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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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dorthin gestoßen worden, wo eben noch Görenczys Herz gewesen war. Doch er hatte sich bewegt, hatte sich unter dem Ausfall hinweggebückt. Die Schneide zog an seinem Arm entlang, kratzte ins Fleisch. Er zischte schmerzhaft, ignorierte aber die Blessur. Statt dessen sprang er auf den Angreifer zu, tauchte unter seiner Deckung hinweg.
    Er schwang seinen Arm, und die Pistole schlug gegen die Schläfe des Mannes. Dieser brach jedoch nicht zusammen. Der Bogen des Angriffs war nicht weit genug, als daß der Offizier genügend Schwung hätte aufbringen können, um wirklichen Schaden anzurichten. Der Mann schwankte nur und hieb mit der Linken nach Udolfs Kinn. Dem wich der Leutnant aus und schlug noch einmal mit seiner Waffe zu. Doch diesmal bekam der Mann sein Handgelenk mit der Linken zu fassen, und die beiden Männer umklammerten sich im Nahkampf.
    Udolf war sich sehr bewußt, daß der andere seine ungewöhnliche Waffe noch nicht hatte fallen lassen. Er hoffte jedoch, daß die Klinge zu lang sein würde, um im Nahkampf gefährlich zu werden. Die beiden Männer rangen in enger Umklammerung, und Leutnant von Görenczy staunte nicht schlecht über die Kraft und die wilde Entschlossenheit des älteren Mannes. Dies war schwieriger, als er gehofft hatte.
    Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung, hatte jedoch nicht die Muße, genauer hinzusehen. Hoffentlich war es nur Marie-Jeannette. Als nächstes hörte er ein metallisches Klicken hinter seinem Rücken, ein Geräusch, das er nicht deuten konnte, und er versuchte, seine Position zu ändern, zerrte seinen Gegner mit sich mit.
    Doch der Mann war zu stark, um sich einfach von den Füßen reißen zu lassen. Plötzlich explodierte ein kurzer Aufschrei direkt neben Udolfs Ohr, ein weiterer stechender Schmerz schoß an seinem Schulterblatt entlang und biß in sein Fleisch. Er schrie ebenfalls auf.
    Die Kämpfer sprangen auseinander. Der Stockdegen fiel hinter ihm auf den Boden und Udolf sah, daß Marie-Jeannette mit den Zähnen am Handgelenk des Mannes hing, der seinen Arm schwang, um sie loszuwerden. Sie fiel heftig zu Boden. Einen winzigen Augenblick starrte der Baron ungehalten auf die lästige Mücke, die es gewagt hatte, ihn zu beißen. In diesem Moment hämmerte Udolf ihm den Pistolenknauf mit voller Wucht gegen die Schläfe.
    Die Knie knickten dem Mann ein, und während er noch zu Boden ging, schlug Udolf ihn noch einmal auf den Kopf. Sicher war sicher.
    Er nahm den Degen auf und sah, daß aus dem Griff eine weitere kurze Klinge nach oben herausgesprungen war. Wenn man seinen Gegner nicht mit der Klinge des Degens kleinkriegte, dann konnte man ihn immer noch mit dem Aufwärtsdolch erstechen. Er versuchte, sich selbst über die Schulter zu blicken, doch konnte er die Wunde nicht sehen. Allerdings fühlte er, wie ihm Blut über den Rücken lief.
    Marie-Jeannette kam wieder hoch. Sie hatte ihm das Leben gerettet, indem sie den Mann gebissen hatte, bevor er den Dolch vollständig in Udolfs Rücken hatte rammen können.
    „Bist du schlimm verletzt?“ fragte sie und klang sehr besorgt.
    „Ich glaube nicht. Sieh lieber mal nach. Ich kann mir nicht selbst auf den Rücken schauen.“
    Er drehte sich von ihr fort und ließ seine Jacke von den Schultern gleiten. Sanfte Finger berührten eine empfindliche Stelle, und er zuckte zusammen und zischte.
    „Ich glaube nicht, daß es schlimm ist“, sagte sie. „Es ist eine tiefe Schramme und blutet, aber es ist am Schulterblatt abgerutscht. Nur ein Kratzer.“
    Irgendwie meinte er, daß der letzte Satz ihm zugestanden hätte.
    „Und wir haben auch keine Zeit dafür. Tritt beiseite!“ befahl er und untersuchte das Wagenrad, das sich im Boden festgefahren hatte. Er eilte zu den Köpfen der Pferde, nahm das Geschirr in die Hände und zwang die Rösser rückwärts.
    Das mochten die Tiere nicht. Sie rissen ihre Köpfe ungehalten nach oben, und eines der beiden schlug aus und traf den Wagen. Das Geräusch von brechendem Holz war zu hören, doch nichts wirklich Wichtiges schien kaputtgegangen zu sein. Das Rad jedoch hatte sich gelöst.
    Er eilte zurück zur Wegseite, bückte sich und wuchtete den Mann hoch, um ihn in den Wagen zu bugsieren. Er fluchte, als neuer Schmerz ihm durch die Schulter schoß. Dann hob er das Lederetui auf, öffnete sein Hemd und versteckte es in seiner Kleidung. Er führte den Degen wieder in den Stock ein. „Steig ein. Nimm die Pistole. Wenn er sich bewegt, brat ihm eins über. Und sag mir natürlich Bescheid.“
    Er

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