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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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bedankte sich für das Buch und versprach, es gründlich zu studieren. Als er gegangen war, blieb in Franklin das Gefühl zurück, das dieser Mann ein Teil der Familie werden könnte.

     
    Ein Windstoß von der Haustür bauschte die Vorhänge im Wohnzimmer und warf die Blumenvase auf dem Flügel um.
    „Von Anklopfen hast du auch noch nichts gehört, wie?“ Nach freundlicher Begrüßung war Armand nicht zumute. Das lag genauso an der Art, wie der Besuch seine Wohnung betrat als auch an der Person selbst. Und nicht zuletzt auch an Melissas Verschwinden.
    „Durhan
, das ist nicht gerade eine nette Art, Gäste zu empfangen.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben, Lucien.“
    Der Lord überging den scharfen Tonfall in Armands Stimme.
    „Ich habe sogar ein Gastgeschenk mitgebracht.“ Er stellte ein kleines Paket mit Blutwein auf den Tisch. „Gläser?“, fragte er höflich.
    Armand spielte mit dem Gedanken, Lucien gleich wieder vor die Tür zu setzen. Aber dann besann er sich eines Besseren, nicht zuletzt in Anbetracht der jüngsten Erfahrungen, die er mit dem Lord und dessen Zorn gemacht hatte.
    „Schon besser“, lobte dieser.
    Nachdem jeder ein gefülltes Glas in der Hand hielt und es sich auf einem der beiden Sofas bequem gemacht hatte, kam Lucien zum Grund seines Besuches. Wobei Armand das sichere Gefühl hatte, dass es nur einer von mehreren Gründen war.
    „Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast. Ich mache eine Ausstellung in London. Es wäre schön, wenn du sie ebenfalls besuchst. Eine Einladung habe ich dabei.“
    „Nur eine? Dann hast du Mel wohl nicht eingeplant.“ Seine Stimme troff vor Zynismus.
    Der Lord lachte. „Armand, du kennst mich. Wie kannst du da die Tatsache übergehen, dass unser Täubchen zum Raubvogel mutiert ist, als wüsste ich nichts davon? Ich weiß alles.“ In seinen Augen blitzte es auf. „Crawlerblut soll ja gut für den Teint sein.“
    „Ich konnte deinen Humor noch nie leiden.“
    „Ach komm, trau ihr doch mal was zu.“
    „Wenn du ihren Kampf so gut findest, warum bist du dann nicht bei ihr?“
    „Ist das nicht deine Aufgabe? Als ihr Verlobter?“
    Armand presste die Kiefer so fest aufeinander, dass es knackte. Lucien wollte ihn bewusst reizen, er durfte sich nicht zu etwas hinreißen lassen, das ihm hinterher leidtat. Lucien beobachtete ihn, was ihn nervös machte. Dieses selbstzufriedene Lächeln. Er wusste immer mehr, als sie alle. Streute Wissen, wie es ihm gefiel.
    „Lass uns nicht übereinander herfallen wie Raubtiere,
elby
. Auch wenn du nun eines dein eigen nennst.“
    Das Glas in Armands Hand knirschte bedenklich. Er wollte sich nicht die Blöße geben, ausgerechnet Lucien von den Problemen mit seinem Krafttier zu erzählen, wenn ihm diese nicht ohnehin schon bekannt waren. Seine Unterlegenheit dem Lord gegenüber bei ihrem letzten Aufeinandertreffen war demütigend genug. Kein Grund also, weitere Schwächen vor ihm offen zu legen, die er gegen ihn nutzen konnte. Und würde, dafür kannte Armand ihn gut genug.
    Lucien lächelte sardonisch angesichts der weiß hervortretenden Knöchel von Armands Hand. „Nicht doch, wäre schade um das teure Kristall und den guten Wein.“ Der schmeichelnde Ton in seiner Stimme konnte Armand nicht täuschen. „Ich wollte mit dir eigentlich über die Zeit sprechen, wenn dieser lästige Feldzug vorbei ist. Mach dir keine Sorgen, unsere kleine Füchsin ist zäh.“
    „Sie ist meine Verlobte. Nicht deine Füchsin.“
    „Immer diese Haarspaltereien.“ Lucien lachte. „Aber von mir aus. Jedenfalls werdet ihr nicht ewig Ruhe vor der Ammit haben.“
    „Der Ammit? Hat Mel mit dir darüber gesprochen?“
    Lucien schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Armand, ich bin Ägypter, die Ammit gehört zu unserer Mythologie. Wenn sie hier ihr Unwesen treibt, dann bleibt das nicht unbemerkt, da kannst du sicher sein.“
    Er schwenkte den Wein in seinem Glas, fixierte Armand über den Rand hinweg. Ihm wurde heiß und kalt. Er sah Verlangen in den Augen des Lords, mit dem er so viele Jahre zusammengelebt hatte. Aber auch die Bedrohung, die im letzten Jahr zwischen ihnen entstanden war. Mel war ein Juwel, um das sie ewig kämpfen würden, weil keiner sie je aufgeben wollte. Wer sich wohl am Ende mit ihr schmücken durfte?
    „Ich kämpfe nicht, Armand. Das ist nicht nötig. Die Zeit wird kommen und es ist nicht so, dass ich euch eure Liebe nicht gönne.“ Luciens Stimme klang weich. Ausnahmsweise hatte Armand einmal

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