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Rebellion Der Engel

Rebellion Der Engel

Titel: Rebellion Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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während es behauptete, mir nichts erklären zu können. Verdammt! Jemand, der mein Vertrauen gewinnen wollte, könnte mir doch zumindest ein paar nette Lügen auftischen. Ich wusste nicht, ob es für oder gegen ihn sprach, dass er es nicht einmal versuchte. Ganz sicher jedoch wusste ich, dass er mir Angst machte und ich ihn nicht länger in meinem Haus haben wollte. Abgesehen davon hatte er mich schon wieder Schneewittchen genannt!
    »Verschwinde, sonst passiert was!« Ich wich noch weiter zurück, bis ich auf Höhe der Kommode war, und warf einen kurzen Blick auf meine Handtasche. Als ich nach Hause gekommen war, hatte ich den Hausschlüssel herausgeholt und die Tasche offen gelassen.
    Mein Gegenüber rührte sich nicht von der Stelle. »Ich meine es ernst, Rachel.«
    »Glaub mir, ich auch!« Ich riss die Tasche von der Kommode und zog die Pistole heraus. Kalt und schwer lag dasMetall in meinen Fingern. Mit zitternden Händen richtete ich die Waffe auf ihn. »Raus!«
    »Rachel, hör mir zu!«
    Ich entsicherte die Pistole.
    Als er das metallische Klicken des Sicherungshebels hörte, hob er die Hände und zog sich langsam zurück. »Wenn etwas ist – ganz gleich, was«, er war jetzt auf der Türschwelle angekommen, »dann ruf mich an. Zu jeder Zeit. Mein Name ist Ash.«
    Kaum waren seine letzten Worte verklungen, machte er kehrt und ging. Die Waffe noch immer im Anschlag, lief ich zur Tür und sah hinaus. Er war nirgendwo zu sehen. Schnell schlug ich die Tür zu und legte den Riegel vor. Ohne die Pistole aus der Hand zu legen, ging ich durchs Haus und vergewisserte mich, dass alle Fenster und Türen verriegelt waren. Nicht, weil ich glaubte, dass es etwas bringen würde – immerhin war der Kerl bereits zweimal aus dem Nichts aufgetaucht und ins selbige wieder verschwunden, als hätte er sich zur Enterprise zurückgebeamt –, aber es fühlte sich gut an. Beruhigend.
    Ich war froh, dass er fort war. Gleichzeitig wusste ich, dass er jederzeit in meinem Haus auftauchen konnte. Wenn er vorhatte, mir etwas anzutun, würde ich ihn auf Dauer nicht davon abhalten können. Der Gedanke, ob er ein Vampir war, schoss mir durch den Kopf. Einer, der jetzt, da er einmal in meinem Haus gewesen war, es jederzeit wieder betreten konnte. Die Vorstellung war so dämlich, dass ich das Gesicht verzog. Abgesehen davon, dass er ganz andere Möglichkeiten hatte, an Orten zu erscheinen, hatte er mein Haus auch ohne Einladung betreten.
    Warum hatte er wissen wollen, ob sich bei mir etwas verändert hatte? Ahnte er etwas von den seltsamen Begebenheiten der letzten Tage? Wenn ich ihm gegenübereinräumte, dass mein Leben kopfstand, würde er dann versuchen mir zu helfen oder würde ich mich als wissenschaftliches Forschungsobjekt in einem geheimen unterirdischen Labor wiederfinden?
    Verflucht, er machte mir Angst! Gleichzeitig war da etwas in seinen Augen gewesen, was mich daran zweifeln ließ, dass er mir etwas antun wollte. In Gedanken ging ich unsere bisherigen Begegnungen noch einmal durch. Er hatte nicht ein Mal auch nur die Hand gegen mich erhoben, sondern im Gegenteil alles versucht, um mich zu beruhigen. Der Unfall schien tatsächlich ein Unfall gewesen zu sein, denn in dem Augenblick, als er begriffen hatte, dass ich ihn sehen konnte, hatte er auf mich ehrlich überrascht gewirkt. Ich bildete mir sogar ein, dass er – wann immer mir seine Gegenwart zu große Angst eingejagt hatte – zurückgewichen war, um mich nicht noch mehr zu erschrecken.
    Trotzdem konnte ich unmöglich die Hilfe eines Kerls – wobei ich nicht einmal wusste, ob er mir überhaupt helfen würde – annehmen, der sich weigerte, mir zu sagen, was vor sich ging. Was er war.
    »Ruf mich an«, äffte ich ihn nach. »Komiker.« Abgesehen davon, dass ich das ganz bestimmt nicht tun würde, hatte ich nicht einmal seine Nummer.
    Nachdem ich sicher war, dass alles sorgfältig verschlossen und verriegelt war, kehrte ich ins Wohnzimmer zurück. Auf dem Couchtisch lag eine Visitenkarte, die vorhin noch nicht da gewesen war. Ash McCray stand darauf. Und eine Handynummer.
    *
    Es dauerte lange, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Obwohl ich so zu tun versuchte, als sei nichts geschehen, fieles mir schwer, mich auf mein Buch zu konzentrieren. Dass ich mir ausgerechnet einen Horrorroman ausgesucht hatte, machte es nicht besser. Ich versuchte durchzuhalten, doch ich erwischte mich dabei, dass ich bei jedem Knarren und Knacken erschrocken zusammenfuhr und häufiger aufsah, als dass

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