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einen Nutzen bringen. Verzichten Sie auf diese Übung, wenn Sie sowieso davon überzeugt sind, dass Sie der/die Größte sind. Reißen Sie dann bitte diese Seite aus dem Buch und falten Sie ein Papierkrönchen daraus …
Übung Nr. 11: Stark, meine Schwächen
1. Schritt: Sammeln Sie hier die Schwächen, an denen Sie unbedingt arbeiten wollen:
2. Schritt: Deklarieren Sie jede dieser Schwächen zur Stärke um. Sagen Sie sich, ich bin über mein/e … froh, weil ich dadurch den folgenden Nutzen habe: …
Ein Beispiel: „Ich bin über meine Unentschlossenheit froh, weil ich dadurch immer Auswahlmöglichkeiten habe, mich nicht festlegen muss und Verantwortung abgeben kann.“
3. Schritt: Fragen Sie sich jetzt, ob Sie immer noch an dieser Schwäche arbeiten wollen. Welchen Nutzen hätten Sie, wenn diese Schwäche nicht mehr da wäre? Lohnt dieser Nutzen die Anstrengung, sich ändern zu wollen? Bevor Sie ja sagen, noch zwei Gegenproben:
4. Schritt: Fragen Sie sich, welchen Nutzen Ihre Umwelt von Ihren Schwächen hat.
Ein Beispiel: „Mein Mann profitiert von meiner Unentschlossenheit, indem er sich als „Leitwolf“ darstellen kann.“ Was würde sich für Ihre Umwelt ändern, wenn Sie diese Schwäche nicht mehr hätten?
5. Schritt: Fragen Sie sich, was diese Schwäche für Ihren Kurswechsel bedeutet. Ist sie für die neue Richtung in Ihrem Leben hinderlich oder unmaßgeblich?
6. Schritt: Bewerten Sie jetzt noch mal die Liste der Schwächen oben. Möchten Sie immer noch daran arbeiten oder heißt Ihr Urteil jetzt: „Ich will so bleiben, wie ich bin?“
Falls es immer noch ein paar Schwächen gibt, von denen Sie glauben, dass sie für Ihre Zukunft hinderlich sind, notieren Sie sie bitte hier.
Sie meinen also, dass diese Schwächen so ausgeprägt oder hinderlich sind, dass sie Ihnen die geplante Kursänderung verbauen?
Dann gibt es wieder mehrere Möglichkeiten: Sie verzichten auf die Kursänderung oder Sie überprüfen diesen Zielwunsch – vielleicht „passt“ er ja nicht zu Ihnen? Vielleicht wäre ein anderes Ziel zufriedenstellender, weil erreichbarer?
Oder Sie verschieben die Kursänderung auf einen späteren Zeitpunkt und arbeiten erst mal an diesen Schwächen. Aber seien Sie gewarnt, Schwächen sind hartnäckige Gesellen. Wenn sie sich bei Ihnen an Bord eingenistet haben, wird es nicht einfach sein, sie loszuwerden. Dafür braucht es eins: Ausdauer!
Für den Umgang mit diesen aus Ihrer Sicht verbesserungswürdigen Seiten Ihrer Persönlichkeit habe ich kein Rezept, denn ich kenne weder Sie noch Ihre Schwachpunkte. Natürlich könnten Sie sich, um an Ihren Schwächen zu arbeiten, eine Art Selbst-Coaching-Plan erstellen, mit dem Sie gezielt neue Verhaltensweisen einstudieren und ausprobieren. Aber wer macht das schon?
Falls Ihnen das als zu wenig praktikabel vorkommt, schauen Sie sich die Liste oben doch noch mal an: Sind diese Schwächen wirklich so hinderlich? Was wäre, wenn Sie sie als „zur Ausrüstung gehörig“ akzeptieren würden und ihnen immer mal wieder bewusst Raum geben würden?
Beispiel
Eine Klientin von mir, nennen wir sie Martina Rudolf, war notorische Spätaufsteherin. Sie kam morgens einfach nicht in die Gänge und erschien immer zu spät bei der Arbeit. Obwohl sie sonst ausgezeichnete Leistungen erbrachte, kassierte sie mehrere Abmahnungen und schließlich die Kündigung. Aber bei der nächsten Bewerbung machte sie den künftigen Arbeitgeber schon im Vorstellungsgespräch auf diese „Schwäche“ aufmerksam. Am neuen Arbeitsplatz wurde sie für das Nord-Amerika-Geschäft eingeteilt und durfte zwischen neun und zehn Uhr erscheinen. Dafür musste sie abends entsprechend länger bleiben, was ihr aber entgegen kam.
Sie verstehen, was ich mit „bewusst Raum geben“ meine? Schwächen haben wir alle. Die echte Steuermannskunst zeigt sich, wenn es gelingt, sie nicht nur zu akzeptieren, sondern auch auf sie zu achten und mit ihnen ans Ziel zu kommen. Die Entscheidung, welche Schwächen Sie als „zur Ausrüstung gehörig“ anerkennen und beachten, treffen Sie. Auf die folgenden Fragen können Sie Ihre Steuerkunst dabei stützen:
Übung Nr. 12: Schwächen und Ziele
Passt das angestrebte Ziel zu Ihnen und auch zu Ihren Schwächen?
Passen Ihre Kompetenzen (Gesamt-Kompetenz-Matrix) zu diesem Ziel? Haben Sie also die richtige Ausrüstung an Bord?
Gibt es nach der „Umdeklarierungs-Übung“ einen oder mehrere Ausrüstungsteile, die Sie gern loswerden wollen, Schwächen also, die
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