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Samtpfoten im Schnee

Samtpfoten im Schnee

Titel: Samtpfoten im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Clare
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oder nickte, während er sie nach ihrer Puppe und den Erlebnis-sen des Tages fragte. Doch seine Tochter, die früher eine kleine Plaudertasche gewesen war, sagte kein Wort.
    Justin kehrte bald darauf in die Gesellschaft der anderen Gäste zurück und saß später mit einigen von ihnen im Salon zusammen. Einige hatten bereits eine gute Nacht gewünscht und sich zurückgezogen. Jene, die noch geblieben waren, sa-

    ßen in angenehmem Gespräch beisammen und tranken dabei Brandy oder Glühwein. Irene betrat den Salon, und während einer Pause in seiner Unterhaltung mit Travers und Miss Thompson wandte sie sich an ihn.
    »Justin, kann ich dich einen Augenblick sprechen?« Sie wies auf die Bank in der geräumigen Fensternische.
    »Was gibt es?«, fragte er ruhig.
    »Ich komme eben aus dem Kinderzimmer.«
    »Ist dort irgendetwas nicht in Ordnung?«
    »Hmm. Nicht so ganz. Das Kindermädchen hat eines der Kätzchen in Joys Bett gefunden.«
    »Wa-was?«
    »Ein Kätzchen. Das weiße. Es scheint, dass Joy es in ihre Decke gewickelt und aus dem Stall mitgenommen hat.«
    »Dieses kleine Biest.«
    Irene lächelte. »Das Kindermädchen möchte wissen, was nun geschehen soll - soll es das Kätzchen in den Stall zu-rückbringen, oder was sonst?«
    Justin fuhr sich durchs Haar. »Ist das Kätzchen alt genug, um von seiner Mutter getrennt zu werden?«
    »Ich glaube schon. Ja. Es ist eines aus dem älteren Wurf.«
    »Wird es unter den Kindern irgendwelchen Aufruhr geben, wenn Joy das Kätzchen behält?«
    »Vermutlich nicht«, sagte Irene. »Wir haben hin und wieder auch schon andere Tiere dort beherbergt - einen Fisch, eine Schildkröte, im letzten Sommer sogar ein junges Eichhörnchen in einem Käfig. Zudem scheint Joy bereit zu sein, das Tier mit den anderen zu teilen.«
    »Nun, dann ...«Justin zuckte die Schultern. »Wie denkst du darüber?«

    »Ich denke, es könnte Joy helfen. Und ich frage mich, warum wir nicht schon selbst daran gedacht haben. Auf jeden Fall wird ein Kätzchen im Kinderzimmer keinen Schaden anrichten.«
    »Du kannst das leicht sagen«, erwiderte Justin. »Ich fürchte, ich werde jedes Mal einen Niesanfall bekommet!, wenn meine Tochter und ihr Kätzchen in meine Nähe kommen.«
    Irene lächelte ihn mitfühlend an. »Mrs. Ferris ist ein Wunder, was Heilkräuter und solche Dinge angeht. Vielleicht hat sie einen Heiltrunk, der dir helfen wird.«
    Am nächsten Tag gingen die Gäste, die inzwischen eine stattliche Anzahl darstellten, den unterschiedlichsten Beschäftigungen nach. Einige von ihnen widmeten sich einer der vielen angebotenen Unterhaltungsmöglichkeiten, andere wiederum gingen den eigenen Interessen nach. Meghan, die früher einmal häufig Gast auf Everleigh gewesen war, hatte sich in der Küche eingefunden, wo sie nicht nur die Köchin traf, sondern auch einige der Küchenmädchen und die Haushälterin. Mrs. Ferris konzentrierte sich darauf, den streng riechenden Inhalt eines Topfes umzurühren, der auf dem sehr modernen Herd stand.
    »Hallo, Mrs. Peevey«, begrüßte Meghan die Köchin.
    »Na so was! Hallo, Mrs. Kenwick. Hab schon gehört, dass Ihr hier seid, und war gespannt, ob Ihr unsereins wohl auch einen Besuch abstatten würdet.« Die Köchin, offen und direkt in ihrer Art, war eine Frau in den mittleren Jahren.
    »Ihr wisst ganz genau, dass ich keine Gelegenheit auslas-sen würde, ein weiteres Rezept von einer der besten Köchinnen Englands zu ergattern.«

    »Ah, ja -« Mrs. Peevey schien über dieses Lob nur wenig überrascht. »Welches Gericht ist es denn dieses Mal?«
    »Das Hasenragout, das wir zum Abendessen hatten, war einfach köstlich«, sagte Meghan.
    »Ah ja. Der Dreh dabei ist, dass es lange köcheln muss, und natürlich dann die besondere Soße. Die habe ich von einer Freundin in Worcestershire.«
    »Wird Eure Freundin es erlauben, dass Ihr das Rezept weitergebt?«
    »Natürlich - aber nur solchen Ladys wie Euch. Alle Kö-
    chinnen wissen Leute zu schätzen, die gutes Essen zu würdigen wissen.«
    Meghan wurde plötzlich klar, dass sie den Geruch kannte, der dem Topf auf dem Herd entströmte. Mrs. Peevey bemerkte ihre Aufmerksamkeit und sagte: »Mrs. Ferris braut da einen ganz besonderen Kräutertrank zusammen.«
    Mrs. Ferris wandte sich um und nickte. »Ich dachte, wir hätten noch etwas davon vorrätig, aber die Flasche war leer.«
    »Es riecht sehr ähnlich wie ein Tee, den meine Mutter für meinen Vater zubereitet hat. Er hat im Frühjahr auf bestimmte Pflanzen allergisch

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