Romana Exklusiv 0187
erschreckte, doch dazu fehlte ihr jegliche Willenskraft. Ja, sie war nicht einmal mehr im Stande, einen klaren Gedanken zu fassen.
Stumm blickte sie auf seinen Kopf und merkte in ihrer Benommenheit kaum, dass sie die Finger unter dem sachten Druck seiner Hand bewegte – nur ganz behutsam, um die köstliche Berührung nicht zu unterbrechen.
Nach einer Minute lockerte Jordan den Griff und liebkoste nun ihre Handgelenke. Er ließ die Finger aufreizend langsam aufwärts gleiten, verweilte kurz an den empfindsamen Armbeugen und strich höher bis zu Bridgets Schultern.
Sie erschauerte vor Wonne. Ihre Blicke trafen sich. Was immer er in ihren Augen entdeckte, es entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln. Mit der gleichen Geschmeidigkeit, mit der er sich neben sie gekniet hatte, erhob er sich.
„Jordan …“, begann sie zögernd.
„Ja?“ Er stand über sie gebeugt, ein Arm um ihre Schultern, die andere Hand lag wieder auf ihrem Schoß.
Obwohl sein Gesicht ihrem so nahe war und er jede Einzelheit ihrer Züge zu studieren schien, war Bridget diesmal das unverhohlene Interesse eines Mannes nicht unangenehm. Sie war bezaubert von dem sinnlichen Prickeln, das seine warmen, starken Finger auf ihrer Haut auslösten – auf der Schulter und, was noch viel beunruhigender war, auf ihrer Hüfte.
Bridget hatte die Lippen leicht geöffnet, und ein verträumter Ausdruck trat in ihre Augen. Sie kannte dieses Gefühl, und trotzdem überraschte es sie. Bislang hatte sie Lust stets mit ungestümer Leidenschaft oder einem Entflammen der Sinne in Verbindung gebracht und nicht mit dieser schleichenden, betörenden Hitze, die sie fast willenlos und dennoch so ungeheuer empfänglich machte.
Sie sehnte sich nach seinem Kuss, sehnte sich danach, sein Streicheln überall auf ihrem Körper zu spüren. Unwillkürlich drängte sie sich ihm entgegen und verriet so ihr Verlangen. Die Hand, die sie ihm auf die muskulöse Brust legte, unterstrich diesen Wunsch.
Bridget neigte den Kopf zurück, und Jordan beugte sich vor. Mit geschlossenen Augen wartete sie auf das Unvermeidliche. Zunächst spürte sie seine Lippen auf ihrem Hals, dann auf dem Kinn. Seufzend presste er dann den Mund auf ihren und ließ die Zunge zwischen ihre bebenden Lippen gleiten, nur eine flüchtige Intimität, und trotzdem genügte sie, um sie bis ins Innerste aufzuwühlen.
Eigentlich konnte man es kaum als Kuss bezeichnen, so schnell war der Moment vorbei, aber für Bridget war er bedeutsamer als die Küsse ihrer beiden Freunde während der Teenagerzeit. Wegen ihrer Unfähigkeit, die selbstsüchtigen, unbeholfenen Zärtlichkeiten der Jungen zu erwidern, hatten die Beziehungen damals ein schnelles Ende gefunden. Deshalb hatte sie auch so abweisend auf Loris’ Interesse an ihr reagiert, bis er seine Zurückhaltung bewiesen hatte – aus höchst verabscheuungswürdigen Motiven, wie sich später herausgestellt hatte.
Während Bridget ihren Gedanken nachhing, hatte Jordan sie freigegeben und sich aufgerichtet. Als sie ihn ansah, spiegelte sich eine Hilflosigkeit in ihren Augen, die völliger Unterwerfung sehr nahe kam.
„Ja, ich glaube, du solltest dich wirklich von mir fernhalten, Bridget, doch meiner Schwester zuliebe kann ich das leider nicht zulassen.“ Er lachte bitter. „Mein Verdacht hat sich bestätigt: Du bist vor dir selbst nicht sicher. Ich hätte dich mühelos ins Bett locken können, und du hättest keinen Gedanken daran verschwendet, bevor es zu spät gewesen wäre – und dann wäre die Reue der echten Erfahrung gekommen, von der ich gesprochen habe.“
„Du schmeichelst dir!“ Die Benommenheit wich allmählich Zorn und Scham. „Ich hätte mich schon noch daran erinnert, wer du bist, und zwar lange bevor etwas Ernstes passiert wäre.“
„Daraus schließe ich, dass du dir vorgemacht hast, ich wäre deine verlorene Liebe“, meinte Jordan gereizt. „Du hättest sehr bald den Unterschied herausgefunden, wenn ich deine Einladung angenommen hätte, Süße.“
Solange der Kuss währte, war ihr nicht ein einziges Mal Loris in den Sinn gekommen. Obwohl unfähig, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen, war ihr doch immer deutlich bewusst gewesen, dass Jordan sie … dieses Wunder erleben ließ.
„Das hat damit gar nichts zu tun“, protestierte sie empört. „Ich meine, ich hätte mich erinnert, zu welcher Sorte von Mann du gehörst – zu denen nämlich, die Frauen benutzen und denen es völlig gleichgültig ist, ob diese Frauen zufällig
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