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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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fesseln, bis …
    Wo war ich? Wo?
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
    »Wir sind in den Monica Appartements«, sagte ich. »Nirgendwo sonst.«
    »Ich wußte, daß Sie es irgendwann erraten würden.« Loren lächelte. »Doch es ist zu spät, Mister Hamilton. Ich habe Sie vorher erwischt.«
    »Seien Sie nicht so verdammt selbstgefällig. Es war meine Dummheit, nicht Ihr Glück oder Ihre Intelligenz. Ich hätte es riechen müssen. Owen wäre niemals aus freien Stücken in ein Haus wie dieses gezogen! Sie haben ihn hergebracht.«
    »Das habe ich, ganz genau. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich bereits, daß er ein Verräter war.«
    »Also haben Sie ihn hergebracht, damit er hier starb. Wer hat jeden Tag nach ihm gesehen, um sicherzugehen, daß er an seinem Stecker hing? War es vielleicht Miller, der Manager? Er arbeitet für Sie, kein Zweifel. Er ist derjenige, der Ihre Hologramme aus dem Computer gelöscht hat.«
    »Er war derjenige, jawohl«, sagte Loren. »Aber nicht jeden Tag. Ich habe Jennison jede Sekunde im Auge behalten lassen. Durch eine Kamera. Wir haben sie aus Jennisons Appartement entfernt, nachdem er tot war.«
    »Und anschließend haben Sie noch eine Woche gewartet. Schlau eingefädelt.« Ich fragte mich ernsthaft, warum ich so lange gebraucht hatte. Die Atmosphäre des ganzen Hauses … Welcher Menschenschlag mußte das sein, der in den Monica Appartements lebte? Die Gesichtslosen, die ohne Identität, die armen Schweine, die kein Mensch auf der Welt vermissen würde. Sie wurden in ihren Appartements festgehalten, während Loren in aller Ruhe Nachforschungen anstellte, ob sie tatsächlich keine Angehörigen oder Freunde besaßen, denen ihr Verschwinden auffallen konnte. Wenn das der Fall war, verschwanden sie zusammen mit ihren Papieren und Besitztümern, und ihre Holos wurden aus dem Computer gelöscht.
    »Ich hatte geplant, mit Hilfe Ihres Freundes Jennison Transplantate an den Belt zu verkaufen«, erklärte Loren. »Ich wußte, daß er mich hereinlegen wollte, Hamilton. Jetzt will ich wissen, was Sie beide herausgefunden haben.«
    »Einiges.« Soviel wußte er bereits. »Uns sind detaillierte Pläne für die Errichtung einer Organbank mit angeschlossenem Hospital im Belt in die Hände gefallen. Es hätte ohnehin nicht funktioniert, Loren. Belter denken anders als Flatlander.«
    »Keine Holos?«
    »Nein.« Ich wollte nicht, daß er sein Gesicht verändern ließ.
    »Ich war sicher, daß er Material hinterlassen hat«, sagte Loren. »Ansonsten hätten wir ihn in die Organbänke geschafft. Es wäre einfacher und weitaus profitabler gewesen. Ich brauchte das Geld, Mister Hamilton. Wissen Sie eigentlich, was es meine Organisation kostet, einen potentiellen Spender laufen zu lassen?«
    »Eine Million oder so. Warum haben Sie ihn nicht in Ihre Organbänke geschafft?«
    »Er hatte Material gesammelt. Wir hatten keine Möglichkeit, es zu beschaffen. Wir konnten nichts weiter unternehmen, als die ARM aus dem Spiel zu halten, damit ihr das Material nicht in die Hände fiel.«
    »Ah.« Damit war mir alles klar. »Wenn jemand spurlos verschwindet, denkt jeder Idiot gleich an Organpascher, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich. Also durften wir ihn nicht einfach verschwinden lassen, nicht wahr? Die Polizei hätte die ARM eingeschaltet, die Akte wäre auf Ihrem Schreibtisch gelandet, und Sie hätten mit der Suche begonnen.«
    »Nach einem Schließfach auf einem Raumhafen.«
    »Oh?«
    »Unter dem Namen Cubes Forsythe.«
    »Dieser Name war mir bekannt«, sagte Loren zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Ich hätte wirklich daran denken sollen. Wissen Sie, nachdem wir ihn stromsüchtig gemacht hatten, zogen wir ihm den Stecker heraus, um ihn zum Reden zu bringen. Es funktionierte nicht. Er konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als den verdammten Stecker möglichst schnell wieder in seinen Kopf zu stecken. Wir haben überall nachgesehen …«
    »Ich werde Sie töten«, sagte ich, und ich meinte es todernst.
    Loren legte den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn. »Ganz im Gegenteil, Mister Hamilton. Möchten Sie noch eine letzte Zigarette?«
    »Ja.«
    Er schob sie mir zu. Wieder auf dem Rolltisch. Ich nahm die Zigarette auf und hielt sie prahlerisch hoch. Vielleicht gelang es mir, seine Aufmerksamkeit darauf zu richten … seine einzige Möglichkeit, die Stelle zu erahnen, an der sich meine imaginäre Hand gerade befand.
    Wenn er nämlich die Zigarette im Auge behielt und ich sie im

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