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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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weiß, was auf dem Spiel steht. Unabhängig von philosophischen oder religiösen Meinungsverschiedenheiten: es gibt Dinge, die darf man anderen Leuten nicht antun. Und die Sí sind ‚Leute‘.“
    „Die meisten Menschen würden darin nicht mit Ihnen übereinstimmen“, meinte Cérise Denglot.
    „Die meisten Menschen wissen gar nicht, daß sie existieren. Und Sie beide stimmen mit mir überein, oder Sie wären nicht hier.“
    Wieder gab es einen Augenblick nachdenklichen Schweigens.
    „Glauben Sie, daß der junge Mann, den Sie am See gesehen haben, uns helfen kann?‘ “
    „Asko von Orven? Er wird seine Pflicht tun. Sollte seine Pflicht beinhalten, uns zu helfen, wird er das tun. Er ist voller moralischem Pflichtbewußtsein. Er würde nicht zulassen wollen, daß uns etwas geschieht. Doch er würde auch nicht wollen, daß wir uns einmischen. Wir wissen nicht genug über seine Rolle in dieser Sache.“
    „Aber er ist auf unserer Seite?“
    „Er ist nicht auf deren Seite. Ich weiß allerdings nicht, wie er darauf reagieren würde, auf der Seite der Sí zu kämpfen.“ Cérise Denglot klang verächtlich. „Er ist ein kläglicher Idiot, wenn es um sie geht. Traut ihnen keinen Fingerbreit.“
    „Er ist nicht hier, um eine gute Möglichkeit zu haben, Sí umzubringen, Cérise. Er ist hier auf geheimer Mission.“
    Die Sängerin schnaubte verächtlich, doch sagte nichts dazu.
    „Also was tun wir zuerst? Arpad suchen und ihn bitten, uns zu helfen? Und der jungen Dame, so sie noch lebt?“ Frau Treynsterns Ton verriet, daß sie dieser Möglichkeit nicht allzuviel Wahrscheinlichkeit einräumte. „Das arme Ding. Man stelle sich nur ihre Situation vor!“
    „Das möchte ich lieber nicht“, murmelte Cérise Denglot hart. „Doch ich weiß, daß er versuchen wird, sie am Leben zu erhalten. Wenn er kann.“
    „Und wenn er es nicht kann, wird er nicht brutal sein“, sagte Frau Treynstern.
    Corrisande blickte von einer Frau zur anderen, doch beide wichen ihrem Blick aus. So brachte sie das Gespräch zurück zum Thema.
    „Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo Graf Arpad sich befindet. Oder das Mädchen. Wir wissen auch nicht, wo wir nach meinem Mann oder McMullen suchen sollen. Immerhin haben wir eine ungefähre Idee, wo das Waffenteam ist. In einer Höhle hinter dem Kammersee. Vielleicht sollten wir als erstes versuchen, mehr über sie zu erfahren?“
    „Und wie sollen wir das tun?“ fragte die Sängerin.
    „Die Drei. Sie sind mit uns verschmolzen, und wir mit ihnen. Vielleicht können wir sie rufen?“
    Sie hatte ihr belegtes Brot aufgegessen und wischte sich die Hände an einem Tüchlein ab.
    „Und wie sollen wir sie rufen?“ fragte Frau Treynstern.
    „Und wie sollen wir sie nennen?“ fragte Cérise Denglot.
    „Margarethe, Katharina und Barbara“, erwiderte Corrisande.
    „Einbeth, Warbeth und Wilbeth “ , sagte Frau Treynstern und staunte über sich selbst.
    „Glaube, Liebe, Hoffnung“, seufzte die Sängerin.
    Die drei Frauen gaben sich die Hände und formten einen Kreis. Die Höhle wurde hell, das Licht brach gleißend aus jedem Eiskristall hervor.
    „Ich glaube, ich habe Angst“, murmelte Corrisande. „Ich gehe dahin, wo diese Männer mich haben wollten. Das kann nicht schlau sein. Das ist nachgerade dumm.“
    „Ich denke, es dürfte zu spät sein, sich jetzt noch einmal umzuentscheiden“, flüsterte die Sängerin.
    „Eine Dame meines Alters sollte zu Hause an ihrem Stickrahmen sitzen“, haderte Frau Treynstern.
    „Eine Dame meines Alters sollte sich sicher sein können, daß sie lange genug leben wird, um eine Dame Ihres Alters zu werden“, kommentierte die Sängerin trocken.
    „Dies ist der falsche Zeitpunkt für leichtfertige Witze“, schalt Frau Treynstern.
    „Wirklich, Cérise“, pflichtete Corrisande bei und seufzte. „Konzentrieren Sie sich lieber auf Ihre Jungfräulichkeit!“

Kapitel 19
    „Habe ich nicht gesagt, du sollst dich nicht einmischen? “ rügte der Nackte und schenkte Delacroix ein Lächeln voller Überlegenheit und Besserwissen. „Ich habe dir gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen. Du hast ihr weh getan, das ist alles, was du erreicht hast.“
    „Möglich“, brummte Delacroix, dem es zutiefst zuwider war zu glauben, der Sí hätte eventuell diesmal recht oder wüßte es tatsächlich besser. Er haßte die Kreatur. Er loderte innerlich vor Zorn und Ungeduld. Es zerriß ihn fast. Seit Tagen und Wochen schien er in diesem Boot zu sitzen. Sowohl McMullen als auch der Fürst

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