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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Leidenschaft auch. Ich nahm eine Hand aus seinem Haar und ließ sie sein Rückgrat hinab in seine Hose gleiten, während ich die Hüfte noch stärker gegen seine presste.
    Steven löste sich von meinen Lippen und rang nach Luft. Eine seiner Hände schob sich unter meine Bluse und umschloss meine Brust. Dann fand er mit den Lippen mein Schlüsselbein und fuhr die Konturen mit der Zunge nach. Ich krallte die Hände in seinen Po und keuchte leise, als er die andere Hand meine Hüfte abwärts in meinen Hosenbund wandern ließ.
    Stöhnend bewegte er die Lippen wieder aufwärts und knabberte an meinem Ohrläppchen. Unwillkürlich sanken mir die Lider herab. In der hintersten Ecke meines Gehirns warnte mich flüsternd die Stimme meines rapide schwindenden Verstands, doch zu bedenken, wo ich war und was ich da tat. Ich blinzelte und schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können. Stevens Hand spielte jetzt mit meiner linken Brust. Mit einiger Mühe gelang es mir zu sagen: »Das können wir nicht machen, nicht jetzt und hier.«
    Steven hob den Kopf und spähte über den Parkplatz. Zum Glück war niemand in der Nähe, aber wie um meine Worte zu bekräftigen, kamen hinter der Hausecke Stimmen näher. Er gab einen schweren Seufzer von sich, nickte, trat zurück und knöpfte mir die Bluse zu. »Ja, du hast recht. Fahren wir zu Helen zurück.« Dann griff er an mir vorbei nach dem Schlüssel, drehte ihn im Schloss und zog ihn mit einem schelmischen Zwinkern heraus, ehe er mir die Tür öffnete. »Ist wohl doch nicht stecken geblieben.«
    Ich schenkte ihm einen finsteren Blick, stieg ein und brachte rasch meine Kleider in Ordnung. Als wir vom Parkplatz wegfuhren, kam Gilley aus dem Restaurant. Er machte ein erstauntes Gesicht, als wir ihm zuwinkten, wie um zu fragen: Seid ihr etwa immer noch da?
    »Der wird mich löchern, warum wir so lange gebraucht haben«, stöhnte ich.
    »Sag ihm, ich wäre einem Freund in die Quere gelaufen«, schlug Steven verschmitzt grinsend vor.
    Ich lachte. »Über den Weg gelaufen.« Dann wurde ich ernst. Mit Bedacht sagte ich: »Hör zu. Ich denke, wir sollten das erst mal sein lassen, bis wir hier fertig sind.«
    Steven gab keine Antwort.
    »Sieh mal, ich muss mich auf meine Aufgabe konzentrieren. Es kostet ziemlich viel Kraft, Kontakt zu einer verstorbenen Seele aufzunehmen, und erst recht, wenn es sich um eine gestrandete handelt. Ich kann es mir nicht erlauben, mich ablenken zu lassen. Verstehst du das?«
    »Es war nur ein Kuss, M.J.«, sagte er leichthin. »Darüber muss man doch nicht so viele Worte verlieren.«
    Ich sog scharf die Luft ein. Egal, was ich erwartet hatte, einen verbalen Tiefschlag jedenfalls nicht.- Nach einem Augenblick sagte ich sehr frostig: »Na dann. Solange zwischen uns alles klar ist.«
    Während der Fahrt zum B&B redeten wir kein Wort. Kaum hielt das Auto an, war ich auch schon ausgestiegen und sprang, kochend vor Wut, die Vortreppe hinauf. Ohne auf ihn zu warten, drückte ich die Eingangstür auf und stieg die Treppe zu unseren Zimmern hoch.
    Oben angelangt, hörte ich ihn hinter mir herkommen. »M. J.«, sagte er, aber ich ignorierte ihn.
    »M. J.«, rief er etwas lauter, während ich den Flur durchquerte. Ich versteifte mich und blaffte, ohne mich umzudrehen: »Was?«
    »Es tut mir leid.«
    Ich holte tief Atem, wartete einen Moment lang und ging dann weiter. »Gute Nacht, Dr. Sable«, sagte ich. Noch immer, ohne mich umzublicken.
    Am nächsten Morgen wurde ich im ersten Dämmerlicht von Doc geweckt. »Y. M.C.A.!«, sang er. »Its fun to stay at the Y.M.C.A.-A.!«
    Ich riss die Augen auf und zischte: »Doc! Schhht! Du weckst noch alle auf!«
    »Young man, get your butt over here!«, fuhr Doc unbeeindruckt fort.
    »Doc!«, fauchte ich.
    »I said: young man! Its okay to be queer!«, sang Doc, nickte mit dem Köpfchen und trippelte auf seiner Stange hin und her.
    Stöhnend rutschte ich aus dem Bett und eilte zum Käfig. Während Doc fröhlich weitersang, schwor ich mir, Gilley ordentlich eine reinzuhauen, weil er Doc seine grottenpeinliche Version dieses Liedes beigebracht hatte. Ich öffnete den Käfig, holte meinen Vogel heraus und streichelte ihn. Doc unterbrach das Lied und krähte: »Doc will Keks!«
    »Selber Keks«, gab ich schmunzelnd zurück. Mit ihm auf der Schulter ging ich vor meinem Matchsack in die Hocke und holte die Dose mit Leckerlis heraus. »Hier«, sagte ich und gab ihm eines. »Das reicht dir hoffentlich bis zum Frühstück.«
    Doc fing an, an

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