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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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lächelte verwirrt, während sie in das warme Wasser stieg. Das Hausmädchen wartete jedoch, solange sie badete, und hielt ihr, als sie aus der Wanne stieg, ein angewärmtes Handtuch hin. Ein weiteres wurde dazu benutzt, ihr den Rücken und die Arme trocken zu tupfen. Es erschien ihr schrecklich dekadent, jemandem zu gestatten, etwas zu tun, das sie selbst hätte erledigen können. Sie schien jedoch keine andere Wahl zu haben. Neugierig roch sie an den bereitgestellten Parfümflakons und nahm den Duft von Rosen, Jasmin, Hyazinthen und Veilchen wahr. Sie lehnte es jedoch ab, irgendein Parfüm zu benutzen.
    Das Hausmädchen half ihr in den weiten, aus schwerer Seide gefertigten Morgenmantel. Sie bedankte sich murmelnd für die Hilfe und hatte endlich die Möglichkeit, das Mädchen fortzuschicken. Sie rollte die langen Ärmel hoch und wanderte in Dereks Schlafzimmer. Der Saum, des Morgenrocks schleifte hinter ihr her.
    In einen ähnlichen Morgenmantel gehüllt, stand Derek vor dem Kamin und stocherte mit dem Schürhaken an einem lodernden Holzscheit herum. Mit halbem Lächeln schaute er sie an, und das rötliche Licht des Feuers fiel auf sein schwarzes Haar und sein sonnengebräuntes Gesicht. »Wie fühlst du dich?«
    »Ein bisschen hungrig«, antwortete sie. »Nein, sehr hungrig«, verbesserte sie sich.
    »Er näherte sich ihr und ergriff sie mit seinen großen Händen an den Schultern. Lächelnd drückte er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Dagegen kann ich etwas tun.« Er drehte sie zu dem mit Tabletts und silbernen Servierschüsseln beladenen, Tisch um. »Labarge hat sich dir zuliebe selbst übertroffen.«
    »Wie wunderbar! Aber…« Die Röte stieg ihr in die Wangen. »Ich nehme an, jeder weiß, was wir treiben.«
    »Jeder«, bestätigte Derek. »Ich glaube, du wirst mich heiraten müssen, Sara.«
    »Um deinen Ruf zu retten?«
    Derek grinste, neigte sich vor und küsste sie auf den Halsansatz. »Jemand muss einen anständigen Mann aus mir machen.« Er führte sie zu dem Tisch und half ihr, sich zu setzen. »Wir werden uns selbst bedienen müssen. Ich habe die Bediensteten fortgeschickt.«
    »Oh, gut!« äußerte sie erleichtert, breitete eine besticke Serviette auf dem Schoß aus und griff nach einem Tablett mit winzigen, geformten Pasteten und anderen Vorspeisen. »Ich finde es lästig, dauernd Diener um uns zu haben.«
    Derek gab ihr von der mit Gemüse, Wein und Trüffeln abgeschmeckten Suppe. »Du wirst dich daran gewöhnen.«
    »Und was ist, wenn ich das nicht tue?«
    »Dann werden wir einige Dienstboten entlassen.«
    Sie furchte die Stirn, da sie wusste, wie schwierig es. war, in London eine Anstellung zu bekommen. Viele der Prostituierten, mit denen sie sich unterhalten hatte, waren früher Hausmädchen gewesen, die von ihren aristokratischen Arbeitgebern entlassen worden waren. Auf die Straße gesetzt, hatten sie keine andere Wahl gehabt, als sich zu verkaufen. »Ich könnte niemanden entlassen, nur weil ich nicht daran gewöhnt bin, bedient zu werden«, sagte Sara.
    Ihr Dilemma amüsierte ihn. »Dann sieht es so aus, dass wir die Dienstboten behalten müssen.« Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und reichte ihr ein Glas Wein. »Auf diese Weise bleibt dir mehr Zeit zum Schreiben.«
    »Das ist richtig«, stimmte sie zu und strahlte über diese Aussicht.
    Gemächlich nahm man das Essen ein, während der Pegel des Weins in der Flasche tiefer sank und das Feuer im Kamin zu rotglimmender Glut wurde. Nie im Leben hatte Sara ein so köstliches Mahl genossen. Schließlich lehnte sie sich gesättigt zurück und sah Derek zu, der aufgestanden war und das Feuer schürte.
    »Isst du jedes Mal so?« fragte sie zufrieden und nahm einen Löffel voll von der wunderbaren, nach Mandeln schmeckenden Eiercreme. »Ich begreife nicht, warum du dann nicht dick bist. Du müsstest eigentlich einen Bauch haben, der so dick ist wie der des Königs.«
    Derek lachte, kehrte zum Tisch zurück und zog, nachdem er sich gesetzt hatte, Sara auf seinen Schoß. »Gott sei Dank habe ich keine solche Wampe. Sonst wäre ich nicht imstande, dich so zu halten.
    Sara kuschelte sich an seine harte Brust und nippte an dem Weinglas, das er ihr an die Lippen hielt. »Wie hast du einen so talentierten Küchenchef bekommen?«
    »Ich hatte von seinem guten Ruf gehört, und da ich nur das Beste für meinen Club will, reiste ich nach Frankreich und habe Monsieur Labarge engagiert.«
    »War es schwierig, ihn davon zu überzeugen, mit dir zu

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