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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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nicht auf der Stelle erschossen hast. Ich habe dir solch entsetzlichen Kummer bereitet, dass du mich gehasst haben musst.«
    »Nein, ich habe dich nie gehasst. Als ich dich wiedersah, geriet ich in Panik. Ich hatte mich enorm angestrengt, zu vergessen, hatte mir dieses neue Leben aufgebaut, und plötzlich sieht mir mein altes Leben ins Gesicht. Ich wollte es möglichst tief vergraben lassen. Aber ich habe dir nie für irgendetwas die Schuld gegeben.«
    »Das hättest du aber tun sollen. Ich verlor die Beherrschung, warf dir Gemeinheiten an den Kopf, und statt dich erklären zu lassen, habe ich dich praktisch gezwungen zu gehen.«
    »Nein … bitte, entschuldige dich nicht. Was ich tat – dich so zu täuschen, mit dir zu schlafen, ohne dir zu verraten, wer ich bin – war furchtbar falsch. Ich war eine blöde, naive Romantikerin und dachte überhaupt nicht an die Folgen oder was es für dich bedeuten könnte.«

    »Jene Nacht, Eden, das musst du wissen, war mehr für mich als bloß ein One-Night-Stand. Ich glaube, deshalb wurde ich so maßlos wütend. Und deshalb habe ich deiner Mutter wohl auch nur allzu bereitwillig ihre Lügen geglaubt.« Er stützte sich auf den Ellbogen und sah sie an. »Aber was ich gesagt habe, kann ich nicht …«
    Nun war es Eden, die ihm einen Finger auf den Mund drückte. »Es ist vorbei. Wir haben beide Fehler gemacht.«
    Dankbarkeit und Liebe schimmerten in seinen Augen, als Jordan sich zu ihr neigte und sie sanft küsste. Dann hob er den Kopf wieder und sagte leise: »Das mit Henry, dass ich dir auf die Weise von seinem Tod erzählt habe, tut mir furchtbar leid. Ich weiß, wie sehr du ihn geliebt hast. Er hatte sich wenige Monate nach deinem Verschwinden von deiner Mutter getrennt. Letztes Jahr dann hatte er einen Herzinfarkt auf dem Golfplatz. Obschon es ihn schmerzte, dass wir dich nie fanden, waren die letzten Jahre seines Lebens sehr viel glücklicher als die, die er mit deiner Mutter verbrachte.«
    Eden fühlte einen Kloß in ihrem Hals, als sie an den Vater dachte, den sie nie wiedersehen würde. »Er war ein guter Mann … ein guter Vater. Ich wünschte, ich hätte mich von ihm verabschieden können, ihn wissen lassen, dass es mir gut ging. Ich dachte, Alise würde es ihm sagen, aber als ich erfuhr, dass du immer noch nach mir suchtest, schloss ich daraus, dass sie wohl keinem von meinem Anruf erzählt hatte.«
    Jordan stieß einen Seufzer aus. »Nein, sie hatte es niemandem erzählt. Ich möchte nicht über sie reden, denn wenn ich nur an sie denke, möchte ich am liebsten gleich in den nächsten Flieger nach D.C. steigen und …«
    Den Rest erstickte Eden in einem Kuss. Er hatte recht.
Es würde den Zauber dieser Nacht ruinieren, über Alise zu sprechen.
    Jordan nahm sie in seine Arme, und für eine ganze Weile waren die einzigen Laute ihrer beider Seufzen und Stöhnen. Als Jordan Atem schöpfte, fragte er vorsichtig: »Wurdest du gleich nachdem du mein Haus verlassen hast überfallen?«
    Die vagen Erinnerungen vermochten Eden nicht mehr wehzutun, aber Jordan brauchte sie, um mit allem abschließen zu können. »Ich glaube ja, auch wenn ich mich kaum erinnere, was ein Segen ist. Irgendwann wachte ich in einem leer stehenden Gebäude auf und schaffte es, in eine Seitengasse zu kriechen. Aber ich hatte zu viel Blut verloren und wurde schnell wieder ohnmächtig. Jemand kam vorbei und bemerkte zufällig etwas, das er für ein großes Bündel Lumpen hielt. Das Bündel war ich.«
    »Und du weißt nichts mehr über die Schweine, die dir das angetan haben?«
    »Nein, nicht genau. Ich weiß, dass es zwei waren. In den ersten ein oder zwei Monaten danach hörte ich manchmal eine raue Stimme im Kopf oder sah schemenhafte Gesichter. Aber da war nichts, was ich so beschreiben konnte, dass es der Polizei weitergeholfen hätte.«
    Jordan nahm sie in die Arme »Ich schwöre, ich würde mein Leben geben, könnte ich das nachträglich ungeschehen machen.«
    Sie strich ihm zärtlich über die Wange. »Ich weiß, und glaub mir, ich würde so etwas niemandem wünschen. Aber wäre es nicht passiert, hätte ich wohl nie LCR kennengelernt, und heute bin ich stolz auf die Arbeit, die wir leisten.«
    »Du bist die erstaunlichste Frau, die ich kenne.«

    Sie schüttelte verwundert den Kopf. »Ich kann immer noch nicht fassen, dass das alles kein Traum ist. Ich habe Angst, morgens aufzuwachen und festzustellen, dass nichts von dem hier real war.«
    »Glaub an mich, Liebling. Glaub an uns. Bitte.«
    Einmal

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