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Ruf der Vergangenheit

Ruf der Vergangenheit

Titel: Ruf der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Tag?“
    „Sagen wir mal, du hast ihn dir nicht gerade zum Freund gemacht.“
    Sie zuckte zusammen und fragte nach dem Jungen, zu spät fiel ihr ein, dass ihn das in Schwierigkeiten bringen konnte.
    Dev lachte auf. „Dem Jungen geht es gut – und wir werden jetzt noch mehr Sorgfalt auf seine Schilde verwenden.“
    „Er hat starke Kräfte“, sagte sie, ihr war klar, was das bedeutete. „Wenn der Rat herausfindet, dass die Vergessenen über solche geistigen Fähigkeiten verfügen …“
    „Das lass meine Sorge sein.“ Er küsste sie auf die Schläfe, und sie drehte sich um. „Erzähl mir alles über diesen Zwang, nach Norden zu gehen. Hast du noch mehr Informationen?“
    „Nein. Aber ich weiß, dass ich etwas darüber gehört habe. Damals … in dem dunklen Raum.“
    Wut stieg in ihm auf, etwas Wildes in ihm wollte Blut sehen. Nur mit Mühe bekam er die nächsten Worte heraus. „Warum sollten sie in deiner Gegenwart Geheimnisse ausplaudern?“
    „Sie haben einen Fehler begangen“, sagte sie langsam, Wort für Wort, als müsse sie Erinnerungsfragmente zusammensetzen. „Ming hatte mich gebrochen, aber ich konnte immer noch sehen und hören. Er hat mich wie ein Insekt behandelt, das man nicht beachten muss und jederzeit zerquetschen kann.“
    Die Wut riss wie ein rasendes Tier an ihm … „Was hast du gehört?“, brachte er unter Mühen heraus.
    Katya sah bei dem schneidenden Tonfall auf. Wie eine Peitsche, die feurige Funken schlug, klang es in ihren Ohren. Doch sie fürchtete sich nicht, im Gegenteil, sie fühlte sich stärker dadurch. „Vieles.“
    Dev sah sie mit seinen erstaunlichen Augen an, er würde für sie töten, das spürte sie ganz genau. Die Tiefe ihrer Verbindung erschütterte sie. „Was, wenn –“
    „Nein“, sagte Dev. „Denk jetzt nicht an andere Dinge. Darum werden wir uns später kümmern.“
    Sie nickte hölzern.
    „Ich habe noch nicht alle Teile des Puzzles beisammen, aber ich muss dorthin. Ich muss es mir ansehen.“
    Seine Hand lag an ihrer Wange. Warm. Beschützend. „Du weißt also gar nicht, wonach du suchst?“
    „Nach irgendetwas Schrecklichem.“ Sie schmiegte sich an seine Hand. „Wenn ich daran denke, wird mir ganz schlecht.“ Das Böse, dachte sie. Das Böse wartete dort auf sie, ihr Verstand weigerte sich, es zu sehen. Es überlagerte ihre Gedanken wie ein furchterregender Schatten.
    Nachrichtenprotokoll Erde 2:
Station Sunshine
    17. September 2080: In den letzten drei Tagen ist die Produktivität um 57 Prozent gesunken. Die Mannschaften klagen über schwere Kopfschmerzen.
    Möglicherweise sollte das gesamte Personal zurückbeordert werden, bis die Umgebung auf biologische und/oder chemische Giftstoffe untersucht worden ist. Erbitte Anweisungen.

 
    34
    Dev küsste Katya auf die Stirn, die unerwartete Liebkosung trieb ihr die Tränen in die Augen. „Wir brechen am besten so schnell wie möglich auf.“
    Ihr war klar, dass die drei Tage ihm einen hohen Preis abverlangten, aber für sie würde er ihn bezahlen. „Dev … ich könnte dich in eine Falle locken.“ Trotz allem war ihr Verstand immer noch ein Irrgarten voller Lücken und möglicher Fallen.
    Dev rieb mit dem Daumen über ihre Wange. „Hast du das immer noch nicht begriffen, Katya? Ich sorge für alles, was mir gehört.“
    „Ich will nicht, dass dir etwas geschieht“, sagte sie, erkannte dann aber an seinem abweisenden Gesichtsausdruck, dass es keinen Zweck hatte. „Bist du schon so stur auf die Welt gekommen?“
    „Meine Mutter hat immer gesagt, ich sei zur Hälfte ein Maultier.“
    Das nötigte ihr ein Lächeln ab. „Dann muss ein Elternteil ebenfalls ein Maultier gewesen sein. War es deine Mutter?“
    „Sie hat es nie zugegeben.“ In seinen Augen stand eine solche Traurigkeit, dass sie einen Kloß in der Kehle spürte. „Hatte nie die Gelegenheit.“
    Sie zögerte – weder ihrem Verstand noch ihrem Instinkt konnte sie trauen … aber ihrem Herzen: „Was ist mit ihr geschehen?“
    „Mein Vater hat sie umgebracht.“ Die Antwort nahm ihr den Atem.
    Sie suchte immer noch nach Worten, als er weitersprach: „Da habe ich zum ersten Mal begriffen, warum einige unserer Vorfahren sich für Silentium entschieden haben. Mein Vater war nie gewalttätig. Aber seine Gabe hat ihn zum Mörder gemacht.“
    Sie griff nach seiner Hand.
    „Das Schattennetz“, sagte Dev und sah auf ihre verschränkten Hände, „ist vollkommen anders als das Medialnet, es gibt aber einige Gemeinsamkeiten.“
    „Dev“,

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