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Reynolds, Alastair - Träume von Unendlichkeit

Reynolds, Alastair - Träume von Unendlichkeit

Titel: Reynolds, Alastair - Träume von Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Dreizehn ist eine weitere Primzahl, aber Zwanzig ist keine.«
    »Das heißt also, mit der Elf liegen wir richtig?« Hirz streckte die Hand aus und wollte auf die unterste Figur auf der rechten Seite drücken. Sie konnte sie gerade erreichen, ohne die drei Stufen ersteigen zu müssen. »Wenn die anderen Aufgaben auch so einfach …«
    »Immer mit der Ruhe, Mädchen.« Childe hatte sie am Handgelenk gepackt. »Nur nichts überstürzen. Wir sollten nichts unternehmen, bevor wir nicht einen einstimmigen Beschluss gefasst haben. Einverstanden?«
    Hirz zog die Hand zurück. »Einverstanden …«
    Schon nach wenigen Minuten waren sich alle einig, dass die elfseitige Figur das richtige Ergebnis war. Celestine stimmte nicht sofort zu; sie betrachtete den rechten Türpfosten erst längere Zeit mit gerunzelter Stirn, doch dann akzeptierte auch sie die Lösung.
    »Ich bin nur vorsichtig«, sagte sie. »Wir dürfen nichts voraussetzen. Vielleicht denken sie von rechts nach links, dann würden die Figuren auf der rechten Seite die Reihe bilden, die mit den Figuren auf der linken Seite fortgesetzt werden soll. Vielleicht denken sie auch diagonal oder auf eine ganz andere Art, auf die wir zunächst gar nicht kommen.«
    Childe nickte. »Und die offensichtliche Lösung muss nicht immer auch die richtige sein. Es könnte einen tieferen Zusammenhang geben – eine elegantere Struktur –, die wir einfach nicht sehen. Deshalb wollte ich, dass Celestine mitkommt. Wenn jemand solche Feinheiten erkennt, dann sie.«
    Sie sah ihn an. »Verlassen Sie sich nicht allzu sehr auf die Gaben, die ich den Schiebern verdanke, Childe.«
    »Gewiss nicht. Nur dann, wenn es nicht anders geht.« Er wandte sich an die Infiltrationsspezialistin, die immer noch vor dem Türpfosten stand. »Hirz – legen Sie los.«
    Hirz streckte die Hand aus und bedeckte damit die elfseitige Figur auf dem rechten Türpfosten.
    Zunächst geschah gar nichts. Mir blieb fast das Herz stehen. Dann gab es einen dumpfen Ton, der Boden unter meinen Füßen vibrierte noch stärker, und die Tür schob sich bedächtig beiseite. Dahinter befand sich ein weiterer dunkler Raum.
    Wir schauten uns um, begutachteten uns gegenseitig.
    Es hatte sich nichts verändert; keiner von uns war unversehens schwer verletzt worden.
    »Forqueray?«, fragte Childe.
    Der Ultra wusste, was er zu tun hatte. Er schickte die Kameradrohne durch die offene Tür und wartete. Ein paar Sekunden später kam sie zu ihm zurückgeflogen.
    »Wieder ein Metallraum, um einiges kleiner als dieser hier. Die Türschwelle und der Boden befinden sich auf einer Ebene, wir hätten damit etwa einen Meter an Höhe gewonnen. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es wieder zu einer Tür hinauf. Auch die zeigt Markierungen. Sonst sehe ich nichts als nacktes Metall.«
    »Was ist mit der Rückseite dieser Tür?«, fragte Childe. »Ist sie ebenfalls mit Markierungen versehen?«
    »Die Drohne konnte nichts dergleichen erkennen.«
    »Dann stelle ich mich als Versuchskaninchen zur Verfügung. Ich gehe hinein, dann werden wir sehen, was geschieht. Selbst wenn sich die Tür hinter mir schließen sollte, nehme ich an, dass ich sie wieder öffnen kann. Argyle sagte, der Turm hindere niemanden daran, ihn wieder zu verlassen, es sei denn, derjenige hätte bereits versucht, in den nächsten Raum zu gelangen.«
    »Probieren wir es aus«, meinte Hirz. »Sollte sich die Tür hinter Ihnen schließen, dann warten wir eine Minute und öffnen sie von unserer Seite.«
    Childe stieg die drei Stufen hinauf und trat über die Schwelle. Dann blieb er stehen, sah sich um und wandte sich zu uns zurück. Jetzt schaute er von oben auf uns herab.
    Nichts war geschehen.
    »Sieht so aus, als bliebe die Tür vorerst offen. Wer möchte sich anschließen?«
    »Warte«, sagte ich. »Sollten wir uns die nächste Aufgabe nicht erst ansehen, bevor wir alle die Schwelle überschreiten? Womöglich können wir sie nicht lösen, und dann säßen wir in der Falle.«
    Childe ging zu der Tür auf der anderen Seite. »Gute Idee. Forqueray, schicken sie doch bitte mein Blickfeld an alle anderen Anzüge.«
    »Schon passiert.«
    Wir sahen jetzt mit Childes Augen. Sein Blick wanderte über den Türrahmen. Er trug ähnliche Zeichen wie bei der Aufgabe, die wir eben gelöst hatten, nur die Symbole waren andere. Auf der linken Seite befanden sich vier seltsame Gebilde senkrecht übereinander. Jede Figur bestand aus vier unterschiedlich großen, rechteckigen Elementen, die in

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