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Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Rache - 01 - Im Herzen die Rache

Titel: Rache - 01 - Im Herzen die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Miles
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furchtbar war, die Worte laut auszusprechen. Es war, als würden sie in dem Augenblick, in dem sie aus ihrem Mund kamen, wahr.
    »Na ja … ungefähr so wie esistvorbeimitmirundZach .« Sie ließ die Worte aus sich herauspurzeln. »Was immer es war, es ist vorbei.« In ihren Augenwinkeln sammelten sich die Tränen. »Und ich kann gar nicht glauben, dass ich Gabby das angetan habe. Dass ich mir das angetan habe.« Sie wurde rot.
    JD nahm ihre Hand und drückte sie fest.
    »Em … das … das tut mir leid. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das sagen sollte.« Er drückte weiter. »Em. Ich wollte dich nicht kritisieren. Ich hab mir bloß … Sorgen gemacht. Ich finde, du bist wunderbar, weißt du?«
    Em starrte ihn an, während seine Haare wie immer in sämtliche Himmelsrichtungen abstanden. Mit ihm kam ihr alles so selbstverständlich vor, so logisch.
    »Du hältst mich nicht für einen schrecklichen Menschen?«
    »Natürlich nicht.« Er legte ihr die Hand auf den Arm und rieb mit dem Daumen über ihren Ellenbogen.
    »Ich hab bloß das Gefühl, dass ich so ziemlich nichts verdient habe«, antwortete sie und versuchte, die Tränen hinunterzuschlucken. »Nicht zu fassen, dass ich das getan habe. Es war so dumm. « Sie lehnte sich zurück, ließ den Kopf auf die Sofalehne sinken und musste sich zwingen, nicht loszuheulen.
    »Ist schon gut, ist schon gut.« JD beugte sich vor, um eine Träne wegzuwischen, die es trotz ihrer Anstrengungen geschafft hatte, aus ihrem Augenwinkel zu entwischen. Em hatte das Gefühl, dass sie sich selbst bei ihren jahrelangen Ringkämpfen und gemeinsamen Campingübernachtungen wohl niemals zuvor so nah gekommen waren. Sie konnte seinen Herzschlag durch seine Hand spüren, die noch immer über ihre Wange strich. Er öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, holte jedoch stattdessen nur Luft.
    Ihr Bauchgefühl sagte Em, dass er sie gleich küssen würde. Sie schluckte. JD würde sie küssen. Sie erschrak. Und dennoch wich sie weder zurück, noch rutschte sie zur Seite. Aber einen Augenblick später war der Moment vorüber. Er griff an ihr vorbei, um sich die Fernbedienung zu nehmen.
    »Schluss mit Eine für 4« ,sagte er und hantierte mit dem Gerät herum. Er drückte mehrere Knöpfe gleichzeitig und schaltete versehentlich auf einen spanischen Sender, bevor er es schaffte, die Programmhinweise zu finden. »Wird langsam Zeit, dass ich hier mal die Hoheit über das Fernsehprogramm bekomme, ich hab keine Lust mehr, ständig diesen Mädchen-Mist anzugucken. Voodoo, The Real World wird wiederholt!«
    »Welche Staffel?« Em fühlte sich ein bisschen benommen.
    »Hawaii.«
    »Ist das die mit dem verrückten Mädchen?«
    »Alle sind doch die mit dem verrückten Mädchen«, antwortete JD. »Hey, ich hab ’ne Idee.« Er verschwand in der Küche und tauchte einen Augenblick später mit zwei großen Gläsern und einer Flasche aus dem Rumvorrat seiner Eltern wieder auf. »Nur ein kleiner Spritzer. Vor morgen sind sie sowieso nicht zurück.« Ein leckerer süßer Drink mit ein paar Umdrehungen. Das hörte sich genau nach dem an, was sie jetzt brauchte. Und so machten sie es sich mit Rum und Dr Peppers gemütlich.
    »Trinkspiel!«, schlug Em kichernd vor. Sie war noch immer ein bisschen durcheinander. JD bat mich beinahe geküsst. Unglaublich. »Jedes Mal wenn irgendwer mit irgendwem knutscht, trinken wir einen Schluck.«
    »Okay, und jedes Mal wenn einer beichtet, dass er breit war, trinken wir wieder einen.«
    »Wir werden am Ende hacke dicht sein.« Em lachte, das befreiende, verschnupfte Lachen, das auf ein ordentliches Heulen folgt. Trotz aller Umstände fühlte sie sich jetzt bestimmt hundertmal besser als noch zwei Stunden zuvor.
    Sie schauten vier Folgen und gaben das Trinkspiel auf, als sie merkten, dass ihre Lebern das nicht länger mitmachen würden. Em vertilgte die restlichen Minipizzen. (»Meine Güte, hast du etwa tagelang gefastet?«, fragte JD, als sie gerade die letzte verdrückte.) Irgendwann rief Melissa von oben, dass sie jetzt ins Bett gehen würde. Um elf hatten sie auf dem L-förmigen Sofa die Horizontale eingenommen, fast Kopf an Kopf, die leeren Gläser vor sich auf dem Tisch.
    »Ich mach nur mal kurz die Augen zu«, sagte Em zwischen zwei Gähn Attacken. Sie nahm die beiden Decken, die über der Sofalehne hingen, warf eine davon JD zu und behielt die andere für sich selbst. »Dann mach ich mich auf den Heimweg.«
    »Ganz wie du wünschst, Dornröschen.« Er streckte die

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