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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mum und setzte sich auf die Bettkante. »Wie geht es mit deinen Ausgrabungen?«
    Tia schüttelte den Kopf. »Ich bin immer wieder gestolpert und wollte meinen Anzug nicht zerreißen«, erklärte sie. »Ich glaube, die Feuersteinleute müssen ihren Friedhof mit einem Fluch belegt haben. Ich glaube, ich sollte dort nicht mehr graben.«
    Pota lachte leise, drückte sie an sich und sagte: »Das könnte durchaus sein, Liebes. Es zahlt sich nie aus, die Macht der Religion zu unterschätzen. Wenn die anderen eingetroffen sind, werden wir ihre Religion erforschen und den Fluch aufheben, in Ordnung?«
    »In Ordnung«, erwiderte sie. Sie fragte sich einen
    Augenblick, ob sie ihre Füße erwähnen sollte…
    Aber da küßte Pota sie und war schon aus der Tür, bevor sie sich entschieden hatte.
    Einige weitere Tage geschah nichts, und Tia gewöhnte sich an ihre tauben Füße. Wenn sie sorgfältig darauf achtete, wohin sie trat, gab es eigentlich keinen Grund zur Sorge. Und schließlich hatte die KI ja wirklich gesagt, daß es etwas sei, was auch anderen Kindern passierte.
    Außerdem waren Mum und Dad jetzt dabei, wirklich
    wichtige Dinge zu finden. In einem hastigen Frühstücksholo erklärte ihr ein müder, aber aufgeregter Braddon, daß das, was sie gerade freilegten, noch sehr viel mehr bedeuten könnte als eine Beförderung. Es könnte einen weltweiten Ruf begründen.
    Was das genau hieß, wußte Tia zwar nicht – aber es gab keinen Zweifel daran, daß es sehr wichtig sein mußte, sonst wäre Braddon deswegen nicht so aufgeregt gewesen. Also
    entschied sie, daß das, was an ihr nicht stimmen mochte, noch warten könnte. Es würde nicht mehr lange dauern, und wenn Mum und Dad nicht mehr diese tage-und nächtelange Hektik durchmachten, könnte sie ihnen alles erklären, dann würden sie dafür sorgen, daß die Ärzte ihr die richtige Spritze gaben oder was immer sie brauchte.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, prickelten ihre Finger.
    Tia seufzte und setzte sich wieder in die
    Untersuchungskabine. Die Sache wurde langsam ziemlich
    lästig. Die KI stellte ihr wieder die Standardfragen, die sie ebenso beantwortete wie schon zuvor. »Du hast also jetzt dasselbe Prickeln in den Händen wie vorher in den Füßen, ist das richtig?« fragte der ›Doktor‹.
    »Das ist richtig«, sagte sie kurz angebunden.
    »Dasselbe Prickeln, das weggegangen ist?« setzte der
    ›Doktor‹ nach.
    »Ja«, antwortete sie. Soll ich erwähnen, daß es nicht mehr prickelt, sondern taub geworden ist? Doch die KI sprach bereits weiter.
    »Tia, ich kann wirklich nichts an dir feststellen«, sagte sie.
    »Dein Kreislauf ist in Ordnung, du hast kein Fieber, Appetit und Gewicht sind hervorragend, du schläfst richtig. Aber du scheinst tatsächlich in letzter Zeit etwas zu Unfällen zu neigen.« Der ›Doktor‹ nahm einen besorgten Ausdrucken, der seine Ungeduld verbarg. »Tia, ich weiß ja, daß deine Eltern im Augenblick sehr beschäftigt sind und keine Zeit haben, mit dir zu reden oder zu spielen. Ist es das, was eigentlich los ist? Bist du böse darüber, daß deine Eltern dich soviel allein lassen?
    Möchtest du mit einem Berater sprechen?«
    »Nein!« fauchte sie. Schon die bloße Vorstellung daran!
    Diese dämliche KI glaubte tatsächlich, daß sie all das nur täte, um Aufmerksamkeit zu bekommen!
    »Nun, du hast einfach keine weiteren Symptome«, sagte der
    ›Doktor‹ nicht allzu sanft. »Die Sache ist zwar noch nicht so weit fortgeschritten, daß ich auf einem Gespräch mit einem Berater bestehen muß, aber ohne andere Daten kann ich nur darauf hinweisen, daß das eine Phase ist, aus der du noch herauswachsen wirst.«
    Die Sache ist zwar noch nicht so weit fortgeschritten, daß ich auf einem Gespräch mit einem Berater bestehen muß. Das waren gefährliche Worte. Der ›Berater‹-Modus der KI war sehr beschränkt, und sobald sie damit begann,
    ›Beratungsstunden‹ zu nehmen, würde jedes Wort, das sie sagte, sofort aufgezeichnet werden. Dann würde man den
    ganzen Psychos im Institut die Aufnahmen per komprimierten Datenstoß senden, und dann würden die sich darauf stürzen, um etwas zu finden, das eine Psycho-Behandlung verlangte.
    Und wenn sie etwas fänden, würden Mum und Dad Befehle
    vom Gesundheitsamt erhalten, die sie nicht ignorieren durften, und man würde Tia mit dem nächsten Kurierschiff auf eine Schule bringen.
    O nein. So leicht falle ich nicht darauf rein.
    »Du hast recht«, sagte Tia vorsichtig. »Aber Mum und Dad

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