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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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schrieb ihren Bericht, aß schnell etwas in der Kantine und kümmerte sich weiter um ihre heiße Spur.
    Allerdings war sie erst die Hälfte der New Yorker Banken durchgegangen, als ein erneuter Anruf sie in der Arbeit unterbrach. »Ja, Dallas.«
    Als Antwort erschien auf ihrem Monitor ein Bild. Das Bild von einer toten Frau, in der bereits allzu vertrauten Weise auf einem blutgetränkten Laken für die Kamera drapiert.
     
    DREI VON SECHS
     
    Sie starrte auf die Botschaft, die über der Leiche eingeblendet wurde, und schnauzte ihren Computer an.
    »Verfolg den Absender zurück. Verdammt noch mal, sofort.«
    Als die Kiste gehorchte, wandte sie sich an die Zentrale.
    »Dallas, Lieutenant Eve. Passnummer 5347BQ. Alarmstufe eins. Sämtliche zur Verfügung stehenden Einheiten nach 156, West Neunundachtzigste, Apartment einundzwanzig-neun-zehn. Niemand darf die Wohnung betreten. Wiederhole, niemand darf die Wohnung betreten. Haltet sämtliche Personen auf, die das Gebäude verlassen wollen. Niemand, weder Beamter noch Zivilperson, betritt das Apartment. Meine geschätzte Ankunftszeit, zehn Minuten.«
    »Verstanden, Dallas, Lieutenant Eve.« Der Dienst habende Droide sprach kühl und ohne Gefühl. »Einheiten fünf-null und drei-sechs stehen zur Verfügung. Werden Ihre Ankunft abwarten. Alarmstufe eins. Schalte mich jetzt aus.«
    Sie schnappte sich ihre Tasche, eine Untersuchungstüte und war bereits aus dem Büro.
    Mit schussbereit gezückter Waffe ging Eve zunächst allein in das Apartment. Das Wohnzimmer war aufgeräumt, ja regelrecht gemütlich mit seinen dicken Kissen und den fransengesäumten Teppichen. Auf dem Sofa lag ein Buch, und eine leichte Vertiefung in einem der Kissen zeigte, dass jemand hier gesessen und gelesen haben musste. Mit gerunzelter Stirn ging Eve eine Tür weiter.
    Das kleine Zimmer diente als Büro. In dem Arbeitsbereich herrschte tadellose Ordnung, und ein Korb mit parfümierten Seidenblumen, eine Schale mit bunten Gummibärchen und ein schimmernder weißer Krug mit einem leuchtenden roten Herzdekor verliehen ihm eine persönliche Note.
    Der Computer stand an einem Fenster, durch das man direkt in ein anderes Gebäude blicken konnte, doch niemand hatte sich die Mühe gemacht, irgendwelche Jalousien aufzuhängen. An einer Wand stand ein helles Regal, in dem mehrere Bücher, eine große Diskettenbox, eine Ablage für elektronische Memos, eine kleine Sammlung kostbarer Bleistifte und eine Reihe von Blöcken aus Recycling-Papier nebeneinander, angeordnet waren. Mittendrin stand ein schiefer Klumpen gebackenen Tons, der vielleicht ein Pferd darstellen sollte und ganz sicher von einem Kind gefertigt worden war.
    Eve verließ das Zimmer und öffnete die gegenüberliegende Tür.
    Sie wusste, was sie dort erwartete, und trotz des noch sehr frischen, überall verspritzten Blutes drehte ihr Magen sich nicht um. Mit einem leisen Seufzer schob sie ihre Waffe wieder in das Holster, da sie wusste, dass sie mit der Toten allein war.
    Ihre mit dem Schutzspray versiegelten Finger betasteten den noch warmen Körper. Er lag auf dem Bett, und die Waffe lag genau zwischen den Beinen.
    Es war eine Ruger P-90, eine schlanke Pistole, die während der Innerstädtischen Revolten als private Verteidigungswaffe sehr beliebt gewesen war. Leicht, kompakt und vollautomatisch.
    Dieses Mal hatte der Mörder keinen Schalldämpfer verwendet. Ganz sicher war das Schlafzimmer gedämmt – und der Killer hatte es gewusst.
    Sie trat an den halbrunden, verspielt weiblichen Ankleideschrank, öffnete eine der zurzeit hochmodernen kleinen Sackleinentaschen und fand dort die Gesellschafterinnen-Lizenz der toten Frau.
    Einer wirklich hübschen Frau. Einer Frau mit einem netten Lächeln, einem offenen Blick und einem wirklich hinreißenden kaffeebraunen Teint.
    »Georgie Castle«, las Eve laut für den Rekorder. »Weiblich. Alter dreiundfünfzig. Lizensierte Gesellschafterin. Der Tod trat wahrscheinlich zwischen neunzehn und neunzehn Uhr fünfundvierzig ein. Todesursache, Schusswunden. Muss noch durch den Pathologen bestätigt werden. Drei sichtbare Einschuss-Stellen: Stirn, Brust, Genitalien. Höchstwahrscheinlich beigebracht mit einer antiken Pistole, die am Tatort zurückgelassen wurde. Keine Anzeichen eines Kampfes, keine Anzeichen eines Einbruchs oder Diebstahls.«
    Ein flüsterndes Geräusch ließ Eve nach ihrer Waffe greifen und herumfahren. Sie ging in die Hocke und starrte mit harten, kalten Augen auf eine fette graue Katze, die in

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