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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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ihnen und mir ersparen.
     
    Es regnet ohne Unterlass. Ich hocke in meinem Zimmer und starre deprimiert auf die hässliche Rückwand des Hauses gegenüber. Sicher ist es so, wie ich es befürchte. Sicher bekomme ich an den Tagen, an denen es regnet und ich für Freddy keine Einnahmen erwirtschafte, kein Geld.
    Zusätzlich kriecht meine alte Kribbeligkeit in mir hoch. Bei diesem Wetter fällt mir in Gladys und Lens Haus die Bude ordentlich auf den Kopf. Ich muss auf der Stelle heraus und mich bewegen, sonst werde ich noch verrückt.
    Also ziehe ich mir einen dicken Pulli über, suche meinen Schirm aus dem Schrank, wo er bei dem schönen Wetter ganz weit nach hinten gerutscht ist, schlüpfe in meine, von Clara so verhassten, „Funktionsschuhe“ und verlasse das Haus Richtung Strand.
    Hier ist es so richtig ungemütlich. Der Wind hat aufgefrischt und lässt große Wellen auf die Kieselsteine brechen. Jedes Mal wenn sie sich zurückziehen, klappern die Steine wie Kastagnetten. Der Regen klatscht schräg unter meinen Schirm und meine Hosenbeine werden feucht.
    Die Böen zerren und ziehen an dem Schirm und drohen, ihn umzustülpen. Nach etwa einer halben Stunde bin ich so kalt und nass, das meine Füße wie von selbst Richtung Dorf und Crabbe Street gehen.
    Im „Black Anchor“ ist Betrieb. Das niedliche, kleine Wirtshaus duckt sich unter einen alten Walnussbaum. Hinter den vom Wind bewegten Zweigen, blitzt goldenes Licht durch die Butzenscheiben. Ich fühle in meiner Jeanstasche nach und finde ein paar Münzen. Kurzentschlossen schiebe ich die Tür auf und befinde mich im Schankraum der Kneipe. An kleinen Runden Tischen hocken Touristen und Einheimische auf niedrigen Stühlen und schlürfen lachend und plaudernd an ihren Biergläsern. Die Luft riecht nach der frischen Seebrise abgestanden und stickig, aber wenigstens ist man hier nicht den Elementen ausgeliefert und es ist warm.
    Ich strebe zur Bar und warte geduldig, bis der Keeper, vermutlich besagter „Humphrey“ meine Bestellung entgegen nimmt.
    „Ein Lager, bitte.“
    Humphrey, ein schmieriger Typ mit zurückgegelten Haaren, sieht mich misstrauisch und von oben herab an. „Darfst du denn überhaupt schon Alkohol trinken, Schätzchen?“
    „Klar, ich bin Neunzehn.“
    „Na, dann hol doch mal eben deinen Ausweis heraus und beweise es mir.“
    Humphrey findet wohl, dass die Situation für die ganze Gesellschaft unterhaltsam ist, denn er brüllt diese Aufforderung so lauthals, dass es auf einmal sehr still wird und mindestens dreißig Augenpaare mich fixieren. Dabei verschränkt er seine tätowieren Arme selbstgefällig vor der Brust.
    Ich greife in die Gesäßtasche meiner Jeans. Glück gehabt. Ich habe meinen Ausweis dabei und ziehe ihn heraus. Flink schlage ich das Dokument auf und halte es dem Schmierigen unter die Nase. Der zieht den Kopf zurück, als wollte der Ausweis ihn beißen.
    Noch immer sind wir das Zentrum des allgemeinen Interesses. Mir ist das zu dumm. Wie eine Kindergärtnerin, die ein Bilderbuch ihren Kleinen zeigen will, zeige ich den Ausweis jetzt den anderen Gästen. Die schmunzeln oder lachen sogar.
    Dann stecke ich ihn wieder ein und drehe mich zur Bar.
    „Ach nein, ich habe es mir anders überlegt“, sage ich schnippisch, „lassen wir das mit dem Bier, und geben Sie mir lieber gleich einen schönen Whisky.“
    Zwar ist Humphrey offensichtlich „not amused“, aber er hat keine Wahl. Mit sauerer Miene schraubt er eine Johnny Walker Flasche auf, gießt mir ein, schnappt mein Geld, kassiert und knallt mir das Wechselgeld hin.
    Jetzt bin ich diejenige, die keine Wahl hat. Eigentlich mag ich Whisky kein bisschen, aber in der Situation muss ich ihn schon trinken. Also nehme ich mein Glas, ziehe mich an das Ende der Theke zurück und nippe an dem Feuerwasser. Es brennt furchtbar in meiner Kehle, aber – zugegebenermaßen – wärmt der Whisky mich bis in die Zehenspitzen. Humphrey poliert hinter der Theke Biergläser mit solcher Vehemenz, dass das Tuch quietscht. Dabei würdigt er mich keines Blickes.
    Der Whisky stimmt nun mich milde. Ich nickte Humphrey freundlich zu.
    „Voll heute, nicht?“, sage ich.
    „Humpf“, sagt Humphrey. Wie seine Name, denke ich. Ich spüre ein Kichern in mir, wie damals, als Herr Kasuma, oder wie er hieß, an unserem Tisch rülpste.
    Humphrey hebt eine Augenbraue. „Bloß weil du schon Alkohol trinken darfst, Herzchen, heißt das nicht, dass du ihn auch wirklich vertragen kannst.“ Dann kommt ihm

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