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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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rief er. „All das ist viel zu weit gegangen. Gottverfluchter Zauberkram! Fey und Märchengestalten. Bannkreise. Sprüche und Flüche. Hexenverbrennungen. Ich habe weiß Gott genug von dem allen. Sie sind doch alle vollkommen wahnsinnig! Das soll die Zukunft Österreichs sein? Ich bringe den Baron jetzt zu einem Arzt, und dann sagen wir ihm, daß das Projekt ein Fehlschlag ist.“
    Ärgerliche Stimmen erhoben sich, doch der Mann hörte nicht mehr zu, ging nur weiter, als würde er die Energiebarriere gar nicht sehen. Das bläuliche Feld fiel um ihn herum zusammen, und er schrie, als die blauen Flammen in seinen Körper fuhren. Rauch stieg aus seiner Haut hoch, sie brutzelte wie Speck in der Pfanne.
    In dem Moment, als die Energie sich dieses neue Ziel suchte, flog Delacroix schon auf den Magier zu. Er mochte ebenso im Bann verbrennen, doch vielleicht auch nicht. Vielleicht war der Weg einen Augenblick lang frei, bevor der Meister sich wieder konzentrierte. Er würde es erst wissen, wenn er schon brannte.
    Es war ein Fehler des Magiers gewesen, ihn so nah an sich herankommen zu lassen. Nur ein Sprung, und Delacroix’ große, sehnige Pranken umspannten den Hals des Mannes und drückten zu. Er legte seine gesamte Kraft in diese eine Bewegung. Doch der Hals war aus Stein.
    Der Meister blickte ihn an, und Delacroix konnte erkennen, daß der Blinde auf einmal Augen hatte, gelbe Augen, gerade so wie seine eigenen. Delacroix selbst hatte das Böse beschworen, und es war gekommen. Doch es hatte sich ein neues Ziel gesucht, jemanden, der haßerfüllter und rücksichtsloser war als sein einstiges Opfer.
    Gelächter riffelte die Wirklichkeit.
    Delacroix brüllte, als die Frustration ihn wie Säure durchdrang. Er schlug nach dem Magier, doch seine Faust traf nichts als schartiges, blasiges Basaltgestein, das noch heiß war von seinem Heim in der Mitte der Erde.
    Wie eine Puppe wurde er fortgeschleudert.
    „Da wolltest du mich also beschwören, damit ich nützlich sei?“ sank eine ölige Stimme ihm durch das Sein. „Laß mich dir die Glieder vom Leib reißen, wie man einer Fliege die Flügel ausreißt. Das wird dir den Geist erweitern, bis er so dünn über den Boden geschmiert ist wie Wachs. Du gehörst mir, das weißt du.“
    Damit drehte sich der gelbäugige Magier um und tötete ganz beiläufig einen der Männer, die hinter ihm standen, indem er ihm mit felsigen Händen den Kopf von den Schultern riß und ihn wie eine Bowlingkugel über den Boden rollte.
    Der Professor und der andere Mann rannten los.
    Weit kamen sie nicht. Nach einigen Schritten blieben sie wie angewurzelt stehen und sahen sich an.
    „Tötet!“ befahl der Meister, der nun nicht mehr Mitglied der Bruderschaft des Lichts war. Wie zwei Gladiatoren begannen die beiden zu kämpfen – in dem Wissen, daß nur einer von beiden dies überleben würde. Der Magier sah ihnen gebannt und freudig zu.
    Delacroix kroch indes vorsichtig zu Graf Arpad, allerdings nicht unbeobachtet. Er sah den amüsierten Blick seines Feindes, während er das Kalteisen von seinem Gefährten fortschob und versuchte, ihn an den Schultern hochzunehmen.
    „Arpad! Ich brauche Sie, verdammt noch mal.“
    Ein zischendes Stöhnen drang von den Lippen des Feyons. Er krallte seine Fingernägel in die Schultern des Menschen, hatte seine Krallen dabei ausgefahren, kratzte tiefe, blutige Striemen. Schwarze Augen trafen auf gelbe.
    „Er ist hier“, erklärte Delacroix kurz. „Er ist hier, und er wird töten. Sie müssen ihn aufhalten. Ich brauche Sie, Sie verdammter, blutsaugender …“
    „Ein Mensch und ein Vampir? Ist diese Kombination nicht ein wenig ungewöhnlich? Kämpft! Das ist viel unterhaltsamer.“
    Beide Männer rappelten sich vom Boden hoch, hielten sich noch aneinander fest, um nicht zu fallen. Delacroix linste nach dem tödlichen Duell, das nur ein paar Schritte weiter bereits im Gange war. Hier prügelten sich zwei Menschen gegenseitig tot, ohne Grund, ohne Anlaß und ohne freien Willen.
    Er berechnete seine Chancen gegenüber dem dunklen Gefährten. Sie waren gleich null – unter normalen Bedingungen, doch in diesem Moment war der Sí noch schwach. Wenn er ihn jetzt sofort ins Kalteisen stieß, hatte Delacroix eine Chance zu überleben, bevor der Mann seine Fänge entblößen und sein Blut trinken würde, bis seine Adern hohl und leer wären.
    Er fühlte, wie der Feyon sich langsam erholte. Jetzt handeln, gleich, solange er noch konnte. Seine Hände hielten die Arme des

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