Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
hinunter.
    Augenblicke später hörte sie eine Kutsche und Pferde vor das Haus kommen. Nicole lief zum Fenster. Erschreckt sah sie, wie ihr Gatte, mit einem zweireihigen Mantel bekleidet, die Clayborough-Kutsche bestieg, die dann inmitten ihrer Kavalkade livrierter Vorreiter davonrollte.
    * * *
    Drei Tage später wurde Nicole sehr ärgerlich. Hadrian war abgereist, ohne ihr mitzuteilen, wohin er fuhr. Und er hatte auch mit keinem Wort angedeutet, wann er wiederkommen würde.
    Sie konnte also seine Stimmung nicht einschätzen, doch es fiel ihr schwer zu glauben, dass er wegen eines Vorfalls, der nun doch schon Tage zurücklag, noch immer zornig sein würde.
    Nicole war zu stolz, um Mrs. Veig zu fragen, wohin ihr Gatte gefahren war. Doch er hatte seinen Kammerdiener und seinen Butler mitgenommen - ein nicht gerade ermutigendes Zeichen. Wieder war es Annie, die versuchen musste, Informationen aufzuspüren. Und sie berichtete Nicole schon bald, der Herzog sei nach Clayborough House in London gefahren, doch niemand wisse, wann er zurückzukehren gedenke.
    Konnte es wirklich sein, dass er noch immer zornig auf sie war? Oder war er einfach gleichgültig - und vollkommen rücksichtslos?
    Am dritten Tag steigerte sich Nicoles Ärger beträchtlich. War dies seine Art, sie zu bestrafen? Hatte sie sich etwa nicht entschuldigt?
    Sie hatte sogar gehörig ihre Lektion daraus gelernt! Künftig wollte sie in der Öffentlichkeit nur noch mit einer Eskorte und in geziemender Kleidung reiten. Niemand würde mehr einen Grund haben, ein vorwurfsvolles Wort über die Herzogin von Clayborough zu sagen. Ihr Gatte würde stolz auf sie sein. Privat würde sie allerdings weiterhin so reiten, wie sie es wollte. Das erschien ihr als ein absolut fairer Kompromiss. Den letzten Schritt musste sie zwar erst noch vollziehen, doch zuvor wollte sie die Beziehung mit Hadrian klären. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, dass er falsche Schlüsse ziehen würde, wenn er sie zufällig in Reithosen anträfe, selbst wenn es in aller Herrgottsfrühe und auf dem Grund und Boden von Clayborough wäre und sie noch ein paar Stallburschen dabeihätte. Sie wollte diesen schrecklichen Streit hinter sich bringen und nicht für eine neuerliche hitzige Auseinandersetzung Öl ins Feuer gießen.
    Gerade, als Nicole beschlossen hatte, nach London zu fahren, um sich ihrem Gatten anzuschließen, teilte Mrs. Veig ihr mit, sie habe Besuch. Überrascht fragte sie sich, wer es wohl sein könnte. Sie hatte außer ihrer Familie noch niemanden empfangen, und Nicole war froh, dass die drei Frauen gekommen waren, als sie noch in paradiesischem Glück gelebt hatte, und nicht jetzt, wo sie das Gefühl hatte, die Pforten der Hölle zu durchschreiten.
    Es sei Lady Stacy Worthington, sagte Mrs. Veig.
    Nicole fühlte sich schlagartig sehr unwohl.
    Sie beschloss, sich würdevoll zu geben.
    Sie würde ein Muster an Schicklichkeit und Anstand sein, die perfekte Herzogin. Mrs. Veig half ihr, rasch ein sehr teures Kleid anzuziehen, eines, das für einen Nachmittag in der Stadt passend war, nicht für zu Hause auf dem Land. Dazu legte sie ihre Diamanten an - alle.
    Eine halbe Stunde später ging sie einer Königin gleich die Treppe hinab und begrüßte Stacy im rosa Salon. Dieser Raum entsprach von seiner Größe dem Ballsaal manch eines Gentleman. Natürlich war Stacy schon oft in Clayborough gewesen, doch als Gast hatte sie bestenfalls ein Viertel dieser palastartigen Residenz zu sehen bekommen. Und selbst wenn sie in diesem Raum schon einmal gewesen war, war er noch immer imposant.
    Als Stacy die Hausherrin kommen sah, stand sie auf. »Guten Tag, Euer Gnaden«, begrüßte sie Nicole.
    Während Nicole auf sie zuging - und es dauerte einige Zeit, diesen Raum zu durchqueren -, sah sie das Funkeln in ihren Augen, was ihren Argwohn noch vermehrte. »Hallo Stacy. Was für eine Überraschung. Mrs. Veig, bitte bringen Sie noch ein paar Sandwiches. Und etwas Süßes.« Sie lächelte; sie hatte Stacy absichtlich nicht mit einem Titel angesprochen. Denn Stacy war so lange keine Lady, bis sie einen Adligen heiratete.
    Auch Stacy lächelte. Aber ihr Lächeln war schonungslos, brutal.
    Nicole setzte sich in einen Sessel ihrem Gast gegenüber; Stacy nahm wieder auf dem Sofa Platz, auf dem sie gewartet hatte. Die beiden Frauen blickten sich an und sprachen kein Wort.
    Normalerweise hätte Nicole Stacy einfach nach ihrem Anliegen gefragt. Doch sie war entschlossen, die perfekte Gastgeberin zu mimen. »Die

Weitere Kostenlose Bücher