Pause. Nichts. Sie besuchten keine gemeinsamen Kurse und Em hatte keine Ahnung, wo punkig-schrille Grufti-Typen sich in ihren Freistunden so rumtrieben. Nicht in der Nähe der Aula natürlich und auch nicht unten bei der Turnhalle. Hatte sie sie in der Vergangenheit vielleicht mal bei den Kunsträumen herumlungern sehen? Sie nahm sich vor: In Zukunft mehr darauf achten, wo verschiedene Cliquen ihre Zeit verbringen, wenn du mal wieder in mörderischer Absicht von irgendwem – oder irgendwas – verfolgt wirst, um für deine Sünden bestraft zu werden.
    Dann plötzlich, kurz vor ihrer Mittagspause, erblickte sie Dreas teils lila, teils schwarz gefärbte Haare, die gerade den Gang Richtung Bibliothek hinunterwippten.
    »Drea!«, rief sie und bahnte sich den Weg durch das Gedränge der Schüler, die aus dem Matheunterricht strömten. »Drea!«, rief sie noch einmal, als sie fast schon nah genug war, um sie an der Schulter zu packen. Sie war ganz außer Atem. »Wir müssen reden.«
    Drea, deren Augen mit violettem Eyeliner umrandet waren, schien nicht sonderlich überrascht, dass Em hinter ihr

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