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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Tero und nahm die Kassette aus dem Recorder. Er wollte nicht laut sagen, was er dachte: Was immer an dem Band auch wichtig sein sollte - sie hatten es gesehen, und das bedeutete Schwierigkeiten. Roni streckte sich auf dem Bett aus, und Tero rief Toomas an. Er schilderte ihm so genau wie möglich, was auf der Kassette zu sehen war, und sagte angespannt: »Ich finde da keine Verbindung zu Julias Tod. Wir befinden uns noch immer am Punkt null. Die Estonia bedeutet dir viel, sehr viel sogar, aber für mich steht an erster Stelle, Ronis Unschuld zu beweisen. Wäre es nicht das Vernünftigste, die Kassette hier möglichst bald den finnischen Behörden auszuhändigen ...«
    »Hör auf zu spinnen!« Toomas klang beinahe höhnisch, aber er beruhigte sich sofort wieder. »Noch nicht. Hör zu, Tero ... Ich will die Schweden für das zur Verantwortung ziehen, was sie meiner Patentochter angetan haben. Und für das, was sie bei der Aufklärung des Schicksals meines Vaters unterlassen haben. Du wiederum willst, dass Roni nicht länger des Mordes verdächtigt wird. Wenn wir jetzt Kontakt zu den Behörden aufnehmen und ihnen die Kassette übergeben, verlieren wir unseren einzigen Trumpf. Die Schuldigen verschwinden von der Bildfläche, und wir kriegen sie nie. Solange wir die Kassette haben ...« »... sind uns auch Julias Mörder auf den Fersen«, beendete Tero kühl den Satz. »Ronis Leben ist in Gefahr. Meines auch. Und wie es aussieht, auch deines.«
    »Du musst jetzt deine Nerven im Zaum halten. Vergiss die Hilfe der Behörden. Wir können nicht wissen, wer alles in die Intrige verwickelt ist.« »Die Finnen bestimmt nicht. Du willst doch nicht im Ernst behaupten, amtliche finnische Stellen könnten sich darauf eingelassen haben ...« »Die Finnen haben in diesem Fall ganz nach der Pfeife der Schweden getanzt. Die Esten ebenso. Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Dinge behauptet, die viele nicht ernst genommen haben. Nicht einmal Sirje. Aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass ich in vielem recht hatte. Und jetzt zeichnet sich allmählich die ganze Wahrheit ab. Wir haben keine andere Möglichkeit, als bis zum Ende weiterzumachen. Hast du was zum Schreiben?« Tero nahm einen Stift und notierte sich die Nummer, die Toomas ihm diktierte.
    »Ruf diesen Mann an«, sagte Toomas. »Er heißt Bertil Sjögren und ist Beamter beim Militärgeheimdienst. Vor ein paar Jahren habe ich schon einmal versucht, Informationen von ihm zu bekommen, allerdings vergeblich. Allein seine Telefonnummer herauszufinden, war eine Leistung. Vereinbare ein Treffen mit ihm, aber nimm die Kassette nicht mit. Und Roni auch nicht. Wenn du von dem Treffen nicht pünktlich zurück bist, soll Roni mich anrufen.«
42
    Sirje saß vor der Tür des Kellerabteils und las in einem Heft, in das Zeitungsausschnitte und Fotokopien eingeklebt waren.
    Vor sich hatte sie eine Meldung aus dem Boulevardblatt llta-Sanomat vom 19.12.2006.
    Estonia-Komitee: Estland wusste nichts von Militärgütern. Das Estonia-Komitee des estnischen Parlamentes hat keine Beweise dafür gefunden, dass die estnische Regierung oder Behörden des Landes von Transporten von Militärgütern Kenntnis hatten, die mit der Estonia vor deren Untergang durchgeführt worden sind.
    Daraus schließt das Komitee, dass der schwedische Militärgeheimdienst MUST die Operation ohne Wissen der Esten organisiert haben könnte. Das Komitee, das seit dem Frühjahr letzten Jahres die Behauptungen über Waffentransporte untersucht hat, legte heute seinen Abschlussbericht vor.
    In der Pressekonferenz betonte der Vorsitzende Margus Leiwo, den Schlussfolgerungen lägen ausschließlich beweisbare Fakten zugrunde. »Sämtliche Gerüchte sind ausgesondert worden«, sagte Leiwo.
    Das estnische Parlament setzte das Komitee ein, nachdem eine schwedische Untersuchung den Transport von Radar-und Abhöranlagen auf der Estonia nach Schweden am 14. und am 20. September 1994, kurz vor dem Untergang des Schiffes, enthüllt hatte.
    Im Sommer berichtete Erik Rossander, der ehemalige Aufklärungschef des MUST, die Transporte hätten in Kooperation mit den Esten stattgefunden.
    Das Komitee nimmt in seinem Bericht auch Stellung zu den hartnäckigen Gerüchten, denen zufolge ein Teil der bei dem Unglück Verschwundenen noch am Leben sein soll.
    Entsprechende Behauptungen sind in Interviews derart häufig aufgetaucht, dass das Komitee den Estnischen Staat auffordert, die Suche nach möglichen Überlebenden fortzusetzen. Als

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