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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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Tagen in der Stadt. Ich wollte mich auf alle Fälle bei dir melden, um ein bisschen mit dir über die alten Zeiten zu plaudern. Mein Gott, wie lange ist es her? Zehn Jahre?«
    »Ich glaube, eher zwölf.«
    »Zwölf!« Sie rollte mit ihren wunderschönen Augen. »Oh, Franklin, entschuldige! Mein Begleiter, Franklin James. Das hier sind Roarke, seine Frau und die Derricks.«
    »Wir kennen uns bereits.« Roarke gab dem Mann die Hand. »Hallo, Frank.«
    Auch wenn er mindestens dreißig Jahre älter war, wirkte er wohlhabend und kerngesund, und war offenbar vernarrt in diese Frau.
    »Wir werden euch jetzt erst einmal weiter essen lassen.« Magdalena strich mit ihrer Hand über Roarkes linken Arm - eine dezente, aber gleichzeitig intime Geste, wie Eve fand. »Ich habe mich unglaublich über dieses Wiedersehen gefreut.« Sie küsste Roarke sanft auf die Wange und fügte hinzu: »Wir werden uns zum Mittagessen treffen und in Erinnerungen schwelgen, ja? Sie haben doch sicher nichts dagegen, Eve?«
    »Gegen das Essen oder das Schwelgen?«, fragte die, und Magdalena stieß ein kehliges Lachen aus.
    »Wir beide müssen uns unbedingt einmal alleine treffen, Sie und ich. Dann tauschen wir Geheimnisse über den Guten aus. Ich werde mich bei Ihnen melden. Hat mich wirklich unglaublich gefreut, Sie kennen zu lernen.«
    Sie und Franklin wandten sich zum Gehen und die Unterhaltung wandte sich erneut dem Essen und dem Fischen zu. Obwohl Roarkes Gesicht ausschließlich Interesse an diesem Gespräch verriet, kannte Eve ihn gut genug, um zu wissen, dass er, während er sich freundlich unterhielt, speiste und trank, in Gedanken bei der wunderschönen Magdalena war, die in dem leuchtend roten Kleid an einem der anderen Tische saß und genüsslich ihr Weinglas an die vollen Lippen hob.
    Nach dem Essen wurden Natalie und Sam in einer von Roarkes Limousinen zu ihrem Hotel zurückchauffiert, und Roarke schlenderte mit Eve dorthin, wo ihr Wagen stand.
    »So, wie du geparkt hast, hast du sicher mindestens zwölf Morde ausgelöst.«
    »Wer ist sie?«
    »Sie und Sam besitzen nicht nur einen Großteil von Montana, sondern auch eine der erfolgreichsten Ferienanlagen dort.«
    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht ganz genau, von wem ich rede. Schätzchen«, fauchte sie.
    »Eine alte Freundin.« Er sah Eve ins Gesicht. »Und ja, wir hatten ein Verhältnis. Aber das ist ewig lange her.«
    »So viel wusste ich bereits.«
    Er stieß einen Seufzer aus. »Wir beide waren in derselben Branche tätig. Erst waren wir Konkurrenten, dann haben wir ein paar Dinger zusammen gedreht, und dann haben sich unsere Wege wieder getrennt.«
    »Sie ist eine Diebin.«
    »Zumindest war sie eine«, räumte er mit einem Schulterzucken ein. »Ich habe keine Ahnung, was sie heute macht.« Da Eve hinter dem Lenkrad saß, streckte er einen seiner Arme aus und zerzauste ihr das Haar. »Weshalb interessiert dich das?«
    Am liebsten hätte sie gesagt: Ich habe etwas in deinem Blick gesehen. Doch sie begnügte sich mit einem: »Ich bin einfach neugierig. Sie sieht fantastisch aus.«
    »Das tut sie auf jeden Fall. Weißt du, was ich dachte, als du in das Restaurant gekommen bist?«
    »Gott sei Dank klebt wenigstens kein Blut an ihren Schuhen?«
    »Möglich, aber nein. Ich dachte, da kommt die reizvollste Frau im ganzen Restaurant. Und sie gehört zu mir.« Er berührte flüchtig ihre Hand. »Danke für den Abend.«
    »Ich war wieder mal zu spät.«
    »Das ist mir aufgefallen. Hast du einen neuen Fall?«
    »Ja. Kam heute Nachmittag herein.«
    »Erzähl mir, worum es geht.«
    Sie zwang sich, den Gedanken an die einstige Geliebte zu verdrängen, und klärte ihn mit ein paar kurzen Sätzen auf.

4
     
    Sie wusch die Anstrengung des langen Tages von sich ab und versuchte, sich keine Gedanken darüber zu machen, dass Roarke nicht wie sonst so oft zu ihr unter die Dusche kam. Eine Frau, die sich verrückt machte, nur weil ihr Mann - dessen Leben auch, bevor sie sich begegnet waren, sehr erfüllt und abenteuerlich gewesen war - auf eine ehemalige Geliebte traf, bekäme innerhalb von kurzer Zeit Magengeschwüre.
    Sie war keine Frau, die sich wegen so etwas verrückt machte, erinnerte sich Eve, als sie in die Trockenkabine trat. Oder hatte es auf jeden Fall bisher noch nie getan.
    Sie machte zu viel Aufhebens um eine ... Nichtigkeit. Um den Bruchteil einer Sekunde, in der ihr ein Blitzen in seinen Augen aufgefallen war. Wer auch immer über zehn Jahre zuvor mit Roarke im Bett gewesen war, hatte

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