Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Raumschiffs.

    Es ging alles sehr schnell. Wenn man N!aag gefragt hätte, wie es möglich war, dass er sich im Cockpit einer der riesigen Silber glänzenden Raketen wie zu Hause fühlte, obwohl er bis vor wenigen Stunden noch nicht einmal von der Existenz dieser Raumschiffe geahnt hatte, hätte er es nicht zu erklären vermocht. Es war, als hätte er sein bisheriges Leben als Krieger und Wachsoldat nur geträumt – gerade so, als sei er aus einer Jahre andauernden Trance erwacht, um jetzt endlich seiner wahren Bestimmung zu folgen.
So schnell ihn seine beiden Beinpaare trugen, war er mit den anderen zu den Raketen geeilt, die in einem unterirdischen Hangar tief unter dem Bau des Stammes auf ihren Einsatz gewartet hatten. Von der Großen Mutter wusste N!aag, dass die Schiffe ebenfalls von den höheren Wesen für just diesen Tag hier zurückgelassen worden waren. Er hatte das Fünffache seines Körpergewichtes an Proviant und Vorräten mit an Bord geschleppt, und die Angehörigen der Arbeiterklasse, die von Natur aus kräftiger waren als er, hatten sogar noch mehr als das getragen.
N!aag nahm an seiner Station auf der Brücke Platz und begann, die Systeme hochzufahren. Aus dem Cockpitfenster konnte er die beiden anderen Raketen sehen, die links und rechts neben seiner standen. Alle drei waren exakt baugleich: zigarrenförmige, chromblitzende Raketen, an deren Äquator ein Ring todbringender Waffen angebracht war.
N!uuk krabbelte an das Kontrollpult des Navigators und tippte N!aags Fühler mit den seinen an. »Alle Systeme startklar, Steuermann?«, fragte er sachlich.
»Alle Systeme bereit, Navigator«, erwiderte N!aag. Er sah noch einmal aus dem gewölbten Panoramafenster. Der Strom der schwer beladenen Arbeiter und Krieger ebbte allmählich ab. Inzwischen musste beinahe das gesamte Volk in den Schiffen Platz gefunden haben. Er konnte es kaum erwarten, bis sein Kommandant endlich den Startbefehl gab.
Dann endlich war es so weit. N!aag legte eine Reihe von Schaltern um und griff mit den vorderen Extremitäten nach den Reglern, die den Schub der Triebwerke auf maximale Leistung hochfuhren. Ein gewaltiger Ruck ging durch das Schiff. Die Flammen, die aus den Raketenschächten schossen, rollten als ein riesiger Feuerball durch den unterirdischen Hangar und ließen Sand und Stein zu einer glasigen Masse zerschmelzen. Über ihnen riss die Decke der Höhle auf, und für einen Moment glaubte N!aag, die Gänge und Kammern des Baus an sich vorbeirasen zu sehen, als die Rakete wie eine glühende Klinge sein bisheriges Heim durchschnitt und auf einem Flammenstrahl in den azurblauen Himmel aufstieg.
N!aag hatte keine Zeit, seiner verlorenen Heimat und dem zerstörten Bau nachzutrauern. Das tiefe Blau des Himmels wurde noch intensiver und wich einem satten Schwarz, als das Schiff die Lufthülle verließ. Schon nach wenigen Augenblicken erschienen die ersten Sterne vor ihm. N!aag hielt gebannt den Atem an. Das kalte, harte Licht der Sterne war von einer unbeschreiblichen Schönheit. Hier draußen, ungetrübt von der diesigen Atmosphäre über dem Sumpf, blinkten die Sterne nicht, sondern strahlten mit einer Klarheit, wie er sie noch nie gesehen hatte. Für einen kurzen Moment fühlte sich N!aag winzig klein, einsam und bedeutungslos.
Dann aber sah er auf den Monitor vor sich und stellte zufrieden fest, dass er alles andere als allein war. Neben den drei Punkten, welche die Schiffe seines Stammes darstellten, entfernte sich eine enorme Anzahl weiterer kleiner Punkte mit hoher Geschwindigkeit von dem Planeten. Die Großen Mütter der anderen Stämme hatten also ebenfalls das Signal zum Aufbruch empfangen.
Sehr gut!
Nein, N!aag war nicht allein. Sein Stamm war immer bei ihm, und er war untrennbar mit ihm verbunden. Und jeder der Punkte auf dem Radarschirm stand für eine Rakete wie diese, mit jeweils rund fünfundzwanzigtausend Kriegern und Arbeitern der Ts!gna an Bord.
Und sie alle hatten eine Aufgabe zu erledigen.
     
     

Kapitel 4: Die Seuche
    »Masken!«, bellte Anande, als er aus seinem Büro hechtete und dabei beinahe Gustav Behrendsen über den Haufen rannte. Der Pfleger reagierte sofort und zog den Gesichtsschutz, der an seinem Kinn baumelte, wieder über Mund und Nase. Er hatte ihn getragen, als er Sentenza sein Essen gebracht hatte, und ihn seitdem noch nicht abgelegt. Anande riss mit den Zähnen die Verpackungsfolie von seinem eigenen Mundschutz auf und streifte ihn sich über. »Sie können noch nicht weit

Weitere Kostenlose Bücher