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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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komplett geschluckt worden.
    »Wir können nicht davon ausgehen, dass der alte Airas auf ein Wunder wartet«, sagte Anatoli zu Hellevig auf Russisch, damit es die finnischen Geiseln nicht verstanden.
    »Wir werden bald von ihm hören, darauf kannst du dich verlassen«, antwortete Hellevig in einwandfreiem Russisch und so selbstsicher, wie er konnte. »Er wird nicht zur Polizei gehen, sondern versuchen, seinen Sohn durch Verhandeln freizubekommen. Wir müssen entscheiden, wie wir dazu stehen.«
    »Unsere oberste und erste Priorität ist es, die Lieferung nach Lappeenranta zu bekommen. Jede weitere Minute Verzögerung erhöht das Risiko zu scheitern. Erst nach der Übergabe können wir die Probleme bereinigen, die ihr verursacht habt.« Anatolis Stimme war kalt und unerbittlich.
    »Jetzt ist wirklich nicht der richtige Moment für Streitereien. Was machen wir mit den Finnen?«, fragte Steglitz von der mittleren Sitzreihe aus in steifem Russisch. Seine Waffe hielt er auf die jüngere Geisel gerichtet. Die ältere saß neben Nykvist auf der Rückbank.
    »Wir behalten sie bis zur Übergabe als Geiseln. Für den Fall, dass finnische Uniformierte auf die Idee kommen sollten, uns noch einmal zu überraschen.« 217
    »Nur werden wir nie nach Osten kommen, wenn wir in diese Richtung weiterfahren«, sagte Steglitz. »Bald sind wir wieder in Helsinki.« Hellevig blickte in den Seitenspiegel. »Wir fahren gleich auf den Ring. Von dort kommen wir direkt auf die Autobahn nach Porvoo. In zweieinhalb Stunden sind wir in Lappeenranta. Nach der Übergabe müssen wir einen Unfall arrangieren, bei dem die Geiseln ums Leben kommen. Und Vater Airas ebenfalls.«
    »Achtung!« Nykvists Ausruf veranlasste Hellevig dazu, auf die Bremse zu treten, bis er begriff, dass Nykvist mit seiner Warnung nicht ihn gemeint hatte, sondern Steglitz. Der ältere Finne, der auf der hintersten Bank saß, hatte Steglitz von hinten den Arm um den Hals geschlungen.
    Kimmo bog dem Schweden mit Gewalt den Kopf nach hinten und schrie aus vollem Hals: »Hast du so meine Tochter umgebracht? Ja?«
    »Lass ihn los, oder ich schieße«, schrie der andere Schwede Kimmo an und stieß ihm die Pistole in die Rippen.
    »Von mir aus! Ist mir scheißegal. Schieß endlich, wenn es dich erleichtert!« Kimmo bog Steglitz' Kopf immer brutaler nach hinten.
    Plötzlich nahm der Schwede die Pistole von Kimmos Rippen und richtete sie auf Ronis Kopf. »Na gut. Wenn du nicht innerhalb einer Sekunde loslässt, bekommt dein Freund hier eine Kugel in den Kopf.«
    Roni schloss voller Entsetzen die Augen und spannte all seine Muskeln an, als er den Lauf der Pistole in der Nackengrube spürte.
    »Mein Freund?«, rief Kimmo rasend. »Gerade habt ihr behauptet, er hätte meine Tochter umgebracht! Nur zu, jagt ihm eine Kugel in den Kopf, wenn er der Mörder ist...«
    Krampfhaft umklammerte Roni den Sicherheitsgurt. Wo war sein Vater? Niemand konnte ihm mehr helfen, außer seinem Vater, wie auch immer.
    Plötzlich drosselte das Auto so abrupt die Geschwindigkeit, dass Roni in den Gurt geschleudert wurde.
    Hellevig bremste. Hinter ihm wurde geschrien und geächzt, weil Nykvist versuchte, Steglitz aus dem Griff des Finnen zu befreien. Hellevig brachte den Wagen vor der nächsten Abbiegung in eine kleine Straße zum Stehen. »Okay, die Lage ist unter Kontrolle«, rief Nykvist von hinten.
    »Wir verschnüren die beiden zu einem Paket, aus dem sie bis zum Ende ihres Lebens garantiert nicht mehr herauskommen«, sagte Anatoli auf Russisch. Hellevig bog ab, beschleunigte, bis er nach gut fünfzig Metern eine verlassene Baustelle erreichte und anhielt. Ohne an Härte zu sparen, fesselten sie die beiden Finnen an Händen und Füßen, klebten ihnen den Mund zu und leerten anschließend den Kofferraum. Nykvist legte die hinterste Sitzbank um, dann befördeten sie die Finnen auf die Ladefläche und stellten einen Teil des Gepäcks in den Fußraum vor der mittleren Sitzbank.
    Tero beobachtete durch Zweige hindurch den Vito, der am Rand einer verlassenen Baustelle stand. Steglitz schlug gerade die Hecktür zu. Roni und Kimmo waren wie Schlachtvieh in den Laderaum des Vans geworfen worden. Tero zog sich so weit zurück, bis er sicher war, von dem Vito aus nicht gesehen werden zu können. Er rannte zu dem Golf, den er am Straßenrand des Ostzubringers geparkt hatte, und ließ atemlos den Motor an. Sofort richtete er den Blick auf die Einmündung der kleinen Straße in etwa hundert Metern Entfernung. Dort tat sich

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