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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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um die Ecke kam. Chase nickte, in dem Wissen, dass sein Freund keine Ahnung hatte, mit wem er zusammen gewesen war. Es war gut, ihn immer noch auf seiner Seite zu wissen.
    »Hey, Leute – Mrs Baldwin hat mich gebeten, euch wissen zu lassen, dass in der Küche noch mehr von diesen belegten Baguettes sind«, verkündete Zach. Dann schaufelte er in aller Seelenruhe eine Gabel voll Lasagne in sich hinein und zwinkerte Chase zu. »Ich wollte dich noch warnen«, flüsterte er ihm im Vorbeigehen zu. »Das wird dir eine Lehre sein, meine Anrufe in Zukunft nicht mehr wegzudrücken.«
    Chase war klar, dass das Abblocken der Sticheleien Zachs Art war, sich dafür erkenntlich zu zeigen, dass er den Mund hielt und nicht herumposaunte, was er vor ein paar Tagen gesehen hatte. Wenn irgendeiner der Jungs die Sache mit Zach und Em rausfand, dann konnte es leicht passieren, dass Gabby davon Wind bekam – und ihm die Partie vermasselte. Insgeheim hoffte Zach wahrscheinlich, die Jungs würden etwas ahnen, war jedoch schlau genug, sie über die Einzelheiten im Dunkeln zu lassen. Im Moment jedenfalls. Wenigstens bis er es ihnen auf seine Weise sagen konnte. Und da kam Chase ins Spiel – der wieder einmal alles für ihn vertuschen musste. So lief das mit Zach: Eine Hand wusch die andere.
    Chase schüttelte den Kopf und war dankbar, als Trainer Baldwin das Meeting offiziell eröffnete.
    Als er sich in Bewegung setzte, um auf dem Sofa neben seinem Trainer Platz zu nehmen, boxte Barton ihn in den Arm.
    »Und, Singer, bringst du die geheimnisvolle scharfe Braut mit zum Fest?«
    Chase faltete die Hände vor der Brust und streckte sie ein paarmal vor Bartons Gesicht in die Luft.
    »Ich flehe dich an, halt endlich deine verdammte Klappe«, sagte er zur allgemeinen Belustigung.
    Trotzdem wanderte seine Hand anschließend wieder instinktiv zu seiner rechten Hosentasche, um sein Handy zu checken; und als er merkte, dass er es im Auto gelassen hatte, ballte er sie zur Faust. Was, wenn Ty gerade in diesem Moment anrief und er sie verpasste? Ihm blieb kurz die Luft weg, so wie immer, wenn seine Hemden nicht richtig gebügelt waren oder wenn er sein Playbook mit den Spielzügen für das nächste Match über Nacht in seinem Spind vergaß. Er musste das in Ordnung bringen.
    Doch Trainer Baldwin fragte ihn etwas wegen der Verteidigung gegen die South Portland Red Riots und er gab sich Mühe, sich zu konzentrieren. Das Team hielt ihn vielleicht für verrückt, aber sie brauchten ihn trotzdem als ihren Führer. So verging die nächste Dreiviertelstunde – Chase klinkte sich aus, der Trainer erkundigte sich nach diesem Tackle oder jenem Pass, und Chase schaltete sich wieder ein, antwortete, so gut er konnte, stellte sich vor, wie er auf dem Spielfeld war, blitzschnell rannte und die anderen überholte.
    Die Sticheleien hörten auf; die Jungs ignorierten ihn im Grunde. Sie sprachen über den Super Bowl, über die Angriffsstrategie der Patriots und, als Trainer Baldwin mal in der Küche verschwand, um sein Getränk nachzufüllen, darüber, wie Sara Cushman gegen Ende der Party in Minsters Whirlpool ihr T-Shirt ausgezogen hatte. All das hörte sich für Chase bloß wie Hintergrundgeräusche an. Und dann, gerade als er dachte, er könnte es nicht mehr länger ertragen, war das Treffen zu Ende. Er stürzte davon. Hielt sich nicht einmal mehr damit auf, sich von den anderen zu verabschieden – nickte bloß Zach noch kurz zu, bevor er verschwand.
    Er hastete zu seinem Wagen und nestelte an den Schlüsseln herum, um die Tür aufzuschließen. Kaum dass er auf dem Fahrersitz saß, klappte er mit zitternden Händen sein Handy auf. Nichts außer der Uhrzeit blinkte ihn an. Wütend warf er das Telefon von sich.
    Chase drehte den Schlüssel im Zündschloss und ließ das Handy da liegen, wo es hingefallen war, auf dem Boden der Beifahrerseite. Egal. Er musste diesen Scheiß geregelt kriegen. Er fuhr gerade rückwärts aus Trainer Baldwins Einfahrt und versuchte unterdessen, sich abzulenken, indem er sich Yorks Angriffsaufstellung vorstellte, als er es hörte.
    BIEP-BIEP-BIEP.
    Fast wäre er in den Briefkasten am Ende der Einfahrt gekracht, als er sich beim Rückwärtsfahren bückte, den Fuß noch auf dem Gaspedal, und versuchte, sich das Handy zu angeln. Er brachte den Wagen zum Stehen, hob es auf und konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Sie war es.
    Es wäre ihm fast lieber gewesen, die Nachricht gar nicht zu lesen; er hätte ebenso gut die nächste Stunde

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