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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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Leute.
    Robert setzte sich vor die Konsole und legte zahlreiche Schalter um. Der Motor erwachte zum Leben, und Lämpchen leuchteten auf.
    Gerry wünschte, sie würde mehr von Schiffen verstehen. Etwas von Robert entfernt, setzte sie sich und sah ihm zu.
    Er bediente einen Knopf, und zwei Seitenplanen glitten zurück, sodass frische Luft hereinströmte.
    Erwartungsvolle Erregung erfüllte Gerry.
    Robert drehte sich zu ihr um. „Würden Sie das Steuer einen Moment übernehmen, während ich den Anker raufhole? Der Bug muss auf die Palmengruppe an der Landzunge dort vorn zeigen. Mehr brauchen Sie nicht zu tun. Das Meer ist so ruhig, dass es keine Probleme geben dürfte.“
    Gerry bekam Magenflattern, doch sie stand auf und sagte gelassen: „Gut.“ Während Robert verschwand, hielt sie das Steuer fest und blickte auf die Palmen, bis sie zu verschwimmen schienen. Um die Augen nicht zu überanstrengen, beobachtete sie Robert, der unter ihr auf dem Vorderdeck die Ankerkette einholte.
    Fasziniert verfolgte Gerry das Spiel seiner kraftvollen Muskeln. Er müsste ein wunderbarer Liebhaber sein, schoss es ihr durch den Kopf.
    Knarrende Geräusche des Steuerrads rissen sie aus ihren Tagträumen, und sie blickte rasch wieder zu der Palmengruppe. Erleichtert stellte Gerry fest, dass der Bug weiterhin in die richtige Richtung zeigte.
    „Gut gemacht.“ Geräuschlos war Robert hinter sie getreten und übernahm das Steuer. „Sind Sie müde?“
    „Ein bisschen.“ Gerry trat zur Seite und blickte über das samtig glatte Wasser, das im Sternenlicht schimmerte. „Eine traumhaft schöne Nacht“, sagte sie andächtig.
    „Tropennächte besitzen einen verführerischen Reiz“, bemerkte Robert in einem Ton, der fast warnend klang.
    Starr blickte Gerry auf die Lagune. „Finden Sie?“
    „Sie nicht?“
    „Sie sind wunderschön.“ Gerry zuckte die Schultern. „Aber das gilt auch für Sommer- oder Winternächte bei uns zu Hause.“
    „Hört die heimatliebende Neuseeländerin!“
    „Sicher. Wenn man an einem Ort glücklich war, liebt man ihn ein Leben lang.“
    „Obwohl Sie ohne Mutter aufgewachsen sind, waren Sie als Kind glücklich?“
    „Ich hatte Glück, denn ich hatte viele Verwandte, die mich wie ihre eigene Tochter behandelten“, berichtete Gerry. „Und mein Vater hat mich vergöttert.“
    „Sein Tod muss Sie tief getroffen haben.“ Robert blickte auf die Instrumente.
    „Ja.“ Vor vier Jahren hatte das Herz ihres Vaters den Kampf gegen die Belastungen in der Firma aufgegeben.
    „Ich habe ihn bewundert“, gestand Robert.
    Gerry nickte. Es überraschte sie nicht, dass er ihren Vater gekannt hatte. Neuseeland war klein, und in der Branche kannte jeder jeden. Ihr Vater hatte zu den besonders weitsichtigen Geschäftsleuten des Landes gehört.
    Den Tod ihres Vaters hatte sie nur schwer verwunden, und die Erinnerung schmerzte immer noch. „Haben Sie versucht herauszufinden, was aus Ihrem Vater geworden ist?“, fragte sie.
    Diesmal schien Robert mitteilsamer gestimmt zu sein. „Er hatte auf einer Jacht angeheuert, die zur Osterinsel fuhr. Dort ist er bei einem Unfall ums Leben gekommen.“
    „Ein einsamer Ort.“ Gerry dachte an die kleine Insel, den letzten Außenposten Polynesiens weit draußen im Pazifik.
    „Vielleicht hat er es so gewollt. Einsamkeit, Vergessen.“ Robert sprach kühl und sachlich. „Er hat nicht mal einen Grabstein bekommen.“
    Sein Ton traf Gerry mitten ins Herz. „Waren Sie dort?“
    „Vor einem Jahr.“
    „Haben Sie dort jemanden getroffen, der ihn gekannt hat?“
    „Einige erinnerten sich an die Geschichte. Angeblich war er betrunken und wollte an Land schwimmen. Am nächsten Tag wurde er ans Ufer gespült. Ich habe versucht, die Jacht ausfindig zu machen, aber sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Nach dem Unfall ist sie in keinem Schiffsregister mehr aufgetaucht.“
    „Vielleicht hat der Tod Ihrer Mutter Ihren Vater aus der Bahn geworfen“, vermutete Gerry. „Erinnern Sie sich an ihn?“
    „Nur, dass er ein großer, lebenslustiger Mann gewesen ist. Die Inselbewohner nannten ihn ‚Sternenjäger‘, weil man Sterne nicht einfangen kann.“
    „Er war wohl wie meine Mutter“, sagte Gerry leise. „Ich weiß nicht, ob sie überhaupt gewusst hat, was sie wollte. Fest steht nur, dass sie es nicht bekommen hat.“
    „Beide waren wohl gestörte Persönlichkeiten – unfähig, Verantwortung für sich oder ihre Kinder zu tragen.“
    Gerry nickte und sah zu, wie der Bug auf die schwarze

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