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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Fahrzeug von Hellevig geortet. Er befindet sich tatsächlich auf dem Weg nach Osten und nicht nach Westen.«
    »Wir sitzen schon so gut wie im Flugzeug. Spielt auf Zeit!«, sagte Bengtsson. »Fliegt nach Utti oder nach Lappeenranta, das Auto mit der Ladung fährt auf der Fernstraße 6 in östliche Richtung. Wir machen genauere Angaben, sobald wir näher dran sind. Ein Finne, der dem Fahrzeug folgt, hat Kontakt mit uns aufgenommen. Er behauptet, sein Sohn sei als Geisel in dem Wagen, und ich habe keinen Grund, an seiner Aussage zu zweifeln. Er sagt auch, in dem Fahrzeug gäbe es Beweise für Tauchgänge bei der Estonia und für Schmiergelder von Gripen.«
    Am anderen Ende der Leitung war es still.
    »Was könnte er damit gemeint haben?«, fragte Railo.
    »Wie gesagt, spielt auf Zeit. Wir kommen so schnell wie möglich.« Railo hörte an Bengtssons abgehackten Worten, dass der Mann anfing zu rennen. »Seht zu, dass sich die Polizei möglichst fernhält.«
    »Du weißt genau, dass ich da keine Befugnisse habe, weder was die Sicherheitspolizei noch was die normale Polizei betrifft. Höchstens der Zoll und die Grenze werden auf mich hören.« »Jorma, du willst doch sicher auch nicht, dass in der Angelegenheit unnötig herumgestochert wird. Da stecken viel zu viele Leckerbissen für die Medien drin. Das weißt du.«
    »Wie man's nimmt. Unser Boot hier in Finnland ist so klein, dass es keiner zum Schaukeln bringen will. Das hat man bei den Estonia-Ermittlungen gesehen. Die Medien haben nichts aufgegriffen, alle wussten zu schweigen. Aber keine Sorge, wir tun hier, was wir können, damit ihr euer Durcheinander klären könnt«, sagte Railo. Er hatte beschlossen, dass Angriff nun die beste Verteidigung war.
59
    Hellevig fuhr konstant und hielt sich exakt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Bei Kouvola war der Verkehr spärlich, dank des miserablen Wetters sah man hauptsächlich Lastwagen auf der Straße. Der Sprühregen hatte wieder eingesetzt, eine Anzeigetafel am Straßenrand zeigte neun Grad Celsius an.
    Die Anspannung im Auto nahm von Minute zu Minute spürbar zu. Es war klar, dass die Geiseln ein Risiko darstellten. Und dieses Risiko würden die Empfänger der Lieferung auf keinen Fall hinnehmen.
    Der Klingelton von Hellevigs Telefon brach die Stille. Unbekannte Nummer. Hellevig erwartete das Schlimmste, und als er sich meldete, wurden seine Befürchtungen bestätigt. Am anderen Ende war ein Vertreter der Kunden, die auf die Lieferung warteten: Oleg. Es war der erste Kontakt an diesem Tag. »Wir sind bereit. Ich wollte mich nach eurem Standort erkundigen«, sagte Oleg auf Englisch mit russischem Akzent.
    Hellevig konzentrierte sich darauf, seine Worte sorgfältig zu wählen. Die wesentlichen Züge der Sprachregelung hatte er mit Anatoli und Steglitz abgesprochen.
    »Wir sind bald auf der Höhe von Kouvola ...«
    »Erst?«, wurde er scharf unterbrochen.
    »Ich wollte gerade über eine kleine Verzögerung in Helsinki Mitteilung machen. Technische Probleme mit dem Fahrzeug. Wir mussten die Batterie wechseln.«
    »Warum hast du das nicht früher gesagt?«
    »Wir haben versucht, die verlorene Zeit unterwegs aufzuholen. Ich wollte gerade anrufen. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit einem ernsten Problem zu tun haben. Wo treffen wir uns?«
    »Sag Bescheid, wenn ihr am Motel Luumäki seid, zwanzig Kilometer vor Lappeenranta.« »Alles klar.«
    Hellevig legte das Telefon aus der Hand und erhöhte leicht die Geschwindigkeit.
    »Nicht zu schnell«, sagte Anatoli. »In eine Radarfalle zu geraten ist das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können.«
    Paatsama saß im Hubschrauber der Verkehrspolizei und spähte auf die Fernstraße 6, die man durch den Regenschleier weit unten erkennen konnte. Bei ihm waren Railo und zwei weitere Beamte von der Sicherheitspolizei und dem Oberkommando der Streitkräfte. Nachdem die Verkehrspolizei ihnen ihre Hilfe zugesichert hatte, waren sie in Helsinki-Malmi gestartet. Paatsama hatte schon länger das Gefühl gehabt, dass die Verkehrspolizei die einzige Abteilung war, die noch Verständnis für die besonderen Bedürfnisse der SiPo aufbrachte. Über seinen Kopfhörer erreichte ihn ein Anruf. Demzufolge hatte eine Zivilstreife der Verkehrspolizei den Vito mit dem Kennzeichen HCG-557 bei Kaipiainen, östlich von Kouvola, gesichtet. Paatsama bedankte sich für die Mitteilung und befahl, die Streife solle in keiner Weise eingreifen. Im Hauptquartier der Verkehrspolizei in Helsinki-Malmi blickte der

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