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Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy

Titel: Rachelust - Der sechste und letzte Fall für Nora und Tommy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Display stand: Tommy ruft an.
    „Hey, was gibt es?“
    „Sitzt du gerade? Wenn nicht, dann solltest du das schnell nachholen.“

19
    Thomas ging zum Wasserspender, der sich auf dem Flur der Polizeidirektion befand. Er grüßte einen seiner Kollegen, nahm sich einen Pappbecher und ließ das Wasser hineinlaufen. Dabei hörte er einen Ruf hinter sich: „Kommissar Korn!“ Er drehte sich um. Am Ende des Flurs erschien Johannes Kranich. Der Bruder des ermordeten Streifenpolizisten trug eine schäbige Jeans zu einem T-Shirt. Wie schon bei Tommys und Dorms Besuch wirkte er sehr heruntergekommen. Die Haare hatte er offensichtlich noch immer nicht gewaschen.
    Tommy nahm den Becher und trank etwas Wasser. „Was möchten Sie?“
    „Ich muss mit Ihnen sprechen.“
    „Dazu hätten Sie mich anrufen können.“
    „Schon, aber ich war gerade in der Nähe. Deshalb dachte ich mir, dass ich direkt vorbeikomme.“
    Tommy seufzte. „Na gut, dann kommen Sie in mein Büro. Ich bin gespannt, was Sie mir zu sagen haben.“
    Als er wenig später hinter seinem Schreibtisch saß, klappte Thomas eine Mappe zu und sah Johannes neugierig an. „Also, worüber wollen Sie mit mir sprechen?“
    „Über den Mord, Alter.“ Johannes ließ sich auf einem Stuhl nieder und legte sein rechtes Bein quer über die Lehne.
    „Eine Sache muss ich sofort klarstellen“, zischte Tommy. „Sie sind hier nicht mehr bei sich zuhause. In diesem Büro benehmen Sie sich gefälligst. Haben Sie das verstanden?“
    „Wie kann man nur so pingelig sein? Ich dachte, Sie wären einer von den lockeren Bullen.“ Johannes nahm das Bein wieder von der Lehne und setzte sich aufrecht hin.
    „Ihnen sollte klar sein, dass die Bezeichnung ‚Bulle’ zu einer Geldstrafe führen könnte. Überlegen Sie sich also, wie Sie sich hier präsentieren.“
    „Schon gut. Tut mir leid“, nuschelte Johannes. „Kommen wir lieber zum Thema. Ich habe ein bisschen nachgedacht.“
    Schwer vorstellbar.
    „Und dabei bin ich auf eine interessante Sache gestoßen. Es geht um meinen Bruder. Möglicherweise weiß ich, warum er ermordet wurde.“ Johannes rülpste laut. Dann schlug er die Hand vor den Mund und sagte: „Upps! ’Tschuldigung.“
    Noch hielt Tommys Geduldsfaden. Doch wenn das so weiter ging, dann würde er ganz gewiss bald reißen.
    „Mein Bruder hatte damals viel Stress mit Sebastian Grunder, einem seiner Mitschüler. Das war ein ziemlich aggressiver Typ. Der hat sich fast jede Woche in der Schule geprügelt. Immer mit einem anderen. Manchmal hat er sogar Mädchen geschlagen. Bei dem fehlten ein paar Schrauben.“ Johannes tippte sich an die Schläfe. „Sie verstehen, was ich meine?“
    „Durchaus. Fahren Sie fort.“
    „Äh, ich bin eigentlich schon fertig.“
    Tommy konnte seine Überraschung nicht verbergen. Er starrte Johannes ungläubig an. „Das war alles? Mehr haben Sie mir nicht zu sagen? Deshalb sind Sie hergekommen?“
    „Hallo? Ich habe Ihnen gerade den Mörder auf dem Silbertablett serviert.“
    „Sebastian Grunder?“
    „Habe ich noch einen anderen komischen Kerl erwähnt?“
    Nein, aber einer sitzt gerade vor mir.
    Zu Tommys Unmut sah Johannes nicht nur heruntergekommen aus. Er roch auch so. Besonders in dem kleinen Büro fiel dieser Umstand auf. Daher stand Thomas kurzerhand auf und öffnete das Fenster. Johannes schien sich nicht daran zu stören. Er nahm den unterschwelligen Hinweis nicht einmal wahr.
    „Suchen Sie diesen Sebastian. Er ist bestimmt der Mörder.“ Johannes bekam leuchtende Augen. „Bekomme ich eine Belohnung, wenn er der Täter ist? Ich habe Sie schließlich auf ihn gestoßen.“
    Jetzt begriff Tommy, warum Johannes hier war. Der Arbeitslose hoffte, Geld zu kassieren, indem er den Kommissaren bei ihren Ermittlungen half.
    Alles andere wäre auch mehr als unwahrscheinlich gewesen. Die Ermordung seines Bruders hat ihn nämlich nicht stark betroffen. Nun bekommt sein plötzliches Erscheinen allerdings einen Sinn. Das liebe Geld. Was hätte es sonst sein können?
    „Bevor wir über eine Belohnung sprechen, werde ich zunächst einmal in unseren Daten nach diesem Sebastian suchen. Dann schauen wir weiter.“ Tommy schob sich vor seinen PC und betätigte einige Tasten. Johannes sah ihm mit spürbarem Interesse dabei zu. Wie bei einem Comic war ihm ein Geldzeichen in die Augen gemalt.
    „Oh!“, stieß Tommy aus. „Es sieht schlecht aus für Sie.“
    „Wieso? Was haben Sie herausgefunden?“
    „Sebastian Grunder, geboren 1992,

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