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Säule Der Welten: Roman

Säule Der Welten: Roman

Titel: Säule Der Welten: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Schroeder
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Ratssitzung. Aber zuvor brauchte sie etwas Schlaf. Deshalb war sie dankbar, dass man hinter einigen Aktenschränken aus Metall ein kleines Bett für sie aufgestellt hatte. Man musste sich um den letzten Schrank herumzwängen, um es zu erreichen, und dort hinten gab es keine Fenster; aber man war halbwegs ungestört. Sie rollte sich aus dem Handtuch sofort unter die Decke.
    Sie wollte sich zum Einschlafen zwingen, aber nach den Ereignissen der Nacht waren ihre Nerven immer noch in hellem Aufruhr. Und sie konnte nicht leugnen, dass es noch etwas gab, das sie wachhielt …
    Dumpfes Gepolter ließ sie hochfahren. Sie tastete nach einer nicht vorhandenen Waffe. Jemand verdeckte den Lichtstreifen neben den Schränken. »Wer …?«
    »O nein! Sie!« Bryce stand vor ihr, nackt bis auf das Handtuch um seine Taille. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt.
    Venera zog die Decke über sich. »Sagen Sie nicht, man hätte Sie hier bei mir untergebracht!«
    »Man sagte mir, alles sei belegt. Hier sei die letzte bequeme Ecke.« Er verschränkte die Arme. »Nun?«
    »Was heißt ›nun‹?«

    »Sie hatten mindestens fünfzehn Minuten Zeit zum Schlafen. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Sie …?« Sie griff nach einem ihrer Stiefel und warf damit nach ihm. »Raus hier! Das ist mein Zimmer!« Bryce duckte sich geschickt, trat näher und griff nach ihrem Handgelenk. Sie versetzte ihm einen Faustschlag in den Magen, erreichte damit aber nur, dass das Handtuch zu Boden fiel.
    Er nützte ihre Überraschung für einen Versuch, das Bett zu erobern. Sie konnte zwar verhindern, dass er es besetzte, aber immerhin schnappte er sich die Decke. Sie wollte sie sich zurückholen und versetzte ihm einen Fußtritt. Er fiel auf die Matratze und breitete Arme und Beine aus, um möglichst viel Platz zu beanspruchen. Sie wurde an den Rand gedrängt.
    »Kommt nicht infrage! Das ist mein Bett!« Sie wollte über ihn hinwegsteigen, um sich die Ecke zurückzuerobern, aber er packte mit der einen Hand zuerst ihr Handgelenk, dann ihre Schulter und ihre Brust, mit der anderen krallte er sich in die Innenseite ihres Schenkels. Dann hob er sie hoch und hätte sie kurzerhand von der Matratze geworfen, wenn sie sich nicht freigekämpft hätte. Sie landete rittlings auf ihm und griff zu beiden Seiten seiner Schultern in die Laken. So hatte sie einen festen Halt, als er sie wegschieben wollte.
    Sie spürte, wie er unter ihrem Schambein hart wurde. Seine Hände lagen wieder auf ihren Brüsten. Venera presste ihm die flache Hand auf das Gesicht und bog den Rücken durch, aber er umfasste ihre Hüften und zog sie fest an sich. Sie schaukelten gemeinsam hin und her. Venera fuhr ihm mit den Fingernägeln über den Leib.

    Dann packte sie ihn an den Schultern und küsste ihn. Ihre Brustwarzen streiften die Haare auf seiner Brust. Sie spürte, wie sie feucht wurde, und auf einmal glitt er in sie hinein. Sie keuchte, bäumte sich auf und drückte mit ihrem ganzen Gewicht nach unten.
    Dann beugte sie sich vor, bis ihre Nase die seine berührte. »Mein Bett«, zischte sie und grinste.
    Jetzt waren sie untrennbar verbunden, jede Bewegung löste beim anderen eine Reaktion aus. Sie hatte eine Hand in seinem Nacken, seine Hände lagen auf ihren Pobacken und zogen sie auseinander, während sie sich küssten. Das Bett erbebte und drohte zusammenzubrechen. Sie ritt ihn, wie die Buridans ihre bockenden Pferde geritten haben mussten, und seine Muskeln pulsierten unter ihr, bis sich eine Welle der Lust nach der anderen in ihr ausbreitete und sie mit einem lauten Aufschrei kam. Augenblicke später kam auch er, sie wurde nach oben geschleudert und beinahe abgeworfen. Aber sie konnte sich halten und sank schließlich auf seine Brust nieder. Er keuchte wie ein Blasebalg.
    »Siehst du?«, sagte er. »Du kannst dein Bett doch mit mir teilen.«
    Hm.
    Venera hatte nicht vor, diese Feststellung einer Antwort zu würdigen, aber sie musste sich eingestehen, dass sich die Lage geändert hatte. Außerdem wurde sie nun doch schläfrig und konnte nicht mehr länger darüber nachdenken. Sie schmiegte sich an seine Schulter.
    Verdammt.
     
    Das Ratsgebäude von Spyre war angemessen bombastisch. Es räkelte sich wie eine wohlgenährte Spinne auf
etwa fünftausend Quadratmetern eines Habitatrades; Nebengebäude und Anbauten umschlossen wie schwarz gepanzerte Beine die angrenzenden Straßen, Plätze und Verwaltungsgebäude. Der Rücken der Spinne war eine reich verzierte Kuppel aus Glas und

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