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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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Raumanzüge abgelegt hatten, erhielt Sigmund auch Videomaterial. Jeweils ein Knopf an ihren Overalls enthielt eine Kamera – ein weiteres Detail, das zu erwähnen ihm nicht notwendig erschienen war.
    Was Sigmund sah, als Angel seine beiden Gefährten durch die Anlage führte, war wahrlich antiklimaktisch: Lang gestreckte, langweilige Tunnel, wie es sie in tausenden von Asteroiden gab, aus denen Rohstoffe abgebaut worden waren – vermutlich konnte auch dieser Felsklumpen hier auf ein solches Schicksal zurückblicken. Räume, in denen Werkzeuge aufbewahrt wurden. Vorratsräume. Fusionsgeneratoren. Ein Raumtaxi-Hangar.
    Auch Shaeffer begann sich allmählich zu langweilen. Bemerkenswert beiläufig fragte er: »Setzen Sie Schlepper ein?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Angel. Ihm schien die Frage völlig unverfänglich zu sein. »Wir könnten zwar Wasser und Metalle aus dem inneren System herbeischaffen, doch es ist billiger, wenn wir uns die Materialien hier draußen selbst suchen. Und im Notfall könnten uns die Schlepper wahrscheinlich zurück ins Sonnensystem bringen.« Der Belter setzte seine Führung fort, bevor er selbst sehr beiläufig eine Frage stellte. »Wo wir von Schiffen sprechen: Ich glaube nicht, dass ich jemals ein Schiff wie das Ihre gesehen habe. Waren das vielleicht Bomben, die unter dem Bauch hängen?«
    »Teilweise«, erwiderte Beo.
    Carlos lachte. »Beo wollte mir nicht erzählen, wie er an das Schiff gekommen ist.«
    »Du kannst es nicht lassen, was? Also schön, ich habe es gestohlen. Allerdings glaube ich nicht, dass sich irgendjemand darüber beschweren wird.« Er ersann eine Geschichte, wie nur er das konnte: wie er als Pilot dafür angeheuert worden war, ein Frachtschiff nach Wunderland zu bringen. Nur hatte sich dann herausgestellt, dass in Wirklichkeit ein Kriegsschiff im Inneren eines Tarnungs-Rumpfes untergebracht gewesen war. »Und da habe ich mir dann schon Sorgen gemacht, man würde mich vielleicht einfach verschwinden lassen, wenn ich versuchte, mich aus dem Vertrag zurückzuziehen.«
    Angel legte die Stirn in Falten. »Merkwürdig, dass man Sie mit einem funktionierenden Hyperraumantrieb hat fliegen lassen.«
    »Das hat man nicht! Sie haben die Relais herausgerissen. Ich musste sie ersetzen. Ein Glück, dass ich vorher nachgesehen habe! Sie hatten die Relais mit einer kleinen Bombe unter der Pilotenliege gekoppelt.« Als müsse er kurz nachdenken, hielt Shaeffer inne. Der Mann war wirklich der geborene Schauspieler. »Vielleicht habe ich beim Reparieren einen Fehler gemacht. Sie haben schon gehört, was passiert ist? Mein Hyperraumantrieb ist einfach verschwunden! Gleichzeitig müssen ein paar Verriegelungen abgesprengt worden sein, denn die gesamte Unterseite meines Frachters segelte davon. Es war nur Tarnung! Was übrig ist, sieht aus wie ein kleiner Bomber.«
    »Genau das dachte ich auch«, gab Angel zurück.
    Beo zuckte mit den Schultern. »Schätze, ich werde ihn bei den Goldhäuten abliefern müssen, sobald wird das innere System erreicht haben. Eine Schande!«
    Und dann wurde die Führung auf einmal doch noch interessant.
    Der nächste Tunnel endete in einem riesigen, halbkreisförmigen Raum. In dessen Mitte stand eine massige Säule, die durch eine luftdicht abgeschlossene Öffnung in der Decke bis zu dem rätselhaften Greifarm mit den zahlreichen Gelenken hinaufführte, dessen Sinn und Zweck Beo, Carlos und Sigmund gleichermaßen vergeblich zu erraten versucht hatten.
    In der Nähe der Säule saß Julian Forward vor einer hufeisenförmigen Steuerkonsole. »Ah, der Haken«, erklärte er mit gespielter Theatralik.
    »Erfreut, Sie kennen zu lernen, Carlos Wu, Beowulf Shaeffer.« Forward sprang aus seinem Sessel; er strahlte über das ganze Gesicht. »Der Haken ist unsere Hauptattraktion. Wenn Sie ihn gesehen haben, gibt es nichts Interessantes mehr.«
    »Wozu ist er gut?«, erkundigte sich Beo.
    Carlos lachte. »Er ist wundervoll! Warum muss er zu etwas gut sein?«
    »Ich habe überlegt, ihn in einer Ausstellung für Müllskulpturen zu zeigen«, erklärte Forward. »Er dient der Manipulation hoher, dichter Massen. Die Wiege am Ende des Arms besteht aus einem Komplex von Elektromagneten. Ich kann die Massen darin in Vibration versetzen und auf diese Weise polarisierte Gravitationswellen erzeugen.«
    Carlos und Beo lehnten sich ein Stück weit zurück, um den Greifer besser bewundern zu können. Er war wirklich gewaltig. Sigmund betrachtete das Gerät mithilfe der

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