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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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führte Roxbury sie bereits durch den überfüllten Ballsaal zu den dahinter liegenden Privaträumen des Hauses. Mit anderen Worten: weg von der Party.
    »Das ist ein Geheimnis«, antwortete er und schmunzelte.
    Sie liebte sein Grinsen, und sie war ganz und gar nicht abgeneigt, sich mit ihm irgendwohin zurückzuziehen – denn das gehörte immer zum aufregendsten Teil eines Balls. Aber er tat gerade so geheimnisvoll.
    »Ich hasse Geheimnisse«, erklärte sie ihm.
    »Du liebst Geheimnisse«, konterte er.
    »Ja, ich liebe sie, aber nur, wenn ich sie aufdecken kann. Nicht, wenn man Geheimnisse vor mir hat.«
    »Komm her, mein Liebling«, sagte Roxbury zärtlich, zog sie an sich und drückte sie gegen eine Wand. Dann küsste er sie so innig und leidenschaftlich, dass er dabei ihre hübsche Frisur zu ruinieren drohte. Aber wie konnte sich eine Frau noch um ihre Frisur sorgen, wenn sie einen heißen, schamlosen Kuss von einem teuflisch gutaussehenden und – wenn sie das überhaupt so sagen durfte – liebenden Ehemann bekam? Es machte Spaß, mit ihm zu tanzen, aber das hier war noch viel aufregender. Würde sie es irgendwann leid werden, ihn zu küssen?, fragte Julianna sich und gab sich die Antwort selbst: Nein, das glaubte sie nicht.
    Und dann, nach einem Moment der Intimität, der viel zu schnell vorbei war, führte Roxbury sie weiter. Julianna schaute sich um. Inzwischen befanden sie sich in einem langen Korridor, der von großen, hübsch gerahmten Gemälden gesäumt wurde. Einige Kerzen brannten in Haltern und verbreiteten gedämpftes Licht. Sie hörte ihre eigenen Schritte auf den Marmorfliesen – Roxburys hämmernde Stiefeltritte und ihre leichtfüßigeren Schritte und …
    »Pssst!«, machte sie und blieb stehen. »Hörst du nicht auch Schritte? Folgt uns etwa jemand?«
    Julianna war von Natur aus misstrauisch, und nachdem ein Eindringling in ihrem Schlafzimmer gestanden hatte, ganz besonders.
    »Ich bezweifle, dass jemand hier ist«, sagte Roxbury beruhigend und nahm ihre Hand. »Wenn es so sein sollte, handelt es sich bestimmt um ein anderes Paar, das ungestört sein will. So wie wir.«
    »Wenn du das sagst …«, erwiderte Julianna. Die Klatschbase, die in ihr schlummerte, wollte seine Beteuerung zwar nicht so recht glauben, aber immerhin war er bei ihr. Egal, was käme, er würde sie beschützen. Verstohlen sah sie sich noch einmal um. Wie oft war sie selbst früher irgendwelchen Leuten heimlich gefolgt, um an eine gute Geschichte zu kommen … deshalb hielt sie es für durchaus möglich, dass jemand ihnen folgte. Besonders jemand, der Informationen sammelte, um damit Freunde – oder sogar Zeitungsleser – zu ergötzen. Vielleicht war es ja sogar der Mann, der Bescheid weiß? Nein , redete sie sich ein, das wäre zu offensichtlich .
    »Vertraust du mir, Julianna?«, fragte Roxbury plötzlich, während sie Hand in Hand weitergingen. Gott allein mochte wissen, welches Ziel sie hatten.
    Die Frage überraschte Julianna. Warum stellte er sie hier und jetzt? Außerdem beunruhigte seine Ernsthaftigkeit sie. Darum dachte sie erst einen Augenblick über die Frage nach, bevor sie ihm antwortete, obwohl ihr die Antwort bereits auf der Zunge lag. JA! Ja, er hatte sie mit seiner mitternächtlichen Heldentat vor dem Eindringling beschützt. Seit ihrer Hochzeit war er ihr immer treu ergeben gewesen und hatte an ihrer Seite gestanden, egal ob sie wütend oder traurig oder glücklich war, egal ob sie vollständig bekleidet oder vollständig nackt war, egal ob sie wütend auf ihn oder verzückt von ihm war. Sie hatte seinen Namen angenommen, war in sein Haus eingezogen, sie musste ständig an ihn denken und hatte sich ihm mit allem, was sie war, hingegeben.
    »Das tue ich«, flüsterte Julianna.
    Roxbury lächelte, nahm ihre Hand und zog sie dann statt einer Antwort den langen, dunklen Gang entlang. Wo um alles in der Welt führte er sie hin? Und warum?
    Sie war sich sicher, dass sie immer noch Schritte hinter sich hörte … Oder war das nur das Echo ihrer eigenen Schritte auf den Marmorfliesen? Nein, nein, es mussten die Schritte von jemandem sein, der sie verfolgte. Darum war Julianna erleichtert, dass Roxbury nun die Tür zu einem Raum öffnete und sie sofort hinter ihnen schloss.
    »Was ist hier eigentlich los?«, fragte sie leicht verärgert, ein bisschen aufgeregt und ganz eindeutig außer Atem.
    »Ich will mir nur einen Moment allein mit meiner hübschen kleinen Frau stehlen«, sagte Roxbury, schlang den Arm um ihre

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