Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
zu erpressen versucht hatte. Nicht des Geldes wegen, sondern vielleicht wegen einer Entdeckung, die beide gemeinsam gemacht hatten. »Wie gesagt, ich tappe im Dunkeln«, beschwichtigte ich sie.
    »Nun … Also schön. Ich weiß nicht, ob Ray davon wußte oder nicht. Er hat das Thema nie zur Sprache gebracht, obwohl er sicherlich Erkundigungen über mich eingezogen hat, bevor er mich einlud, für ihn zu arbeiten. Noch etwas: Hören Sie, Larry weiß nichts davon. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie es nicht ausplaudern.«
    »In Ordnung.«
    »Verstehen Sie? Er hat seine Kinder bereits mit seiner ersten Frau gezeugt. Ich verweigere ihm also nichts … vielleicht hat er mich geheiratet, weil ich … hmmm … maskuliner denke als viele Frauen. Aber er weiß nichts davon, und er will es auch gar nicht wissen. Ich weiß nicht einmal, ob er lachen oder mich umbringen würde.«
     
    Ich ließ mich von Valpredo beim Hauptquartier der ARM absetzen.
    Diese merkwürdige Maschine bereitet mir wirklich Kopfzerbrechen, Gil … nun, das sollte sie auch, Julio. Die Polizei von Los Angeles war nicht ausgebildet, um mit wissenschaftlichen Albträumen umzugehen, die leise mitten auf dem Schauplatz eines Mordes vor sich hinsummten.
    Ohne Frage war Janice nicht der Typ dazu. Nicht zu diesem Mord. Doch Drew Porter war genau die Sorte von Mensch, die einen perfekten Mord mit Hilfe von Sinclairs Generator aushecken würde, und sei es als Intelligenzübung. Vielleicht hatte er Janice angestiftet oder angeleitet; vielleicht war sie sogar dabei gewesen und hatte den Aufzug benutzt, bevor sie ihn abgeschaltet hatte. Das war die einzige Sache, die Porter vergessen hatte: Ihr zu sagen, daß sie den Aufzug nicht abschalten durfte.
    Oder: Er hatte ihr einen perfekten Mord ausgemalt, als Rätsel oder Gedankenspiel, ohne auch nur zu träumen, daß sie ihn wahr machen konnte … dumm gelaufen.
    Oder: Einer von beiden hatte Janices Onkel im Affekt getötet.
    Keine Ahnung, was Sinclair gesagt oder getan hatte, daß es soweit gekommen war. Doch die Maschine hatte dort mitten im Wohnzimmer gestanden, und Drew hatte den muskulösen Arm um Janice gelegt und gesagt: Warte, unternimm jetzt nichts. Laß uns erst über die Sache nachdenken …
    Wenn auch nur eine dieser Theorien der Wahrheit nahe kam, würde der Staatsanwalt eine Menge Schwierigkeiten haben, sie zu beweisen. Er konnte zeigen, daß kein Mörder den Tatort ohne Janices Mithilfe verlassen haben konnte, und deswegen … Aber was war mit diesem schimmernden Ding, dieser Zeitmaschine, die der Tote gebaut hatte? Konnte sie dem Mörder dabei geholfen haben, aus einem effektiv verschlossenen Raum zu fliehen? Wie konnte ein Richter wissen, wozu das Gerät imstande war?
    Konnte es so gewesen sein?
    Vielleicht wußte Bera inzwischen mehr.
    Die Maschine arbeitete. Ich bemerkte den schwachen Violettschimmer, als ich das Labor betrat. Ein Flackern unmittelbar neben der Maschine, dann nichts mehr … und plötzlich stand Bera an der Stelle. Er grinste, während er schweigend abwartete, was ich zu sagen hatte.
    Ich wollte ihm nicht den Spaß verderben. »Und?« fragte ich. »Ist es ein interstellarer Antrieb oder nicht?«
    »Es ist.«
    Ein warmes Gefühl durchflutete meinen Körper. »In Ordnung«, sagte ich.
    »Es ist ein Feld, das die Trägheit verschwinden läßt«, erklärte Bera. »Die Dinge in seinem Innern verlieren den größten Teil ihrer Trägheit … nicht ihrer Masse, wohlgemerkt, sondern nur ihren Widerstand gegen jedwede Bewegung. In einem Verhältnis von etwa fünfhundert zu eins. Die Grenzlinie verläuft rasiermesserscharf. Wir glauben, es hat etwas mit Quantenmechanik zu tun.«
    »Mmm-hm. Das Feld beeinflußt also nicht direkt die Zeit?«
    »Nein, es … Ich sollte das nicht sagen. Wer zur Hölle weiß überhaupt genau, was Zeit ist? Das Feld beeinflußt chemische und nukleare Reaktionen aller Art, Energie jeder Form … was es nicht beeinflußt, ist die Lichtgeschwindigkeit. Weißt du eigentlich, wie schwierig es ist, bei dreihundertsiebzig Meilen in der Sekunde die Lichtgeschwindigkeit zu messen?«
    Verdammt. Ich hatte halb gehofft, daß Sinclair einen überlichtschnellen Antrieb entwickelt hätte. »Wissen wir eigentlich inzwischen, wodurch der blaue Schimmer entsteht?« fragte ich.
    Bera lachte mich an. »Sieh hin.« Mit einem langen Stab schaltete er die Maschine ein. Dann zündete er ein Streichholz an und schnippte es in Richtung des violetten Schimmers. Das Streichholz überquerte eine

Weitere Kostenlose Bücher