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Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Titel: Revolverherz: Ein Hamburg-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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interessiert zu sein, ich drehe durch, nur weil ich meine Freundin mal nicht erreichen kann, und mir ist heute extraklasse schwindelig.
    »Geht schon«, sage ich. »Ich hab nur schlecht geschlafen.«
    Der Hollerieth von der Spurensicherung wirft mir einen überheblichen Blick zu und streicht sich über seinen Schnurrbart. Pappnase. Der Schulle und der Brückner sehen ähnlich scheiße aus wie ich. Ich weiß, dass sie freitagabends immer Teil einer gnadenlosen Skatrunde sind, und muss grinsen. Die beiden müssten heute den Kater haben, den ich gestern hatte. Der Brückner kratzt sich permanent am Kopf, der Schulle kann kaum aus den Augen schauen. Herr Borger blättert in einem Fußballheft.
    »Gehen Sie gleich ins Stadion?«, fragt er mich.
    Herrje. Heute ist ja Fußball. Hatte ich total vergessen.
    »Weiß ich noch nicht«, sage ich.
    »Aber Sie können Ihre Freundin doch nicht alleine in der Kurve stehen lassen«, sagt er. »Sie gehen doch immer gemeinsam mit einer Freundin, oder?«
    »Ja, äh«, sage ich, »meine Freundin ist nicht da.«
    »Wo ist die denn?«, fragt Herr Borger und lächelt mich an.
    »Weiß ich nicht«, sage ich, »ich weiß nicht, wo sie ist.«usatz
    Herr Borger zieht die Stirn kraus und sieht mich an, als wäre ich ein Patient. Der kann das riechen, wenn die Leute durcheinander sind.
    Ich tue so, als würde ich es nicht bemerken. Meine Paranoia geht keinen was an.
    Die Tür fliegt auf, der Faller kommt rein und hat die nette Betty Kirschtein im Schlepptau. Es tut gut, die beiden zu sehen.
    Der Faller ist frisch rasiert und wirkt aufgeräumt. Betty war beim Frisör und trägt ihre Haare jetzt kinnlang. Nicht schlecht. Irgendwie flott.
    Der Faller nimmt seinen Hut ab und fasst mir kurz an die Schulter, als er hinter mir vorbeigeht, dann setzt er sich neben den Calabretta, und Betty setzt sich neben den Faller, und ich lächle die beiden an.
    Der Calabretta steht auf und gibt Betty über den Faller hinweg die Hand. Er setzt ein tolles Lächeln auf und sagt: »Wir kennen uns noch nicht. Calabretta mein Name. Kripo.«
    Wusst ich’s doch. Sie gefällt ihm.
    »Kirschtein«, sagt sie, »Pathologie.«
    Super Stimme wieder. Es beruhigt mich, sie sprechen zu hören. Mein Schwindelgefühl wird auf der Stelle weniger.
    »So«, sagt der Faller. »Dann kann’s ja losgehen.«
    »Yo«, sagt Herr Borger und legt seine Zeitschrift weg.
    Der Schulle wischt sich mit den Händen übers Gesicht, der Brückner macht den Rücken gerade, und der Hollerieth starrt mich an.
    Was will der nur immer? Eines Tages, denke ich, eines Tages begegnen wir uns in einer dunklen Straße. Und dann hau ich dir eine rein.
    »Ich fass mal zusammen«, sagt der Faller. »Wir haben zwei tote junge Frauen. Beide waren Tänzerinnen im Acapulco. Die eine war vierundzwanzig, die andere neunzehn. Margarete Sinkewicz war eine ehemalige Kassiererin aus Cottbus, Henriette Auer eine Abiturientin aus Hamburg. Soweit wir wissen, gibt es außer der Tatsache, dass sie beide im gleichen Schuppen getanzt haben, keine Verbindung zwischen ihnen. Calabretta?«
    »Margaretes Freundin Tatjana und die anderen Mädchen im Acapulco wissen nicht viel über Henriette. Sie war angeblich sehr zurückhaltend, und weil sie das mit der Tanzerei wohl heimlich gemacht hat, hat sie auch nicht groß Kontakt zu den anderen Tänzerinnen gesucht. Die sagen, sie hätten den Eindruck gehabt, dass Henriette vor allem Geld verdienen und sich ansonsten raushalten wollte. Der Tod von Margarete hat die Mädchen irgendwie mehr mitgenommen. Sie schien ein außergewöhnlich liebenswerter Mensch gewesen zu sein, hat oft für ihre Kolleginnen gekocht oder Geschenke mitgebracht. Tatjana sagt, Maggie hätte sich immer sehr um sie und die anderen Mädchen gekümmert und gesorgt. Männer hingegen hätte sie grundsätzlich auf Distanz gehalten, sagt Tatjana, da wäre nicht mal ein Verehrer gewesen oder so was.«
    »Aber so wie es aussieht«, sage ich, »sind beide Mädchen ja freiwillig mit ihrem Mörder mitgegangen. Das scheint mir gerade zu Margarete so gar nicht zu passen.«
    Herr Borger lehnt sich zurück und nimmt seine Brille ab. »Der Mörder muss ihr äußerst vertrauenswürdig vorgekommen sein«, sagt er. »Oder es war jemand aus ihrer Vergangenheit, von dem niemand etwas wusste.«
    »Das glaube ich nicht«, sagt der Faller, »wenn der Typ es auf alte Bekannte abgesehen hat, müsste es eine Verbindung zwischen Margarete und Henriette gegeben haben. Danach sieht es bisher überhaupt

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