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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Eindruck nicht zutraf. Die Kobolde, von denen schon ein Dutzend tot herumlagen, waren die Partei, die Hilfe brauchte.
    Jameston nahm Banewarren von der Schulter und setzte einen Pfeil auf die gespannte Sehne, während er das Spiel betrachtete. Ein Mann im Besonderen, vom Kopftuch bis zum Stiefel in Schwarz gekleidet, nötigte dem alten Kundschafter ein anerkennendes Kopfnicken ab. Der Mann rannte an der Frontlinie entlang, sprang und wirbelte, wobei sein dünnes Schwert elegante und klare Linien in die Luft zeichnete. Immer wenn der Mann seine Bahn zog, stürzten Kobolde tot zu Boden, und obwohl ein abellikanischer Mönch am Rand des Geschehens bereitstand, um diesen oder jenen, der seiner magischen Dienste bedurfte, zu heilen, bezweifelte Jameston, dass er bei diesem Kämpfer viel von seiner Heilungsenergie verbrauchen würde.
    Eine zweite, stämmigere Gestalt kreuzte das Kielwasser des schwarz gekleideten Mannes, als er zur linken Seite der menschlichen Verteidigungslinie eilte, und Jamestons Lächeln wurde noch breiter. Denn diese Gestalt, Vaughna pol Lolone, kannte er. »Crazy V«, flüsterte er, das war ihr Spitzname. Und er lachte laut auf, als sie ihm schon wieder gerecht wurde und sich bar jeder Hemmung mitten in die Koboldhorde stürzte.
    Jameston schickte sich an, einen besseren Aussichtspunkt zu suchen, und prüfte bei jedem langen Schritt die Sehnenspannung Banewarrens.
    Vaughna hielt zwei eiserne Kurzäxte so fest und sicher, als wären sie Verlängerungen ihrer Arme. Sie schlug mit der linken zu und veränderte im letzten Augenblick den Aufschlagwinkel, um eine Koboldstirn zu treffen und den Kopf der Kreatur nach hinten zu stoßen. Ihre zweite Hand kam hoch und zielte auf den entblößten Hals. Aber sie hatte die Axt in die Luft geschleudert und traf den ungeschützten Hals stattdessen mit ihren steifen Fingern.
    Während er nach hinten taumelte, brachte Crazy V ihr Gesicht fast auf Tuchfühlung an das der Bestie heran, riss Augen und Mund auf und stieß einen wilden Schrei aus. Gleichzeitig fing sie ihre herabfallende Axt blind wieder auf, legte die Schultern nach hinten und verpasste dem Kobold einen Axthieb in die Seite, der ihn vor Schmerzen einknicken ließ.
    Crazy V holte mit der Linken aus, brachte sie dann hoch, um der schwachen Verteidigung der Kreatur auszuweichen. Denn sie machte mit dem linken Fuß einen Ausfallschritt, während sie ausholte und sich dann auf dem Fuß drehte. Dabei zog sie die Rechte als Rückhand mit, um den Kobold fast genau in gleicher Höhe seiner ersten, auch schon ernsten Wunde zu erwischen.
    Sie kreiselte weg, als wollte sie gehen, wandte sich dann aber abrupt um und feuerte – links, rechts – eine ganze Salve Schläge gegen die Kreatur ab und verwandelte sie in einen Haufen Dreck.
    Blutbesudelt und ungerührt drehte sich Crazy V herum, suchte ihr nächstes Opfer und tat sogar schon einen Schritt in dessen Richtung, ehe sich ein ungewöhnlicher rot gefiederter Pfeil in den Kobold bohrte und ihn in einen Baum fliegen ließ, wo der Pfeil das tote Ding aufrecht stehend festnagelte.
    Crazy Vs Gesicht explodierte zu einem seligen Ausdruck freudigen Erkennens, und sie schrie wieder, weil es ihr wahrscheinlich einfach Spaß machte. Nur ein Mann in dieser Region war dafür bekannt, ein solches Gefieder zu benutzen. Sie rannte los, um etwas zu suchen, das sie schlagen könnte, denn sie wusste, dass zwischen dem Wegelagerer und seinem Schwert und diesem neuesten Ankömmling nur noch wenige Ziele übrig blieben!
    Bransen achtete darauf, dass ihn sein Tanz nicht zu nahe an die wilde Vaughna heranführte. Er gab sich immer Mühe, sie zu meiden. Das hatte nichts mit persönlichen Gefühlen zu tun, obwohl diese barbarische Frau ihn häufig den Kopf schütteln ließ. Sondern es geschah, weil ihr Kampfstil derart undurchschaubar war, derart außer Kontrolle geriet, dass er den Fluss seiner eigenen, genau abgezirkelten Taten stören konnte.
    Er hielt sich in nächster Nähe von Bruder Jond, sowohl um darauf zu achten, dass der Mönch ungehindert mit seinen Edelstein-Heilungen und einem gelegentlichen Angriffschlag fortfahren konnte, als auch wegen der Freundschaft, die sie in früheren Kämpfen geschlossen hatten.
    Die restlichen beiden Mitglieder des Angrifftrupps, ein knorriger alter Kämpfer namens Crait und ein rothaariger junger Bulle namens Olconna, waren im Spektrum zwischen Bransen und Vaughna anzusiedeln. Keiner der beiden hatte seine Eleganz oder ihre Wildheit, aber beide

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