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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Rebellen überrumpelt und das containerlose Hierarchieschiff auf Fahrt gebracht
werden. Jason hoffte, Alix Sinj kurzfristig täuschen zu können mit
der Behauptung, die Kontrolle über den Raumer verloren zu haben. Diese
Zeit musste reichen, aus dem Pulk auszubrechen, bevor das Feuer auf die Deserteure
eröffnet wurde. Ein Funkimpuls würde dafür sorgen, dass in allen
vier Rebellenschiffen für eine Stunde der Antrieb versagte; Jason hatte
vorgesorgt. An den empfindlichen Waffensystemen hatte er lieber nicht herumgespielt,
da man ihn bereits bei den Manipulationen im Maschinenraum beinahe ertappt hätte
und die Gefahr bestand, dass die Kanonen während des Angriffs versagten.
So blieb ein gewisses Restrisiko. Klappte die Flucht, sollten die gefangen genommenen
Rebellen mit einem Beiboot ausgesetzt werden.
    »Es kommt«, meldete die Ortung. »Position 33 Grad. Geschwindigkeit:
0,7 LG. Eintreffen am Ziel in T minus 42 Minuten.«
    »Alarmstufe Rot«, sagte Prabst.
    »Alarmstufe Gelb«, korrigierte Alix Sinj, ohne die Miene zu verziehen.
    Prabst erwiderte nichts. Vielleicht hatte er es gar nicht gehört. Sein
Daumen zuckte wieder.
    Der Steuermann der Estabar drückte den Alarmknopf. Gleich darauf heulte
ein durchdringender Ton durch das Schiff. Von nun an herrschte Funkstille, um
die Positionen der Schiffe nicht zu verraten. Das weitere Vorgehen war abgesprochen.
Sobald sie vom Feind entdeckt worden waren, wurde die Funkstille wieder aufgehoben.
    Die Besatzung nahm ihre Posten ein, letzte Vorbereitungen wurden getroffen.
Beklommen fragte sich Jason, ob die Leute ihre Nerven behalten würden –
es war das erste Mal, dass sich Ansarek direkt dem Feind stellte. Prabsts Launenhaftigkeit
trug nichts dazu bei, die Crew zu beruhigen. Immer wieder gab er sinnlose Befehle,
widerrief sie nach einem Moment, oder sie wurden von Alix Sinj rückgängig
gemacht. Jason konnte nur hoffen, dass die Kommandanten der anderen drei Schiffe
nicht genau unter demselben Lampenfieber litten wie der Greis.
    Wann mochte Prabst das letzte Mal aktiv an einem Einsatz teilgenommen haben?
Trotz seiner augenscheinlichen Verwirrung beeilten sich die Männer und
Frauen, jeder Anordnung nachzukommen und ihn zufrieden zu stellen. Er war das
Leitbild ihrer Bewegung, und man verzieh ihm seine die Arroganz und Senilität.
    Für seinen – vermutlich – letzten Einsatz hatte man Prabst ein
neues Exoskelett verpasst, das auch seinen übrigen Körper umhüllte,
für Stabilität und Beweglichkeit sorgte. Eine junge Syrisianerin,
die Jason als Clia vorgestellt worden war, hielt sich stets in unmittelbarer
Nähe auf, sicher auf Anweisung von Alix Sinj, um im Notfall Prabst beizustehen.
Dieser wurde umso nervöser, je näher das fremde Schiff dem Zielort
kam.
    »T minus 30 Minuten.«
    Jason schaute zu Shilla, die ihm beruhigend zunickte, wenngleich sie angespannt
wirkte. Ob das Diadem wirklich ausreichend schützte?
    Im Gegensatz zu ihm war sie nicht neugierig auf die Exekutoren, sondern hätte
am liebsten einen großen Bogen um sie gemacht. Dass sie vor noch gar nicht
langer Zeit bereit gewesen war, ins Machtzentrum des Feindes vorzudringen, konnte
sie kaum glauben. Offenbar hegte sie auch Zweifel an der Zuverlässigkeit
des Geräts. Allerdings hatte sie ihren Auftrag nicht vergessen und wollte
pflichtbewusst Informationen über die Unbekannten sammeln, während
sie an Jasons Seite kämpfte. Um die Gesandten des Nexus' in der Milchstraße
besiegen zu können, mussten sie möglichst viel über den Gegner
in Erfahrung bringen. Es war nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn
die Exekutoren Vizia entdeckten und ein Volk von Telepathen als willenlose Mordwerkzeuge
auf die Galaxis losließen. Und natürlich hoffte auch sie auf das
Schiff …
    Sie trugen beide Raumanzüge, wie sie von Ansarek benutzt wurden. Diese
waren klobiger und weniger beweglich als jene, die sie gewohnt waren, aber sie
kamen damit zurecht. Neben ihren eigenen Waffen verfügten sie über
die Standardausrüstung ihrer Gastgeber. Jason hatte sich gehütet,
all seine kleinen Geheimnisse preis zu geben. Er hatte die Säume seiner
neuen Kleidung aufgetrennt und die letzten ihm verbliebenen Gegenstände
darin verborgen.
    »T minus 15 Minuten.«
    »Alarmstufe Rot.« Alix Sinjs Stimme klang ruhig.
    Prabst ließ sich schwer in seinen Sessel fallen, ein unförmiger Klotz
in dem Schutzanzug über dem

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