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Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume

Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume

Titel: Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waris Dirie
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Zimmertür öffnete, kam Sophie eine dicke Rauchwolke entgegen.
    »In den Hotelzimmern darf man nicht rauchen«, erklärte sie ihm bestimmt.
    Unbeeindruckt schlüpfte Safas Vater in seine Hose und folgte ihr in die Hotellobby, wo die beiden auf Inab und Safa warteten. Dicke Teppiche, samtige Fauteuils und kleine Tische aus dunklem Holz verliehen dem Hotel typisch französisches, elegantes Flair. Nachdem sich Idriss interessiert umgesehen hatte, holte er Zigaretten und Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete sich seelenruhig eine an.
    »Sie können hier nicht rauchen!« Der Concierge war hinter seinem Pult hervorgeeilt, noch bevor Sophie reagieren konnte.
    Doch der Somalier machte keinerlei Anstalten, die Zigarette auszudrücken. Qualmend blieb er vor dem Concierge stehen.
    »Monsieur, bitte machen Sie sofort die Zigarette aus«, bat dieser noch einmal eindringlich.
    Keine Chance. Kurzentschlossen nahm Sophie Idriss die Kippe aus dem Mund und trat auf die Straße, um sie wegzuwerfen. Anschließend entschuldigte sie sich bei dem Concierge und versuchte ihm zu erklären, dass man in Dschibuti wohl überall rauchen dürfe und ihr Gast zum ersten Mal in Europa sei.
    Da stiegen Safa und Inab fröhlich lachend aus dem Lift.
    »Sophie, hier gibt es ja auch so ein fliegendes Zimmer wie in dem Hotel, in dem ich mit Waris in Dschibuti gewohnt habe«, sagte Safa ausgelassen und entlockte damit sogar dem erbosten Concierge ein Lächeln.
    Damit war die Situation vorerst gerettet, und sie schlenderten auf der Suche nach einem Restaurant durch die Straßen von Paris. Mit großen Augen bestaunten Inab, Safa und der dauerqualmende Idriss die Umgebung. Erst nach und nach wurde ihnen klar, wie weit sie tatsächlich von ihrer Heimat und den dort herrschenden Missständen weg waren.
    »Paris Orléans Viande D’aubrac«, las Safa andächtig von der roten Marquise einer kleinen Brasserie, die Sophie angesteuert hatte. »Klingt toll!«
    Da die Sonne schien und damit Idriss ungehindert seinem Nikotinkonsum frönen konnte, entschieden sie sich für einen Tisch im Freien.
    Safa wollte Cola und Huhn mit Pommes, Inab bestellte ebenfalls eine Coca-Cola und Fisch, und Sophie nahm ein Steak und Salat. Idriss bestellte nur eine Coke.
    »Wünschen Sie auch etwas zu essen, Monsieur?«, fragte der Kellner höflich.
    Wortlos deutete Safas Vater mit dem Zeigefinger auf eine Speise in der Karte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte der Kellner irritiert nach.
    »Oui, oui«,
antwortete Idriss genervt und schickte ihn mit einer unfreundlichen Geste weg.
    Als fünfzehn Minuten später die Speisen serviert wurden, hatte jeder einen Teller vor sich stehen, außer Idriss.
    »Wo bleibt mein Essen? Ich habe Hunger!«, blaffte der Somalier.
    »Monsieur«, erwiderte der Kellner, »wollen Sie nicht warten?«
    Aber Safas Vater bestand darauf, dass seine Speise sofort serviert werden sollte. Kopfschüttelnd verließ der Kellner den Tisch.
    »Was hast du denn bestellt?«, fragte Sophie irritiert und ohne zu ahnen, dass sie ihm diese Frage besser schon früher hätte stellen sollen.
    »Fisch«, sagte er nur knapp.
    Nach wenigen Minuten kehrte der Kellner mit einer Schale in der Hand zurück. »Voilá, Monsieur … Ihr Obstsalat!«
    »Das da habe ich nicht bestellt«, fuhr Idriss den Mann erneut an, dem daraufhin der Geduldsfaden riss.
    Mit einer ruckartigen Bewegung öffnete er eine Speisekarte und zeigte genau auf jene Zeile, auf die Idriss bei der Bestellung gedeutet hatte. Die Augen des Somaliers glänzten vor Aufregung und Scham. Sein Gesicht glühte.
    »Aber ich wollte Fisch«, beharrte er, statt sich zu entschuldigen.
    Wortlos servierte der Kellner den Obstsalat ab. Sophie und Inab konzentrierten sich ganz auf ihre Teller, um Idriss nicht noch mehr zu beschämen. Allein Safas Schmatzen unterbrach die peinliche Stille. Unbeeindruckt von der Situation verzehrte sie genüsslich ihr Huhn und schob ein Pommes frites nach dem anderen in ihren kleinen Mund. Ihr Vater wippte indes ungeduldig mit den Beinen unterm Tisch, der dadurch zu wackeln begann. Völlig unvermittelt zog er Safa den Teller unter der Nase weg und begann ihr Hühnchen samt der Pommes zu verspeisen.
    Dass ihr Vater nicht lesen konnte und sich deshalb lautstark vor allen Gästen mit dem Kellner gestritten hatte, hatte Safa nicht aus der Ruhe bringen können. Als es jedoch um ihr Essen ging, verstand sie keinen Spaß. »He!«, fauchte sie ihn mit bösem Blick an wie eine kleine Löwin.
    Als Idriss die

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