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Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier

Titel: Ratgeber & Regenten 03 - Der Krieg der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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abwehrte.
    »Sie sieht meiner Mutter ähnlich«, sagte sie nachdenklich.
    »Keturah«, erinnerte sich Andris. »Kiva sprach von ihr in Akhlaurs Sumpf.«
    Tzigone nickte, doch sie war mit ihren Gedanken woanders. Sie legte die Hand auf das Glas und konzentrierte sich darauf, den Zauber zu finden, der Sinestra getötet hatte. Seine Art war ihr vertraut: ein besonders heftig reagierender Verschwiegenheitszauber, der oft bei Dienern Anwendung fand. Aber so sehr Tzigone sich auch bemühte, konnte sie nicht erkennen, von wem der Zauber stammte. Die Person war auf magische Weise abgeschirmt, doch Tzigone spürte ein schwaches Echo der Magie ihrer Mutter.
    »Dhamari Exchelsor«, sagte sie und sprach den Namen wie einen Fluch aus.

SIEBZEHNTES KAPITEL
    A ndris und Tzigone konnten problemlos in den Palast hinein, da Matteo sie im Buch des Wachhauses hatte eintragen lassen. Deshalb wurden sie auch mit außergewöhnlicher Höflichkeit eingelassen, die Tzigone als äußerst amüsant empfunden hätte, wäre sie in besserer Stimmung und passenderer Begleitung gewesen.
    »Freunde des Ratgebers des Königs« , murmelte sie und imitierte den unterwürfigen Tonfall der Wache. »Mich wundert, daß uns nicht ein zu diesem Titel passender Orden verliehen wird.«
    »Ich hätte eher erwartet, daß jemand ein Schwert zieht und uns zum Ritter schlägt.«
    Tzigone warf Andris einen überraschten Blick zu. Sein Tonfall paßte zu ihrem – intelligenter Humor, der keinen Neid auf Matteos Position verriet.
    Sie dachte über das Rätsel Andris nach. »Seid ihr beide schon seit langem befreundet?«
    Er zuckte die Achseln. »Ein ganzes Leben lang. Doch angesichts unserer relativen Jugend weiß ich nicht, ob man das als ›lange‹ bezeichnen kann.«
    »Warum bist du zu Kiva übergelaufen?«
    »Das sind zwei völlig voneinander getrennte Ereignisse«, sagte er ruhig und sah starr geradeaus.
    Tzigone stieß einen abfälligen Laut aus. »Ein an Mineralien reicher Stoff zur Bodenverbesserung – Rothe-Dung kann sich ziemlich gut anhören, wenn man ihn in elegante Worte kleidet, nicht wahr?«
    Der Jordain lächelte. »Du hast eine Gabe, den wunden Punkt zu entdecken. Ich habe lange versucht, mich davon zu überzeugen, daß eines mit dem anderen nichts zu tun hat.« Er sah Tzigone an. »Ich nehme an, du kennst meine Geschichte.«
    »Ja, aber ich verstehe sie nicht.«
    »Wir Halruaaner werden mit einem starken Sinn für Herkunft und Schicksal erzogen. Du warst es, die mir sagte, ich hätte Elfenblut. Daher sollte es dich nicht wundern, daß es ein Blutsband zwischen Kiva und mir gibt.«
    »Das erklärt es nur zum Teil.«
    »Das ist wahr«, stimmte Andris ihr zu. »Eine Zeit lang dachte ich, Kivas Ziele rechtfertigten ihre Mittel. Zugegeben, da war die Schlacht. Als Jordain konnte ich im besten Fall erwarten, Magiern bei Taktiken zur Seite zu stehen und alles aus der Distanz zu sehen.«
    »Weshalb Kiva dich überhaupt erst aus dem Kolleg geholt hat«, fuhr Tzigone fort. »Matteo sagt, du bist seit Jahren der beste, der das Jordaini-Kolleg besucht. Sogar besser als er.«
    Andris grinste. »Er ist ehrlich bis zum äußersten, nicht?«
    »Das fiel mir auch auf.« Tzigone blieb vor der Tür zu Matteos Quartier stehen und betrachtete ihn. »Ich glaube, ich könnte dich mögen«, sagte sie und fand sogar selbst, daß sie überrascht klang. »Aber wenn du dich noch einmal gegen Matteo wendest, werde ich dich umbringen.«
    Er verzog angesichts ihrer Worte nicht den Mund, wie es manch anderer getan hätte. Tzigone war zierlich, ihr Kopf reichte ihm nicht einmal bis zu den Schultern. Sie war unbewaffnet, während er ein ausgebildeter Kämpfer war, der einige Waffen mit sich trug. Er war darin geschult, gegen mächtige Magier anzutreten. Sie trug ein blaues Gewand, das sie als Schülerin eines Magiers kennzeichnete. Dennoch betrachtete er sie genauso eindringlich wie sie ihn.
    »Dann erfährt Matteo doppelten Schutz«, sagte er schließlich. »Denn ich werde dir gegenüber das gleiche Entgegenkommen zeigen.«
    Tzigone nickte. Die Tür wurde geöffnet, und Matteo sah von Tzigone zu Andris. »Ihr seht ungewöhnlich ernst aus. Ich nehme nicht an, daß das etwas Gutes verheißt.«
    Die gute Nachricht ist, daß Sinestra nie eingeäschert wurde«, sagte sie ohne Vorbemerkungen. »Die schlechte Nachricht ist, daß Dhamari sich in der Stadt befindet und alles über meine Mutter weiß.«
    Matteo fluchte und wandte sich an Andris. »Verzeih, daß ich dich verlasse, ohne dir

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