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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Gemeinsam rutschten Eve und Reno den steilen Abhang hinunter. Die Mustangs schnaubten und scheuten erschreckt, als Reno Eve in ihren Sattel warf, sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf sein eigenes Pferd schwang und in scharfem Galopp in die Schlucht hineinstrebte.
    Nur zu bald wurde der Weg immer schmaler und stieg steil zu einer weiteren Granitterrasse an. Reno trieb die Pferde weiter bergauf, hielt auch nicht an, als der Pfad so eng wurde, daß die Steigbügel an den Felswänden entlangscheuerten. Mit aller Kraft kämpften sich die zähen, flinken Mustangs über Schutt und Geröll den Abhang hinauf.
    Ganz unvermittelt waren sie auf freiem Gelände. Ein breites Gebirgsplateau öffnete sich vor ihnen. Reno hielt nicht erst an, um sich dazu zu gratulieren, daß ihre Flucht nicht abrupt an einer hohen Felsklippe
    geendet hatte. Er zog Darling am Zügel herum und galoppierte zu dem Shaggy zurück, der die kleinen Fässer trug. Er riß eines der Fässer los, zog hastig einen Ledersack unter dem Packsattel hervor und drehte sich zu Eve um.
    »Ich will versuchen, den Ganoven da unten den Weg zu versperren«, sagte er schnell. »Bring die Pferde ungefähr hundert Meter weiter hinauf und leg ihnen Fußfesseln an.«
    Eve ergriff Darlings Zügel, stieß der Graubraunen die Fersen in die Seiten und galoppierte die flache, grasbewachsene Klamm hinauf, die das Plateau entwässerte. Die beiden Shaggies folgten. Nach hundert Metern schwang Eve sich aus dem Sattel, fesselte ihr Pferd und rannte zu Darling zurück. Die Mustangstute schnaubte alarmiert, aber sie war zu erschöpft, um zu beißen, als fremde Hände Fesseln um ihre Vorderbeine anlegten. Die beiden Shaggies grasten bereits eifrig. Sie waren gefesselt, bevor sie überhaupt begriffen hatten, was geschah.
    Eve riß das Repetiergewehr aus Renos Sattelhalfter, griff sich ihr eigenes Gewehr und rannte dorthin zurück, wo Reno am Rande des Plateaus mit seinen Vorbereitungen beschäftigt war.
    »Kannst du sie schon sehen?« fragte sie atemlos.
    Er wirbelte überrascht herum. »Was tust du hier? Ich habe dir gesagt, du sollst...«
    »Sie sind bereits gefesselt«, unterbrach ihn Eve.
    »Das sollten sie auch besser sein, sonst müssen wir zu Fuß weiter.«
    Reno beugte sich wieder hinunter. Schnell und geschickt füllte er eine zweite Blechdose mit Schwarzpulver.
    »Was hast du vor?« wollte sie wissen.
    »Ich will den Jungs da unten ein paar kräftige Granitbrocken um die Ohren sausen lassen.«
    Stimmen hallten aus der Schlucht herauf.
    »Verdammt, die sind aber schnell!« murmelte Reno. »Kannst du mit einem Repetiergewehr umgehen?«
    »Besser als mit einem Revolver.«
    »Gut. Dann nagle die Comancheros in der Schlucht fest, während ich meine Arbeit hier beende. Laß dein Gewehr hier.«
    Als Eve sich mit Renos Gewehr in den Händen dem Rand des Plateaus näherte, hielt er sie am Arm zurück.
    »Runter mit dir«, forderte er sie mit leiser, harter Stimme auf.
    »Kriech die letzten paar Meter auf dem Bauch. Sie sind zu dritt. Sie haben zwar kein Repetiergewehr, aber schon eine einzige Kugel genügt, um dich unter die Erde zu bringen.«
    Eve kroch zum Rand des Plateaus und starrte hinunter in die schmale Schlucht. Noch waren keine Männer in Sicht, aber ihre Stimmen trugen klar und weit, ebenso wie das Klappern von Pferdehufen auf Stein.
    »Zur Hölle mit Old Jericho! Wenn er mich das nächste Mal hinter dem gottverfluchten Reno Moran herschickt, werde ich verflucht noch mal dafür sorgen, daß... verdammt!«
    Der Knall von Eves Schuß hallte ohrenbetäubend in der engen Schlucht wider. Sie zog erneut den Abzug und schoß noch einmal. Die Kugel wimmerte und schrie und prallte von Stein zu Stein. Zur Sicherheit feuerte sie noch einen Schuß ab.
    Niemand schoß zurück. Sie waren alle zu sehr damit beschäftigt, hastig Deckung zu suchen.
    Eve blickte über ihre Schulter. Reno klopfte gerade mit dem Schaft seines Revolvers den Deckel der zweiten Blechdose fest. Aus jeder Dose hing eine knapp meterlange Zündschnur heraus.
    »Mach weiter. Halt sie auf«, drängte er.
    Mit einem stillen Gebet schickte Eve noch mehrere Kugeln in die Schlucht hinunter; Reno kroch unterdessen zu einem Vorsprung aus blankem Gestein hinüber, der in die Schlucht hineinragte. Sorgsam schob er beide Dosen in einen tiefen Felsspalt.
    »Schieß weiter«, befahl er.
    Während das Echo von Gewehrsalven unter ihnen widerhallte, entzündete er ein Streichholz und hielt es an die Lunten.
    Eve schoß

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