Rausch der Unterwerfung
sie erstickt. Warum tat er das? Sie hatte genau das im Vorfeld strikt abgelehnt. Sollte er das nicht respektieren?
„Bitte was?“, knurrte er sie an und bohrte sich erneut tief in sie hinein.
„Bitte, Herr. Ich … ich …“
Die Finger krümmten sich leicht und massierten zielsicher nervenreiche Punkte. Der Sägebock machte einen kleinen Hopser, als Anne versuchte, sich aufzubäumen.
„Was denn? Möchte meine Sklavin gleich am ersten Tag rumzicken oder wird sie gehorsam sein?“ Miguels Stimme klang plötzlich wie dunkler Samt, wenn auch noch immer von einem drohenden Unterton begleitet.
Mit einem leisen Seufzen ließ Anne sich in ihre Fesseln fallen. Wie immer berührte das Wort „Sklavin“ eine unsichtbare Saite in ihrem Inneren und brachte sie zum Vibrieren. Er hatte sie an ihren Platz verwiesen, forderte Gehorsam. Es war sein Spiel, Anne hatte sich darauf eingelassen, und sie wusste plötzlich auch wieder, warum.
„Ich werde gehorsam sein“, sagte sie mit belegter Stimme und zog unbewusst ihre Nase hoch. „Ich bin hierher gekommen, weil ich Euch vollkommen vertraut habe … und das tue ich immer noch.“
Die Hand, die ihr Haar grob gepackt hielt, entspannte sich und fuhr sanft über ihren Hinterkopf. Miguels Gesicht tauchte vor Anne auf.
„Ist das so?“, fragte er leise.
„Ja, Herr.“
Eine Träne löste sich aus Annes feuchten Wimpern, mit dem Daumen wischte er sie weg.
„Gut!“ Miguel nickte zufrieden, dann küsste er sie federleicht, seine Lippen berührten kaum ihren Mund. „Mehr wollte ich nicht hören.“
Langsam zog er die Finger aus ihr heraus und wischte sie an der Innenseite ihres Oberschenkels ab, dann verrieb er die Feuchtigkeit mit einem frivolen Lächeln.
„Du bist noch nicht so weit, Frau, und außerdem viel zu verspannt. Mit dir könnte man glatt Pfeile abschießen.“
Anne schaute ihn an, während die Aufruhr in ihrem Inneren sich nur langsam legte. Für eine Weile hatte er ihr wirklich Angst eingejagt, die noch immer dumpf in ihr pochte. Sie spürte ihren Herzschlag im Hals und in den Armen, die von den Manschetten abgeschnürt wurden, während sich ihr Schoß prickelnd zusammenzog und entspannte. Miguels Hand ruhte wie zufällig abgelegt auf ihrem Venushügel und strahlte beruhigende Wärme aus, der dazugehörige Mann wirkte nachdenklich.
„Kein Holz … aber die Richtung stimmt“, murmelte er nach einer Weile in sich hinein, dann richtete er sich auf.
Auch diesmal rührte er die Kamera nicht an, aber die Bewegungen seiner Hände, die Anne nach und nach befreiten, waren ruhig und gleichmäßig. Er nahm auch das Seil an ihrem Halsband ab. Anne beobachtete ihn dabei, dann hob sie den Blick, um in sein Gesicht zu sehen.
Während er das Seil langsam aufwickelte, erwiderte er ihren Blick, und plötzlich lächelte er sie warm an und streichelte ihre Wange.
Was auch immer ihn zu dieser zärtlichen Geste veranlasst hatte, Anne dachte nicht darüber nach; instinktiv schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte sich an ihn. Sein Lächeln verflog im selben Moment.
„Du lässt mich sofort los! Einen Schritt zurück!“
Augenblicklich löste sich Anne von ihm und stolperte rückwärts. Was hatte sie getan? Sie schüttelte den Kopf, um einen klaren Gedanken zu fassen, suchte nach Worten, um sich zu rechtfertigen, doch als eine Ohrfeige ihre linke Wange traf, stand sie wie erstarrt.
Verdammt noch mal, das hatte gesessen! Zwar war der Schlag nicht sonderlich schmerzhaft gewesen, doch die Geste allein tat weh. Sie war eine Strafe, ihre erste.
„Zum Thema Eigenmächtigkeiten hatte ich mich doch ausführlich geäußert, oder etwa nicht?“, fuhr Miguel sie an und streckte seinen Finger in ihre Richtung aus. „Das ist etwas, was ich am allerwenigsten dulde.“
„Aber …“
„Und widersprich mir nicht! Hast du denn noch gar nichts gelernt? Muss ich selbst die einfachsten Dinge dreimal wiederholen, bis du sie dir merkst? Du hast dich mir zur Verfügung gestellt, drei Tage, in denen ich dich benutzen kann, wie es mir gefällt … nicht umgekehrt!“
„Ja, Herr!“
Anne senkte den Blick. Sie hatte sich hinreißen lassen, und das ärgerte sie. Wie eine Dilettantin führte sie sich auf. Ständig machte sie etwas verkehrt.
Doch Miguels Ärger verflog genauso schnell, wie er gekommen war. Als er mit einer Hand ihr Kinn anhob und erneut begann, mit dem Daumen über ihre Wange zu streicheln, lichtete sich der unmutige Ausdruck auf seinem Gesicht.
„Ich erwarte,
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