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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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kunstgeschmiedetes Gartentor und gelangte an eine Haustür. Weder der Briefkasten noch die Klingel trugen ein Namensschild.
    Bevor Fred den Knopf drückte, holte er sein Notizbuch hervor. Er hatte sich im Internetcafé einiges über die Firma aufgeschrieben. Die Frau, die er verfolgt hatte, musste Gesine Ackermann sein. Sie entstammte der Gründerfamilie Ackermann. Den Ackermanns gehörte die Firma, die seit Beginn des 20.   Jahrhunderts lange Tonerde abgebaut und verkauft hatte, bis zum heutigen Tag. Im Internet war kein Foto von Gesine Ackermann zu sehen gewesen. Aber sie musste es sein, schließlich hatte die junge Frau am Empfang sie Chefin genannt.
    Bevor Fred klingeln konnte, ging die Haustür von selbst auf. Die Frau mit dem hellen Haar stand vor ihm. Aus der Nähe betrachtet erkannte er, dass es nicht blond, sondern grau war. Die Frau war älter, als er gedacht hatte, wahrscheinlich so um die fünfzig. Sie wirkte sehr gepflegt, und ein feiner Duft ging von ihr aus. Glatte Haut. Sie trug einen hellblauen Hosenanzug. Hellrosa Lippenstift. Keinen Schmuck. Ihre grauen Augen ruhten auf Fred. Kühl, abweisend.
    »Was wollen Sie von mir, Herr Bleikamp?«
    »Nur mit Ihnen sprechen.«
    »Wer sagt, dass ich das will? Ich möchte wissen, warum Sie mich verfolgen. Sie haben zehn Sekunden, um es mir zu erklären. Danach rufe ich die Polizei. Also los.«
    »Ich wollte Ihnen keine Angst einjagen. Ich bin Privatermittler und suche nach Zeugen im Zusammenhang mit einem Unfall. Ich möchte Sie nur fragen, ob Ihnen der Name Daniela Hecht etwas sagt.«
    »Der Hecht im Karpfenteich, oder was?« Sie griff neben sich und hatte plötzlich ein Telefon in der Hand. Fred sah zu, wie sie begann, 110 zu wählen.
    »Kennen Sie Frau Hecht? Oder sagt Ihnen der Name Friesdorf etwas?«
    »Ermittler? Das ist doch wohl ein Scherz! Ein Detektiv in einem solchen Safari-Bus? Nie und nimmer.«
    »Warten Sie …« Fred war etwas eingefallen. Er griff in seine Tasche und förderte eine Visitenkarte zutage. Ein bisschen zerknittert, aber brauchbar. Sie hörte auf zu tippen und betrachtete sie.
    »›Karl Spalowsky Ermittlungen‹? Haben Sie nicht gesagt, Ihr Name sei Bleikamp?«
    »Charly … Karl Spalowsky gehört die Firma. Ich arbeite für ihn.«
    »Das muss ich erst überprüfen.«
    »Bitte machen Sie es doch nicht so kompliziert. Wenn ich Sie hätte betrügen wollen, wenn ich die Visitenkarte gefälscht hätte, dann wäre ich doch selbst als Spalowsky aufgetreten, oder nicht? Hier, damit Sie mir auch wirklich glauben.« Er zog seinen Personalausweis heraus und zeigte ihn ihr. »Schauen Sie … Ich wohne in Bonn. Dort ist auch die Detektei von Herrn Spalowsky. Alles passt zusammen. Also?«
    »Also was?«
    »Hecht. Friesdorf. Kennen Sie diese Namen?«
    »Nein.«
    »Daniela Hecht ist die Frau, die gestern in Rheinbrohl verunglückt ist. Sie war Journalistin und hat wohl etwas über Ihre Firma schreiben wollen.«
    »Deswegen muss ich ja nicht unbedingt etwas darüber wissen. Viele schreiben über uns und die Keramikindustrie. Es gibt derzeit sogar einen konkreten Anlass. Wir haben nächstes Jahr hundertjähriges Firmenjubiläum.«
    »Und was ist mit Rockefeller?«
    »Wie bitte?«
    »Ist Ihre Familie in irgendeiner Weise mit den Rockefellers verwandt? Sie wissen doch – die Rockefellers, die Familie, aus denen der berühmte Milliardär hervorging. Die kommen aus Rockenfeld. Das liegt ganz in der Nähe von Rheinbrohl, und dort ist Daniela Hecht …«
    Ihr Gesicht wurde hart, und sie schüttelte den Kopf. »Was sollen denn diese Scherze? Hauen Sie ab. Und wehe, Sie lassen sich noch mal hier blicken.«
    Damit knallte sie die Tür zu. Fred war nicht schnell genug, um seinen Trick mit dem Stoppschuh anzuwenden. Wahrscheinlich wäre es in diesem Fall auch eher schmerzhaft und nicht unbedingt sinnvoll gewesen. Die Frau war imstande und machte ihm richtig Ärger.
    Er spürte den Blick der grauen kalten Augen in seinem Rücken, während er die Stufen hinabging.
    Fred stieg in den Bulli, folgte der schmalen Straße und stellte fest, dass er in einer Sackgasse war. Er wendete und lenkte den Bulli ein zweites Mal an Gesine Ackermanns Haus vorbei.
    Dabei sah er einen jungen Mann die Stufen hinaufgehen. Schlaksig, dünn, dickes Brillengestell – genauso schwarz wie sein Haar. Anfang dreißig. Umhängetasche.
    Fred hielt an und sah zu, wie der Mann vor der Eingangstür stehen blieb und klingelte. Es dauerte keine zwei Sekunden, bis geöffnet wurde. Gesine

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