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Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze

Titel: Saga von Dray Prescot 32 - Pandahem-Zyklus 06 - Seg, der Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wurde durch Korridore geschoben und landete in einem Raum, in dem grünweiß geschmückte Wächter ihn erwarteten. Es war noch nicht wieder Morgen, und so kniff er im Lampenschein die Augen zusammen.
    »Es ist tatsächlich der Seg der Horkandur, den ich vermutet hatte! Nun ja, willkommen, Gefährte des Labyrinths!«
    Strom Ornol – er war es tatsächlich! – trat mit ausgestreckter Hand vor. Sein hübsches schwaches aristokratisches Gesicht hatte mit Segs Erinnerung kaum noch Ähnlichkeit. An die Stelle der Leichenblässe war eine deutliche Rötung getreten. Ein gepflegter Bart verhüllte das Kinn. Seg mußte wirklich zweimal hinschauen, um sich klarzuwerden, daß wirklich der Rast Ornol vor ihm stand. Das Erstaunlichste war das Lächeln, das sich auf Strom Ornols Gesicht breitmachte.
    Seg ergriff die ausgestreckte Hand.
    »Ich, Vad Olmengo, habe von Kov Llipton Auftrag erhalten, dich auf direktem Weg zu ihm zu bringen. Nun aber kein Wort! Kein Wort. Schnell!«
    Die Wächter hinter Ornol – oder Olmengo, wie er sich offenbar neuerdings nannte – umringten Seg beiläufig, aber doch zielstrebig, während sie die Verlieswachen zur Seite schoben. Mir schnellen Schritten wurde Seg durch die Korridore geleitet. Nach kurzer Zeit erreichte man die ebene Erde und bestieg wartende Mewsanys. Während die ersten Streifen apfelgrünen und purpurroten Sonnenlichts aufstiegen, ritt der Trupp hastig zum Südtor. Kein Wort wurde gewechselt. Die Wächter am Tor ließen die Reiter durch, nachdem sich ein Hikdar aus dem Sattel gelehnt und Befehle Kov Lliptons heruntergebetet hatte. Schließlich trabten die Pferde ins Freie und erreichten den Dschungelweg, der am Fluß entlangführte. Die Gerüche des Waldes und des Flusses vermengten sich. Das behäbige Stampfen und Keuchen der sechsbeinigen Mewsanys, das Klirren des Geschirrs, das Knirschen von Leder und Sattelzeug – alle diese Geräusche hätten Seg Segutorio unter anderen Umständen in Sicherheit wiegen können.
    Doch verhielt er in nervöser Anspannung.
    Die unheimliche Freundlichkeit Strom Ornols beunruhigte ihn zutiefst.
    Die Umstände, unter denen sie auseinandergegangen waren – Lady Milsi, die in Wahrheit die berühmte Königin Mab war, hatte einige unangenehme Wahrheiten ausgesprochen, auf die Ornol auf seine dumm-bösartige Weise reagiert und Seg gezwungen hatte, ihm eine knochige Faust ins Gesicht zu setzen –, waren kaum dazu angetan, freundschaftliche Gefühle zu wecken. Normalerweise wäre von einem Blot zu erwarten, daß er Seg aufknüpfte oder schwimmen schickte. Aber so ...?
    Der Pfad näherte sich dem Flußufer, und die Front der Bäume wich zurück und schuf eine Art Lichtung. Hier duckte sich eine Hütte aus verrotteten Ästen und zerfetzten Papishinblättern über einer Art Anlegesteg. Ein Boot wartete stumm, und der Kapitän stand mit seinem typischen Blatthut daneben und legte eine Hand über die Augen. Die Kavalkade ritt herbei, die Wächter stiegen ab.
    »Können wir uns jetzt unterhalten, Strom?«
    »Steig ab, Seg der Horkandur. Wir gehen an Bord.«
    Die Wächter in ihren grünweißen Uniformen banden die Reittiere an Stützpfählen fest und betraten das Boot. Seg stieg ab. Ornol – oder Olmengo – zog sein Rapier. Vier Wächter standen ihm mit blankgezogenem Stahl zur Seite. Ornols Lächeln veränderte sich.
    »Geh an Bord, Seg ...«
    »Was soll das, Strom?«
    »Du nennst mich Pantor!«
    Die hochmütige Bosheit, mit der die Worte gesprochen wurden, paßten schon eher zu dem Ornol, den Seg in Erinnerung hatte. Der Gesichtsausdruck des Edelmannes veränderte sich. Er begann die Szene zu genießen. Er hob eine beringte Hand und riß sich den falschen Bart herunter. Dann rieb er sich mit einem Tuch über die Wangen, das sich rötete und dann das bekannte Gesicht Strom Ornols freigab – bleich wie der Bauch eines Fisches.
    »Alle werden glauben, du seist mit Hilfe Vad Olmengos geflohen, der ein dümmlicher Anhänger Lliptons ist.« Die Wächter hatten nun ebenfalls ihre Freude an der Farce. Sie rissen sich die grünweißen Federn ab und ersetzten sie durch andere – Seg sah die Farben, die an den Helmen zu wippen begannen.
    Braun und weiß.
    »Du bist ein Dummkopf, Segutorio, außerdem ein unverschämter Cramph! Du wirst jetzt eine Runde schwimmen. Anschließend kümmern wir uns um Jezbellandur. Es wird keine Beweise gegen Trylon Muryans Leute geben – und du bist tot und kannst uns nicht mehr stören. Was deine Gefährten angeht, so sind sie

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